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Als ich noch der Waldbauernbub war - Arena Kinderbuch-Klassiker

Als ich noch der Waldbauernbub war - Arena Kinderbuch-Klassiker

Titel: Als ich noch der Waldbauernbub war - Arena Kinderbuch-Klassiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Schützenhof.«
    »Ist’s wahr, dass er so viel Sachen haben soll, der alte Schützenhofer?«
    »Ja, sie sagen, dass er reich ist«, war die Antwort.
    »Nachher kommt der Schützenhofer in die Höll’. Die Reichen müssen alle hinab«, sagte der Tritzel. »Aus Nächstenlieb’ sollte man machen, dass sie in den Himmel kommen.«
    »Ist wahr«, pflichtete ich ihm bei.
    Endlich kamen wir auf den Waldanger. Da lag der Schatten, nur die Baumwipfel standen im Sonnenschein. Auf dem Anger gab es noch Schnee, auch auf dem Dache der Kapelle lag er und ließ am Rande tropfende Eiszäpfchen herabhängen. Als wir dem Eingange nahe kamen, zog der alte Tritzel den Hut vom Haupt und glättete mit der anderen Hand sein graues Haar. Dann drückte er an der Türklinke. Da gab nichts nach und er blickte mich betroffen an.
    »Ja, weil sie zugesperrt hat«, sagte ich.
    »Freilich hat sie zugesperrt, du Narr, sonst wär es offen!«, schnarrte er mich an. Das war mir zuwider. Folgerichtig war mein Wort und seines ebenfalls, aber warum denn so anschnarren!
    Er ging rings um die Kapelle, als suche er einen zweiten Eingang. »Schau du!«, rief er plötzlich. »Da ist ein Fenster. Der Laden geht auf, so! Er ist zwar nicht groß, aber eine dünne Spindel wie du kann hinein!«
    »Eine Spindel wie ich«, war mein Aufbegehren; »nein, da schlupf ich nicht hinein!«
    »Ei freilich schlupfst hinein, Buberl. Nachher schiebst von innen an der Tür den Riegel weg und lasst mich ein; wir knien uns hin vor das Kreuz und beten eins miteinand’.«
    Vor das Kreuz hinknien und beten, das war freilich verlockend, denn ich hatte den gekreuzigten Jesus sehr lieb und wollte ihm mit dem Gebet eine Freude machen. Ich ließ es also geschehen, als der Tritzel mich emporhob, ins Fenster steckte und tapfer nachschob, weil es doch ein bisschen eng herging an diesem Himmelspförtlein. Ein Ruck und ich kollerte drinnen hinab. Auf einen Schrei, den ich ausgestoßen, fragte er draußen: »Hast du dir wehgetan?«
    »Weiß nicht, es ist ganz finster«, war die Antwort, denn ich konnte es nicht sehen, ob das Nasse an den Nüstern Blut war oder etwas anderes. Hernach machte ich mich an die Tür. »Schieb den Riegel zurück!«, rief draußen der Tritzel.
    »Es ist kein Riegel«, berichtete ich nach längerem Umhertasten.
    »Lalli! Wird doch ein Riegel sein. Jedes Schloss hat einen Riegel.«
    »Aber das ist ein eisernes Schloss und man kann nicht heran.«
    »Ein eisernes? – Du verdammt!, hätt ich bald gesagt, christlich’ Weih’ ausgenommen.« Allso er draußen. Und fuhr fort: »Wart, Buberl, greif ans Fenster. Da hast eine Zündholzschachtel. Damit zündst die Kerzen an, die auf dem Altar stehen. – Raspel nur, raspel! Aber du raspelst ja auf der verkehrten Seiten. Auf der rauen musst raspeln! So! Brennt’s schon? Richtig, brennt schon, bist ein Buberl, ein braves. Kannst noch Messdiener werden, du, oder gar Pfarrer und Bischof und noch ein bissel später Papst. Ei, das wohl! – Du Buberl, weil du schon drinnen bist, geh, schau, siehst auf dem Altar kein zinnernes Schüsserl nicht stehen?«
    »Ja«, antwortete ich, »und sind mächtig viel Kreuzer und Groschen drin.«
    »Hat’s die Alte akkurat wieder stehen lassen!«, sagte der Tritzel draußen in grollendem Tone. »Wenn man halt nicht überall nachschaut! Auf die alten Weiber ist überhaupt kein Verlass. Für was geht sie denn Brot sammeln bei den Bauern, wegen Kapellendienst, wenn sie doch aufs Geld nicht schaut! Schändlicher Leichtsinn! Mach, Bub, gib’s heraus! Das Schüsserl sollst mir herausgeben, das zinnerne Geldschüsserl!«
    Jetzt, das kam mir nicht ganz richtig vor.
    »Kirchen ausrauben?«, fragte ich endlich.
    »So ist’s! Kirchen ausrauben könnten sie, die Schelm’, wenn man das Geld tät stehen lassen da in der Kapellen!«, sprach der Tritzel. »Kirchengut muss man wahren. Geh, Buberl, gib’s heraus, schau, ich nehm’s schon.« Reckte den Arm zum Fensterchen herein und krabbelte mit den langen, hageren Fingern in der Luft umher.
    »O nein«, war mein Bescheid, »Kirchen ausrauben tu ich nicht.«
    »Kindisch, wer redet denn von so was! Bei dem heiligen Gang so dumm reden! Dich wird unser Herrgott noch einmal recht strafen! Dem Herrn Pfarrer tragen wir das Geld hinab. Der Herr Pfarrer hat mich gebeten, dass ich ihm von der Kreuzkapellen das Geld möcht holen.«
    »So hol’s, Tritzel.«
    »Wenn ich aber nicht hineinkann. Und du bist schon drinnen. Willst in den Himmel kommen?«
    »Ja,

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