Als Spiel fing es an
Siegespunkt ummünzen konnte. Zwei Spiele zu null. Ein vielversprechender Start.
Ethan kam zu ihr ans Netz. „Wo spielen Sie gewöhnlich?“
„Im Chatswood Tennis Club.“
„Wie oft?“
„Fast jeden Samstag.“
Bis zum nächsten Jahresbeitrag. Den würde sie sich kaum mehr leisten können, wenn ihre berufliche Zukunft so unsicher blieb.
Sein gewinnendes Lächeln war nicht gerade die Reaktion, die sie gebrauchen konnte. „Wie nennt man Sie da? Die Westentaschenrakete?“
„Nein, einfach nur Daisy.“
Er schüttelte verwundert den Kopf. „Ich würde Sie nicht nur irgendetwas nennen, Daisy Donohue. Verglichen mit all den anderen Frauen, die ich kenne, sind Sie etwas ganz Besonderes.“
Das Kompliment stieg ihr wie prickelnder Champagner zu Kopf, was ihren Wunsch, sein Ego anzukratzen, untergrub. Außerdem schien das gar nicht möglich, denn anstatt beleidigt zu sein, dass sie ihn an die Wand gespielt hatte, sprach aus seinen Worten ehrliche Bewunderung. Und als er sie mit „Spiel!“ aufforderte, ihren Platz an der Grundlinie wieder einzunehmen, klang es, als würde er sich auf die Herausforderung freuen.
Während sie zusah, wie er selbstbewusst zur Grundlinie zurückschlenderte, kam ihr in den Sinn, dass er tatsächlich der bemerkenswerteste Mann war, der ihr je begegnet war. Die Verlockung war groß, einfach ihrem Gefühl zu folgen und es darauf angekommen zu lassen, wohin es sie trug. Aber angesichts ihrer finanziellen Probleme und ihrer beruflichen Unsicherheit wäre das wahrscheinlich sehr unklug – abgesehen davon, dass sie und Ethan Welten voneinander trennten.
Kurz darauf war das alles erst einmal vergessen, als sie das Tennisspiel nun als ehrlichen Wettstreit auf gehobenem Niveau fortsetzten. Sein nächstes Aufschlagspiel brachte Ethan ungefährdet durch, Daisy dagegen musste hart um ihres kämpfen. Ethan besaß natürlich wesentlich mehr Kraft, aber Daisy war die geübtere Taktikerin und gab keinen Ball verloren. Jedes Mal, wenn sie besonders gekonnt punktete, applaudierte ihr Ethan neidlos. Er schien an diesem Kräftemessen ehrlich großen Spaß zu finden, und auch Daisy genoss es in vollen Zügen.
Schließlich glich Ethan zum sechs zu sechs aus und bestand darauf, das Spiel mit einem Tiebreak zu entscheiden. Obwohl es Daisy längst nicht mehr wichtig war, ihn zu schlagen, kämpfte sie um jeden Punkt. Am Ende hatte Ethan mit einer sensationellen Rückhand die Nase vorn, und Daisy ließ ihren Schläger fallen, um ihm von ganzem Herzen zu applaudieren.
Jubelnd sprang Ethan übers Netz und ließ seinen Schläger auf ihren fallen, um sie stürmisch zu umarmen. „Der Sieger holt sich seinen ersten Preis!“
Ehe sie wusste, wie ihr geschah, küsste er sie.
Ihr Herz pochte noch von der körperlichen Anstrengung. Ihr Körper war erhitzt, genau wie seiner. Sie brachte einfach keinen Widerstand mehr auf. Ganz automatisch legte sie Ethan die Arme um den Nacken und erwiderte seinen Kuss.
Ethan zögerte keinen Moment, ihre Kapitulation auszunutzen. Sofort presste er sie an sich und vertiefte seinen Kuss leidenschaftlich, sodass Daisy vom Ansturm ihrer Gefühle völlig übermannt wurde. Das sehnsüchtige Verlangen, dass sie die ganze Zeit so mühsam unterdrückt hatte, brach sich unwiderstehlich Bahn.
Verlangend krallte sie die Finger in Ethans dichtes Haar, während sie seinen wilden Küssen genauso leidenschaftlich entgegenkam. Sie schmiegte sich sehnsüchtig an ihn, fühlte, wie die Spitzen ihrer Brüste vor Erregung hart wurden. Ethan umfasste ihren Po, drückte sie an sich und ließ sie fühlen, wie erregt auch er war. Das Ausmaß seines Begehrens erfüllte sie mit heißem Triumph.
Ehe sie zur Besinnung kam, hob Ethan sie hoch und trug sie vom Tennisplatz die Stufen hinauf zur Pool-Terrasse. Daisy hielt die Arme fest um seinen Nacken geschlungen und dachte gar nicht daran, sein Handeln infrage zu stellen. Überwältigt von seiner Kraft, fühlte sie sich tatsächlich wie ein kostbarer Preis, presste das Gesicht berauscht an seinen Hals und atmete seinen männlichen Duft ein.
In der Gästewohnung im Pool-Haus stand ein geräumiges Bett. Ganz flüchtig kam Daisy der Gedanke, dass sie Ethan spätestens jetzt zurückhalten sollte. Aber sie wollte es nicht. Alles in ihr verlangte danach, sich von dieser wilden Leidenschaft, die Ethan Cartwright in ihr entfachte, verzehren zu lassen. Sie war siebenundzwanzig, kein Mann hatte ihre Gefühle bislang derart entfesselt. Und dieser Sturm der Gefühle
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