Als ich meine Eltern verließ - Roman
Aschekörnchen tief in ihre Lungen ein, wenn die Asche aus dem hohen Norden bis nach Südeuropa schwebt, als wäre sie voll beladen mit mir extra bis zu ihnen geflogen.
Was man tatsächlich in diesem Frühjahr dort oben am Himmel sieht? Lediglich meine Asche, die wieder etwas mehr verschwindet. Der Rest dient dem Aufbau dieses Romans. Das ist mehr als nichts.
31. Mai 2010
Danksagung
Am Abend, als unser Sohn gestorben ist, hat mich Daniel Michel angerufen: »Ich weiß nicht, ob du am heutigen Tag verstehen kannst, was ich dir sagen will, aber ich habe diesen Horror, diese vollkommene Verzweiflung, vor ein paar Jahren erlebt. Ich möchte dir sagen, dass man damit leben kann.«
Danke, Daniel, dass du mir das so am Telefon gesagt hast, danke an alle, die mir an jenem Tag und darüber hinaus dies zu verstehen gegeben haben: Der Tod ist ein Teil des Lebens, man kann damit leben. Nicht jammern, nicht in Selbstmitleid und am Elend der Welt zergehen, nicht auf das Ende warten, sondern leben! Wie? Das weiß ich nicht, und ich werde mich hüten, hier Rezepte zu erstellen oder Lektionen zu erteilen. Jeder muss selbst herausfinden, wie es ihm möglich ist. Jeder kann den anderen dabei behilflich sein. Da ich nicht dazu neige, mein Leid zu klagen oder andere über das Leben oder den Tod zu belehren, ist mir irgendwann die Idee zu diesem Buch gekommen, zu einer halb wahren, halb erfundenen Erzählung. Vielen Dank an die wunderbare Menschenkette, die mir die Energie gegeben hat, diese Geschichte zu erzählen und meinerseits Daniels Botschaft weiterzutragen: »Man kann damit leben.«
Weitere Kostenlose Bücher