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Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction

Titel: Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D Simak
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Selbstvertrauen und Würde nehmen. Würde ist der Schlüssel jeder Zivilisation.«
    »Ich wusste natürlich von den Umstellungen innerhalb der Industrie«, sagte Webster, »aber von Einzelfällen habe ich nie etwas gehört.«
    »Wir konnten ja nicht werben«, erwiderte Taylor. »Das Ganze läuft praktisch geheim.«
    »Warum erzählen Sie mir das denn jetzt alles?«
    »Weil wir möchten, dass Sie zu uns kommen. Tragen Sie gleich mit dazu bei, Ole anzupassen. Dann wollen wir uns überlegen, wie wir bei den Illegalen vorgehen.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Webster.
    »Wir haben längst auf Sie gewartet«, fuhr Taylor fort. »Wir wussten, dass Sie schließlich bei uns landen würden. King hatte es in der Hand, Ihnen überall Steine in den Weg zu legen. Er hat die entsprechende Parole ausgegeben. Sie werden von allen Handelskammern und Stadtverwaltungen auf der ganzen Welt boykottiert.«
    »Mir bleibt also nichts anderes übrig«, meinte Webster.
    »Wir möchten nicht, dass Sie es so empfinden«, sagte Taylor. »Lassen Sie sich eine Weile Zeit zum Nachdenken, dann kommen Sie wieder. Selbst wenn Sie nicht mitmachen wollen, verschaffen wir Ihnen eine Stellung – ohne auf King Rücksicht zu nehmen.«
    Als Webster das Haus verließ, wartete wieder die zerlumpte Gestalt auf ihn. Doch diesmal ohne Zahnlückengrinsen – und mit einem Gewehr unter dem Arm.
    »Jemand hat gesagt, dass Sie hier reingegangen sind«, erklärte Levi Lewis. »Also habe ich auf Sie gewartet.«
    »Was ist los?«, fragte Webster, denn Lewis' Miene versprach nichts Gutes.
    »Die Polizei«, sagte Levi und spuckte aus.
    »Die Polizei«, wiederholte Webster bedrückt. Er wusste, was damit gemeint war.
    »Ja«, sagte Levi. »Man will uns ausräuchern.«
    »Der Stadtrat hat also nachgegeben«, sagte Webster.
    »Ich komme eben vom Präsidium«, verkündete Levi. »Ich habe ihnen gesagt, dass sie vorsichtig sein sollen. Und ich habe ihnen gesagt, dass es eine Katastrophe gibt, wenn sie damit anfangen. Meine Leute sind gut verteilt und dürfen erst schießen, wenn sie ganz sicher sind, auch zu treffen.«
    »Das können Sie nicht machen, Levi«, sagte Webster scharf.
    »Kann ich nicht?«, gab Levi zurück. »Ich hab's ja schon getan. Man hat uns von den Höfen vertrieben, hat uns zum Verkauf gezwungen, weil wir nichts mehr verdienen konnten. Aber jetzt ist Schluss. Entweder wir bleiben hier – oder wir gehen drauf. Und sie räuchern uns erst aus, wenn keiner mehr da ist, der sie aufhalten kann.« Er zog die Hose hoch und spuckte aus. »Wir sind nicht die Einzigen, die so denken«, fuhr er fort. »Gramp ist auch bei uns.«
    »Gramp?«
    »Natürlich, Gramp. Der alte Knabe, der bei Ihnen wohnt. Er hat sozusagen das Kommando übernommen. Er sagt, er erinnert sich an Tricks aus der Kriegszeit, von denen die Polizei keine Ahnung hat. Er hat ein paar zum Legionshaus hinübergeschickt, damit sie ein Geschütz klauen. Er sagt, er wüsste, wo wir im Museum ein paar Granaten dafür finden. Wir sollen das Ding aufstellen und dann ankündigen, dass wir schießen, wenn die Polizei anrückt.«
    »Hören Sie, Levi, würden Sie etwas für mich tun?«
    »Aber sicher, Mr. Webster.«
    »Würden Sie hineingehen und nach einem Mr. Taylor fragen? Bestehen Sie darauf, ihn persönlich zu sprechen. Sagen Sie ihm, dass ich schon mit meiner Arbeit angefangen habe.«
    »Gern, aber wohin gehen Sie?«
    »Zum Rathaus.«
    »Soll ich nicht lieber mitkommen?«
    »Nein«, sagte Webster. »Allein geht es besser. Und Levi …«
    »Ja?«
    »Sagen Sie Gramp, er soll mit seiner Artillerie warten. Nicht schießen, solange er nicht unbedingt muss – aber dann richtig.«
    »Der Bürgermeister ist beschäftigt«, sagte Raymond Brown, der Sekretär des Bürgermeisters.
    »Das glauben Sie«, sagte Webster und ging auf die Tür zu.
    »Sie können da nicht rein, Webster«, rief Brown.
    Er sprang auf, stürmte hinter dem Schreibtisch hervor und griff nach Webster. Webster riss den Arm hoch, traf Brown an der Brust und schleuderte ihn gegen den Schreibtisch. Der Tisch rutschte weg, Brown ruderte mit den Armen, verlor das Gleichgewicht und stürzte zu Boden.
    Webster riss die Tür zum Büro des Bürgermeisters auf.
    Der Bürgermeister hob die Beine von der Tischplatte. »Ich habe Brown gesagt …«, erklärte er.
    Webster nickte. »Und Brown hat es mir gesagt. Was ist los, Carter? Haben Sie Angst, King könnte dahinterkommen, dass ich hier war? Sie fürchten sich wohl vor guten Einfällen?«
    »Was wollen Sie?«,

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