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Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction

Titel: Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D Simak
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nicht leicht, denn Zunge und Kehle eines Hundes sind nicht aufs Sprechen eingerichtet. Aber mit chirurgischen Eingriffen ging es, ein Notbehelf zunächst, Chirurgie und Transplantation. Aber jetzt … jetzt, hoffe ich … es ist noch zu früh …«
    Grant beugte sich vor. »Sie meinen, die Hunde geben die Veränderungen weiter, die Sie veranlasst haben? Dass es eine Vererbung von chirurgischen Korrekturen gibt?«
    Webster schüttelte abwehrend den Kopf. »Es ist noch zu früh. In zwanzig Jahre kann ich Ihnen vielleicht mehr sagen.« Er nahm die Kognakflasche vom Tisch, hielt sie Grant hin.
    »Danke«, sagte Grant.
    »Ich bin ein schlechter Gastgeber«, sagte Webster. »Sie hätten sich selbst eingießen sollen.« Er hob das Glas gegen das Feuer. »Ich hatte gutes Ma terial für meine Arbeit. Ein Hund ist intelligent, intelligenter als Sie glauben. Der normale durchschnittliche Hund erkennt fünfzig Worte oder mehr. Hundert sind nichts Ungewöhnliches. Fügen Sie weitere Hundert hinzu, und er verfügt über einen brauchbaren Wortschatz. Sie haben sicher bemerkt, wie einfach Nathaniels Vokabular ist.«
    Grant nickte. »Wenig Silben. Er sagte mir, es gäbe viele Wörter, die er nicht aussprechen kann.«
    »Wir haben noch viel vor uns«, sagte Webster. »Unglaublich viel. Lesen, zum Beispiel. Ein Hund sieht nicht wie wir. Ich habe mit Linsen experimentiert – um ihr Sehvermögen so zu ändern, dass sie sehen wie wir. Wenn das misslingt, gibt es noch eine andere Möglichkeit. Der Mensch muss sehen lernen wie ein Hund – Bücher so drucken, dass Hunde sie lesen können.«
    »Und die Hunde selbst?«, fragte Grant. »Was halten sie davon?«
    »Die Hunde?«, sagte Webster. »Ob Sie es glauben oder nicht, Grant, für sie ist es ein Fest.« Er starrte ins Feuer. »Gott beschütze sie.«
    Grant folgte Jenkins die Treppe hinauf zu seinem Zimmer. Als sie an einer halbgeöffneten Tür vorbeikamen, rief sie eine Stimme an.
    »Sind Sie das, Fremder?«
    Grant blieb stehen und fuhr herum.
    Jenkins sagte flüsternd: »Das ist der alte Herr, Sir. Er kann oft nicht schlafen.«
    »Ja«, rief Grant.
    »Schläfrig?«, fragte die Stimme.
    »Nicht besonders«, erwiderte Grant.
    »Kommen Sie doch noch ein bisschen rein zu mir«, sagte der alte Mann.
    Thomas Webster saß, mit Kissen gestützt, im Bett, eine gestreifte Nachtmütze auf dem Kopf. Er bemerkte, dass Grant sie anstarrte. »Werde kahl«, brummte er. »Fühle mich nicht wohl, wenn ich nichts aufhabe. Im Bett kann ich schließlich nicht meinen Hut tragen.« Er sah Jenkins an. »Was stehst du da herum? Siehst du nicht, dass er etwas zu trinken braucht?«
    »Jawohl, Sir«, sagte Jenkins und verschwand.
    »Setzen Sie sich«, sagte Thomas Webster. »Setzen Sie sich und hören Sie mir eine Weile zu. Wenn ich mich mit jemandem unterhalte, kann ich leichter einschlafen. Außerdem sehen wir nicht oft neue Gesichter.«
    Grant setzte sich.
    »Was halten Sie von meinem Sohn?«, fragte der alte Mann.
    Grant zuckte bei dieser unerwarteten Frage zusammen. »Na, ich finde ihn großartig. Die Leistung, die er mit seinen Hunden …«
    Der alte Mann lachte. »Der mit seinen Hunden! Habe ich Ihnen schon erzählt, wie Nathaniel einmal mit einem Stinktier zusammen hier anrückte? Natürlich nicht. Wir haben ja noch kaum ein paar Worte miteinander gewechselt.« Er strich mit den Händen über die Bettdecke. »Habe noch einen Sohn, wissen Sie. Allen. Heute Nacht ist er weiter von der Erde weg als je ein Mensch zuvor. Unterwegs zu den Sternen.«
    Grant nickte. »Ich weiß. Ich habe davon gelesen. Die Alpha-Centauri-Expedition.«
    »Mein Vater war Chirurg«, sagte Thomas Webster. »Ich sollte auch einer werden. Es war ein schwerer Schlag für ihn, glaube ich, als ich nicht wollte. Aber wenn er das noch sehen könnte, wäre er heute stolz auf uns.«
    »Sie brauchen sich über Ihren Sohn keine Sorgen zu machen«, sagte Grant. »Er …«
    Der grimmige Blick des alten Mannes brachte ihn zum Schweigen. »Ich habe das Schiff selber gebaut. Ich habe es entworfen und wachsen sehen. Wenn es sich nur darum handelt, durch den Weltraum zu navigieren, kommt er ans Ziel. Und der Junge kann was. Er steuert die Kiste auch durch die Hölle, wenn's sein muss.« Er richtete sich auf. »Und ich habe noch einen Grund, warum ich glaube, dass er hin- und zurückkommen wird. Damals habe ich nicht viel darüber nachgedacht, aber in letzter Zeit ist es mir wieder eingefallen, und ich habe mich gefragt, ob es nicht bedeutet … na ja,

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