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Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction

Titel: Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D Simak
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Trick«, erklärte Webster. »Die Leute haben Geschütze. Von den Legionshäusern, aus den Museen. Und sie haben Männer, die damit umgehen können. Eigentlich brauchen sie die gar nicht. Die Ziele liegen direkt vor ihnen auf dem Präsentierteller.«
    Carter griff nach dem Funkgerät, aber Webster hob die Hand.
    »Überlegen Sie, Carter, bevor Sie etwas Unverantwortliches tun. Sie sitzen in der Patsche. Machen Sie weiter mit Ihrem Vorhaben, und Sie bekommen eine Schlacht geliefert. Die Häuser brennen nieder, aber Sie mit ihnen, denn was die Unternehmer dazu sagen werden, können Sie sich denken.«
    Carters Hand löste sich von der Taste.
    Aus weiter Ferne hallte ein Gewehrschuss her über.
    »Ich würde meine Leute lieber zurückrufen«, warnte Webster.
    Carters Gesicht zeigte Unentschlossenheit.
    Wieder ein Schuss, gefolgt von einer Salve.
    »Nicht mehr lange«, sagte Webster, »dann ist es zu spät. Zu spät, um noch etwas zu unternehmen.«
    Ein dumpfer Schlag brachte die Fenster zum Klirren. Carter sprang auf.
    Webster fühlte sich plötzlich erschöpft, aber er bemühte sich um Haltung.
    Carter starrte zum Fenster hinaus.
    »Ich fürchte, es ist schon zu spät«, sagte Webster.
    Das Funkgerät auf dem Tisch summte, ein rotes Lämpchen blinkte.
    Carter streckte zitternd seine Hand aus und schaltete es ein.
    »Carter«, sagte eine Stimme. »Carter. Carter.«
    Webster hörte den rauen Bass des Polizeichefs Jim Maxwell.
    »Was ist los?«, fragte Carter.
    »Sie hatten ein großes Geschütz«, sagte Maxwell. »Es explodierte, als sie es abfeuern wollten. Schlechte Munition vermutlich.«
    »Ein Geschütz?«, fragte Carter. »Nur eine Kanone?«
    »Sonst sehe ich nichts.«
    »Ich habe Gewehrfeuer gehört.«
    »Ja, sie haben auf uns geschossen und ein paar Leute verwundet. Aber jetzt haben sie sich zurückgezogen. Zurzeit wird nicht geschossen.«
    »Okay«, sagte Carter, »dann los und Feuer gelegt.«
    Webster trat auf ihn zu. »Fragen Sie ihn, fragen Sie ihn …«
    Aber Carter drückte auf die Taste, und das Lämpchen erlosch. »Was wollten Sie wissen?«
    »Nichts«, sagte Webster. »Nichts, was von Bedeutung wäre.«
    Er konnte Carter nicht sagen, dass Gramp derjenige war, der sich mit Geschützen auskannte. Konnte ihm nicht sagen, dass Gramp deshalb dabei gewesen war, als die Kanone explodierte.
    Er musste hier weg, musste so schnell wie möglich zu der Kanone.
    »Ein guter Bluff, Webster«, sagte Carter. »Ein guter Bluff, aber es hat nicht geklappt.«
    Der Bürgermeister trat an das Fenster, das einen weiten Blick über die Häuser erlaubte.
    »Keine Schießerei mehr«, sagte er. »Sie haben schnell aufgegeben.«
    »Sie haben Glück«, stieß Webster hervor, »wenn von Ihren Polizisten sechs lebend zurückkommen. Diese Männer mit ihren Gewehren sind draußen im Dickicht, und sie schießen auf hundert Meter einem Eichhörnchen ein Auge aus.«
    Auf dem Korridor wurden schnelle Schritte laut.
    Der Bürgermeister fuhr herum, Webster starrte zur Tür.
    »Gramp!«, rief er.
    »Tag, Johnny«, keuchte Gramp, aus dem Laufschritt abbremsend.
    Der Mann hinter Gramp war jung, und er hatte Papiere in der Hand, mit denen er herumwedelte.
    »Was wollen Sie?«, fragte der Bürgermeister.
    »Allerhand«, sagte Gramp. Er rang einen Augenblick nach Atem, dann sagte er: »Das ist mein Freund, Henry Adams.«
    »Adams?«, wiederholte der Bürgermeister.
    »Ja, doch«, sagte Gramp. »Sein Großvater hat hier gelebt. Draußen in der 27. Straße.«
    »Oh«, sagte der Bürgermeister wie erschlagen. »Oh, Sie meinen F. J. Adams.«
    »Und ob«, sagte Gramp. »Ich war mit ihm im Krieg. Nachts hat er mir immer von seinem Sohn erzählt.«
    Carter nickte Henry Adams zu. »Als Bürgermeister der Stadt«, sagte er, bemüht, einen Teil seiner Würde zurückzugewinnen, »heiße ich Sie willkommen in …«
    »Die Begrüßung ist nicht sehr passend«, meinte Adams. »Wie ich höre, zünden Sie gerade mein Eigentum an.«
    »Ihr Eigentum!« Die Stimme des Bürgermeisters versagte, sein Blick ruhte ungläubig auf dem Bündel von Papieren, das ihm Adams unter die Nase hielt.
    »Ja, sein Eigentum«, rief Gramp. »Er hat es gerade gekauft. Wir kommen eben vom Stadtkämmerer. Alle rückständigen Steuern bezahlt, alle Abgaben und Gebühren, die ihr Gauner euch ausgedacht habt.«
    »Aber, aber …« Der Bürgermeister suchte atemlos nach Worten. »Doch nicht alles. Das kann doch nicht sein. Vielleicht nur das alte Adams-Haus.«
    »Restlos alles«, sagte Gramp

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