Als Erzieherin gelassen und erfolgreich
sie sich von anderen unterscheiden.
In Ihrem Arbeitsalltag wird Ihnen das beispielsweise begegnen, wenn Sie als Frauenteam versuchen, unbedingt zu einer Meinung zu gelangen, nur damit keine Kollegin sich ausgeschlossen fühlt. Frauen suchen häufig nach Gemeinsamkeit, auch in den Entscheidungen, und halten zu oft ihre kritischen oder neuen Gedanken zurück. Die braucht ein Team jedoch, um lebendig zu bleiben.
Was bedeutet das für die Kommunikation?
Das Nachdenken und Ringen um Formulierungen führt nicht nur zu inneren Verkrampfungen, sondern es werden dadurch auch nach außen Signale der Unsicherheit gesetzt. Frauen schweigen und Kolleginnen und andere Menschen beginnen zu spekulieren, was »denn nun schon wieder los ist«. Im ungünstigsten Fall wird das Schweigen als inhaltliche Schwäche interpretiert. Dabei wissen Frauen so viel, sie wagen es sich nur nicht zu auszusprechen. »Die besten Formulierungen kommen mir, wenn die Situation gelaufen ist«, gibt Iris zu. Nur, dann ist es zu spät - zumindest für dieses Gespräch. Dabei hätte es die zweitbeste Formulierung sicher auch getan. Für viele Frauen wie Iris gehen jedoch nun die Selbstvorwürfe los. »Warum habe ich denn nichts gesagt!« Selbstvorwürfe unterstützen nicht, sondern machen Sie noch kleiner, als Sie gerade eh schon sind.
Was können Sie für sich tun?
Wenn Sie verbal unsicher sind, üben Sie; und das geht nur, wenn Sie den Mund aufmachen. Beginnen Sie bei kleinen Themen, die Ihnen erst einmal nicht so wichtig sind. Aber sprechen Sie! Üben Sie bei jeder Gelegenheit. Männer sprechen oft nur, um gehört zu werden, und nicht, weil es um einen bedeutenden Inhalt geht. Sie wollen bemerkt werden. Das ist auch richtig, denn nur wenn wir bemerkt werden, können unsere guten Ideen in ein Gespräch einfließen. Die Verbindung von »Mund auf« und »Inhalt« finde ich ziemlich ideal.
Vielleicht müssen Sie sich an das Gefühl des Bemerktwerdens noch gewöhnen. Das gelingt Ihnen, wenn Sie sich vornehmen, in jeder Teamsitzung zu sprechen und sei es nur ein einziger Satz. Verbale Sicherheit im Gespräch entsteht durch Übung. Sie werden merken, welche Sätze für Sie flüssig sind, welche Beispiele hilfreich und dass es nicht schlimm ist, wenn mal ein Satz danebengeht. Das gehört zum Training! Überlegen Sie dann, was Sie das nächste Mal anders machen können und bauen Sie dies gleich in
das kommende Gespräch ein. Sprechen Sie immer ein bisschen mehr, dann werden Sie bei wirklich wichtigen Beiträgen immer seltener Anlaufschwierigkeiten haben. Und sollte es inhaltliche Schwächen geben, dann beginnen Sie, die Lücken zu schließen, indem Sie sich informieren und weiterbilden. Aber üben Sie sich regelmäßig im Gespräch, egal ob im Team, mit der Kollegin oder mit Eltern.
Ihre Wirkung im Gespräch
Nicht nur was wir sagen, hat eine Bedeutung, sondern auch, wie wir dabei wirken. Dabei dominieren Körpersprache und Stimme.
Die sogenannte 55-38-7-Regel des Psychologieprofessors Albert Mehrabian war in den 70er-Jahren eine Sensation. Seine Untersuchungen förderten zutage, dass es beispielsweise bei einem Vortrag nicht in erster Linie der Inhalt ist, der in Erinnerung bleibt, sondern wie wir etwas vortragen. 55 Prozent der Aufmerksamkeit zieht die Körpersprache des Vortragenden auf sich (Körperhaltung, Gestik und Augenkontakt), 38 Prozent zielen auf die Stimme und nur matte sieben Prozent sind durch den Inhalt gefesselt. Also kann eine Geste, ein Blick, ein überraschter Ausruf, ein Hemd, das aus der Hose hängt, ein Rock mit schrägem Muster, eine Frisur, die schlecht sitzt, wunderbare Beine... um ein Vielfaches länger im Gedächtnis haften bleiben, als ein Vortrag, an dem stundenlang sprachlich gefeilt wurde.
Möglicherweise denken Sie jetzt: »So ein Quatsch! Ganz sicher kommt es darauf an, was ein Mensch sagt.« Okay, lassen Sie es uns direkt überprüfen.
• Erinnern Sie sich an den letzten tollen Vortrag, den Sie hörten. Eine Referentin oder ein Referent, von dem Sie begeistert waren. Was war der Inhalt des Vortrags? Bekommen Sie noch mehr als drei Sätze zusammen?
• Wie lange brauchen Sie als Frau, um zu entscheiden, ob Sie die Einladung eines Mannes annehmen, der Sie an der Bar anspricht? Wenn Sie ablehnen, wie viele Argumente braucht es, damit der Kavalier Sie doch noch umstimmen kann?
• Haben Sie ein Vorbild? Eine beeindruckende Kollegin, eine Künstlerin oder eine weibliche Führungskraft. Was macht diesen Menschen zum
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