Als Flora zuviel Rotwein trank - Noch eine sehr romantische Komödie (Leckere Lords von Ruby Royce) (German Edition)
natürlich."
"Wieso, was ist mit Clara?"
Ist er krank? Vielleicht sind seine Verletzungen doch schlimmer als gedacht. Vielleicht wird er doch noch sterben, vielleicht— sind das seine Hände auf meinem Gesäß? Waren die schon länger dort? Um Gottes Willen, ist das etwas sein ach-herrje-ich-kann-es-nicht-mal-denken was mich da piekt?
Flora war noch nie so dankbar gewesen, einen Schlüpfer zu tragen.
"Ich werde sofort nach London aufbrechen", sagte Darlington ernst.
"Wir werden im September dorthin zurückkehren", erwiderte der Duke ebenso ernst. "Ich erwarte, dass Du deine Angelegenheiten bis dahin in Ordnung gebracht hast."
"Ja. Bitte informiere deine Schwester über unsere Übereinkunft."
"Das werde ich."
Flora hörte die Männer zwar reden, aber sie verstand nicht was gesagt wurde. Sie war zu sehr mit ihrem eigenen Problem beschäftigt. Sie nahm nicht einmal mehr wahr, dass der Earl das Feld verließ.
Ihr Innerstes hatte zu beben begonnen. Da war ein komisches Verlangen in ihr, ein magnetischer Sog der vom Prinzen ausging, sie fühlte sich leer, so als müsste irgendetwas genau jetzt passieren. Etwas ursprüngliches, etwas existentielles.
"So, Miss Parker." Eine Hand packte sie und sie wurde aus dem Wasser gezogen wie ein Karpfen an der Angel. "Ich werde einen Dienstboten anweisen, dir etwas zum anziehen zu bringen, Francis. Ich erwarte euer beider Erklärungen später."
"Oh, was für ein Segen!", presste der Prinz hervor und atmete einige Male tief durch. Floras Blut gefror.
Francesco schüttelte sich ein wenig, dann sah er hoch.
"Es war dieser monströse Hund! Der ist Schuld an dem ganzen Dilemma. Er ist gegen das Mädchen gesprungen und sie fiel ins Wasser. Ich musste sie doch retten, oder etwa nicht? Ich bin sicher, ein totes Mündel hätte dir auch nicht gepasst."
"Mr. Wimple?", fragte der Duke. "Der könnte nicht springen, wenn sein Leben davon abhinge."
"Oh, doch", sagte Flora durch klappernde Zähne. "Er hat trainiert!"
"Er kam den Hang herunter gejagt! Es war ein schrecklicher Anblick", bestätigte Francesco.
Dominic gab Flora einen kleinen Stoß. "Abmarsch, Miss Parker. Ich werde Mr. Wimple befragen, sobald ich seiner habhaft werden kann. Er und ich haben uns immer blendend verstanden."
Flora trottete in Richtung Haus. Sie war so nass wie— nun ja, so nass wie ein nasser Hund. Leider konnte sie sich nicht genauso schütteln. Ein bisschen Stolz wollte sie sich doch noch erhalten.
Surrey folgte ihr.
Als sie das Haus umrundeten, kam Clara ihnen entgegen. "Ich habe lautes Schreien gehört! Es klang, als hättest du dich mit James gestritten, aber das konnte ich mir einfach nicht vorstellen. Er hat seinem Kammerdiener befohlen, zu packen!"
"Hat er etwas zu dir gesagt?"
"Nein, natürlich nicht, er spricht ja nur mit mir, wenn er etwas an mir auszusetzen hat. Das geht mir ziemlich auf den—"
"Lass mich damit in Ruhe. Das könnt ihr alles klären, wenn ihr verheiratet seid."
"Wer? Ich? Wir?"
"Darlington und deine Wenigkeit. Ihr werdet im September heiraten."
Jetzt war es Clara, die wie ein Karpfen aussah. Ein Karpfen an Land, der hilflos mit den Flossen wedelte und nach Luft schnappte.
"Verdammt, ich fühle mich als würde ich Gänse hüten. Rein mit Ihnen, Miss Parker!" befahl der Duke und Flora ging widerwillig weiter.
10.
Palazzo Sforza, eine halbe Stunde später
Zum zweiten Mal in diesem Monat fand Francesco sich in Dominic St. Yves Kleidung wieder. Es war wirklich erstaunlich, wie gut sie ihm passte.
Englische Schneiderkunst…
Mit einem Mal verspürte er eine starke Nostalgie für jene regnerische Insel, auf der er seine Jugend verbracht hatte… Nach der ganzen Schrulligkeit und der ganzen Ironie, hinter der sich ein so tief verwurzeltes Ehrgefühl verbarg.
Eigenartig. Jahrelang habe ich mich danach gesehnt, England zu verlassen. Und heute, nachdem ich die halbe Welt bereist habe, will ich dorthin zurück und das Leben eines Country Gentleman führen, mit einem netten Anwesen, ein paar Pferden, ein paar Hunden und mit…
Er riss sich zusammen und verbannte die aufkommenden Gedanken energisch.
Als er sich dem Salon näherte, hörte er eine durchdringende, weibliche Stimme.
"Also es ist doch ein Skandal ! Das arme Mädchen! Mein liebes Töchterlein, dieser Ehemann von dir ist ein Bestie, ja eine Bestie ! Und du Flora, du hast auch nichts getan um die Sache zu verhindern. Jetzt ist Darlington einfach getürmt! Wie ein panischer Schuljunge! Das ist nicht die
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