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Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction

Titel: Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D Simak
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fauchte Carter.
    »Wie ich höre, will die Polizei die Häuser anzünden.«
    »Stimmt«, erwiderte der Bürgermeister selbstzufrieden. »Sie sind eine Gefahr für die Gemeinde.«
    »Welche Gemeinde?«
    »Hören Sie mal, Webster …«
    »Sie wissen, dass es keine Gemeinde gibt. Nur noch ein paar lausige Politiker, die sich hier herumdrücken, damit sie jedes Jahr neu gewählt werden und ihr Gehalt bekommen. Es ist ja fast schon so weit, dass ihr bloß noch für euch selbst zu stimmen braucht. Die Leute, die in den Läden und Geschäften arbeiten, selbst die mit der dreckigsten Arbeit in den Fabriken, wohnen ja nicht mehr innerhalb der Stadtgrenzen. Die Geschäftsleute sind schon längst fortgezogen. Sie haben ihre Firmen hier, aber sie sind nicht Bürger der Stadt.«
    »Aber es ist immer noch eine Stadt«, sagte der Bürgermeister.
    »Ich bin nicht hier, um mich mit Ihnen zu streiten«, erwiderte Webster. »Ich möchte Ihnen begreiflich machen, dass Sie etwas Falsches tun, wenn Sie die Häuser niederbrennen. Auch wenn Sie es nicht verstehen, die Häuser sind für Menschen, die kein anderes Zuhause mehr haben, ein Heim. Menschen, die in dieser Stadt Zuflucht gesucht haben. In gewisser Beziehung tragen wir die Verantwortung für sie.«
    »Sie gehen uns nichts an«, stieß der Bürgermeister hervor. »Was mit ihnen passiert, ist ihre Sache. Wir haben sie nicht hergebeten. Wir wollen sie hier nicht haben. Sie geben der Gemeinde nichts. Sie werden mir sagen, dass sie sich nicht anpassen können. Kann ich vielleicht etwas dafür? Sie werden sagen, sie finden keine Arbeit. Und ich sage Ihnen, sie könnten Arbeit finden, wenn sie sich Mühe gäben. Es gibt genug zu tun, immer gibt es etwas zu tun. Sie sind vollgestopft mit dem Gerede von einer neuen Weltordnung und meinen nun, die anderen müssten Wohnungen und Arbeitsstellen für sie finden, die ihrem Geschmack entsprechen.«
    »Sie hören sich an wie ein typischer Egoist«, sagte Webster.
    »Das finden Sie wohl komisch«, ereiferte sich der Bürgermeister.
    »Allerdings«, sagte Webster. »Komisch und tragisch, dass heutzutage jemand noch so denkt.«
    »Die Welt wäre viel besser dran, wenn es mehr Egoisten gäbe«, gab der Bürgermeister zurück. »Schauen Sie sich die Männer an, die etwas erreicht haben …«
    »Damit meinen Sie wohl sich selbst?«, fragte Webster.
    »Sie können auch mich als Beispiel nehmen«, stimmte Carter zu. »Ich habe hart gearbeitet. Ich habe alle Gelegenheiten genutzt. Ich habe Voraussicht bewiesen. Ich habe …«
    »Sie meinen, Sie haben die richtigen Stiefel geleckt und an der richtigen Stelle getreten«, korrigierte ihn Webster. »Sie sind ein glänzendes Beispiel für all jene Menschen, die man heute nicht mehr brauchen kann. Ihre Vorstellungen riechen muffig und alt. Sie sind der letzte Politiker, Carter, so wie ich der letzte Handelskammersekretär war. Nur wissen Sie es noch nicht. Ich habe es begriffen und bin ausgestiegen. Obwohl es mich einiges gekostet hat, habe ich Schluss gemacht, weil ich meine Selbstachtung bewahren wollte. Ihre Art von Politik ist tot, weil jeder Bluffer mit großem Maul und angeberischem Gehabe zu Macht gelangen konnte, wenn er sich in Massenpsychologie auskannte. Aber Massen gibt es nicht mehr. Kein Mensch kümmert sich noch um etwas, das längst tot ist – ein politisches System, das unter seinem eigenen Gewicht zusammengebrochen ist.«
    »Verschwinden Sie«, kreischte Carter. »Verschwinden Sie, bevor ich die Polizei rufe und Sie hinauswerfen lasse.«
    »Sie vergessen, dass ich gekommen bin, um mit Ihnen über die Häuser zu sprechen«, sagte Webster.
    »Das können Sie ruhig«, knurrte Carter. »Sie können bis zum Jüngsten Tag hier stehen bleiben und reden. Die Häuser werden abgefackelt, damit basta.«
    »Und was würden Sie sagen, wenn der Rathausplatz in Schutt und Asche gelegt würde?«
    »Ihr Vergleich ist grotesk«, sagte Carter.
    »Ich rede nicht von Vergleichen«, erwiderte Webster.
    »Sie reden nicht …« Der Bürgermeister starrte ihn an. »Wovon denn?«
    »Nur so viel«, sagte Webster. »In dem Augenblick, wenn die erste Fackel an die Häuser gelegt wird, landet die erste Granate auf dem Rathaus. Die zweite in der Nationalbank. Und dann schön der Reihe nach, die größten Ziele zuerst.«
    Carter riss die Augen auf. Dann kroch Zornesröte vom Hals über sein Gesicht. »Geben Sie sich keine Mühe, Webster«, fauchte er. »Sie können mich nicht reinlegen. Ein solcher Trick …«
    »Das ist kein

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