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Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Titel: Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Carter
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in ihr Auge. Nicht in ihr Auge.
    Das Messer näherte sich wieder ihrem Gesicht, und er war so stark, so stark. Sie drückte mit aller Kraft gegen sein Handgelenk, und doch kam die Messerspitze näher und näher.
    Sie versuchte, ihm ihr Knie in die Eier zu rammen, aber sie fand keinen Ansatzpunkt. Sie bekam keine Luft, konnte sich nicht bewegen und spürte, wie alle Kraft sie verließ, wie ihre Muskeln zu Brei wurden, und das Messer war jetzt so nahe.
    Sie schloss die Augen, spürte, wie die Messerspitze ihr Lid ritzte.
    Etwas Warmes und Feuchtes spritzte über ihr Gesicht. Seine Hand löste sich von ihrem Mund, und sie schrie und schrie.
    Sie sah nichts. O Gott, was hatte er getan? War sie vollkommen blind? Warum sah sie nichts?
    Plötzlich hob sich das Gewicht von ihr, und sie hörte auf zu schreien und rang um Atem. Sie spürte etwas Weiches über ihre Augen wischen, dann blickte sie in Rys Gesicht. Sie sah sein Gesicht.
    » Hey, hey, alles ist gut«, sagte er. » Alles ist gut.«
    » Er wollte…« Sie schauderte, schloss die Augen und riss sie sofort wieder auf. Sie mochte keine Dunkelheit.
    Ihre Stirn brannte. Sie berührte sie und hatte Blut an den Fingern.
    » Es ist nicht Ihres«, sagte Ry. » Größtenteils nicht Ihres. Ich schätze, wir haben hier alles ein bisschen zu nahe an uns herangelassen, als dass es noch gemütlich wäre.«
    Seine Stimme klang fest und emotionslos, aber in seinen Augen stand Gewalttätigkeit und noch etwas anderes, das sie nicht lesen konnte.
    Sie befürchtete, hysterisch zu klingen, wenn sie mit all dem herausplatzte, was sie gern losgeworden wäre, deshalb sagte sie nur: » Hey, O’Malley, bilden Sie sich bloß nicht zu viel ein. Ich hatte hier alles vollkommen im Griff. Haben Sie das nicht bemerkt?«
    Er lachte. » Ach ja? Ich habe Sie nur schreien hören wie ein kleines Mädchen, Dmitroff.«
    » Tja, wenn Sie meinen…« Sie lachte jetzt selbst und setzte sich auf. Sie fühlte sich schwach und benommen, gleichzeitig schoss so viel Adrenalin durch ihre Adern, dass sie glaubte, in tausend Stücke zu zerspringen.
    Sie wollte aufstehen, und ihr Fuß stieß gegen etwas Massives. Als sie den Blick senkte, sah sie den Mann mit dem Pferdeschwanz auf dem Boden liegen, die Hälfte seines Schädels war weggesprengt.
    Zoe starrte auf die Leiche, auf das große, hässliche Messer in seiner Hand. Es sah genauso aus wie das Messer, das er in der Leiche ihrer Großmutter zurückgelassen hatte. Das war der Mörder ihrer Großmutter, und er war tot. Gut, dachte sie. Gut. Sie war froh, dass er tot war, er hatte es verdient.
    Sie hob das Messer auf. Es war schwer und bösartig scharf, und sie würde es behalten. Und sie würde es auch benutzen, bei dem nächsten Arschloch, das sie aus dem Dunkeln heraus ansprang.
    Sie blickte von dem Messer in ihrer Hand zu Ry. Er kniete immer noch vor ihr, ein blutgetränktes Kissen in einer Hand, die Walther in der anderen, aber sie bemerkte jetzt, dass er einen Schalldämpfer an der Waffe hatte, was erklärte, warum der Mann mit dem Pferdeschwanz plötzlich tot von ihr gekippt war, ohne dass sie einen Schuss gehört hatte.
    Das Komische war jedoch, dass Ry recht hatte– sie hatte tatsächlich gebrüllt wie am Spieß. Aber warum kam dann niemand gelaufen?
    » Ich dachte, Sie haben mich verlassen«, sagte sie. » Als ich aus der Dusche kam und sah, dass Sie und mein Zeug verschwunden waren. Aber dann habe ich Ihre Nachricht auf der Serviette gefunden, es sei Ihnen also verziehen. Mehr oder weniger. Ich meine: ›Muss kurz was erledigen‹– Ihre Ausführlichkeit haut mich schier um, O’Malley.«
    » Ich musste ein paar Leute anrufen, ob sie mir einen Spezialisten für russische Ikonen vermitteln können. Dann habe ich ein Treffen mit einem anderen Typen vereinbart, der uns falsche Pässe machen wird, da wir uns ja nicht ewig hier verstecken können. Es hat dann alles ein bisschen länger gedauert, als ich dachte. Ihre Sachen habe ich genommen, weil es mir unklug erschien, sie unbewacht hier liegen zu lassen, während Sie in der Dusche waren.«
    » Nein, das wäre nicht sehr schlau gewesen.« Sie ließ das Messer in ihren Schoß fallen und den Kopf in die Hände sinken. Sie fühlte sich plötzlich erschöpft und heillos überfordert. Ehrgeizige Staatsanwälte, störrische Richter, prügelnde Ehemänner, Stalker– mit allem wurde sie fertig, aber das hier war zu viel.
    Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar und spürte etwas Klebriges. Was zum…? Sie dachte,

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