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Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Titel: Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Carter
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schloss die Augen. » Dann sagt er zu mir: ›Das Leben kann grausam sein, Madame Blotski. Kleine Mädchen, besonders die hübschen wie Ihre Oksana, verschwinden täglich aus den Straßen von St. Petersburg. Wo gehen sie hin? Wer weiß? Aber ich habe gehört, dass es in Bangkok Bordelle gibt, wo man für einen bestimmten Preis Kinder jedes Geschlechts und Alters kaufen kann.‹«
    Ry holte tief Luft. » Es tut mir leid, Anja.«
    Sie lächelte ihn verschlagen an. » Dieser Mann, er muss eine Menge über dich wissen, wenn er die wenigen Leute kennt, denen du auf dieser Welt traust. Gehört er zur Mafia?«
    » Wir glauben es.«
    Sie nickte. » Sie sind wie Vampire, diese Mafialeute. Sie leben im Dunkeln, sie saugen dir das Blut aus, und sie können nicht sterben.«
    Das Wort sterben hallte durch den leeren Nachtklub. Zoe ließ die Hand unter das Kissen gleiten und schloss sie um den Griff des Messers.
    Madame Blotskis Blick huschte kurz zu ihr, dann kehrte er zu Ry zurück. » Es tut mir so leid, Lapuschka, aber es ist das Mädchen, das er will, nicht dich. Wenn ich denken würde, dass du sie kampflos herausgibst… aber nein. Dafür kenne ich dich zu gut.«
    Sie hob die Waffe höher und zielte mitten auf Rys Brust.
    Und Zoe schleuderte das Messer an ihren Kopf.
    Madame Blotski ließ die Waffe fallen und riss die Hände vors Gesicht, während sie versuchte, dem fliegenden Messer auszuweichen. Zoe hechtete im selben Moment nach Rys Walther, in dem er es auch tat. Sie stießen so heftig mit den Köpfen zusammen, dass sie halb bewusstlos auf dem Hosenboden landete.
    Als sich nicht mehr alles um sie herum drehte und sie die Tränen aus den Augen geblinzelt hatte, sah sie, dass Ry die Waffe auf die Russin gerichtet hatte und gerade ihre kleine Luger aufhob.
    » Zoe?«, sagte er. » Alles in Ordnung?«
    Ihr klangen die Ohren, und sie befürchtete, es könnte ihr schlecht werden. » Ihr Kopf ist hart wie Beton, O’Malley. Ich fühle mich, als hätte mich gerade ein Pferd…«
    » Ich weiß, ich weiß. Sammeln Sie jetzt Ihr Zeug ein, okay? Schnell. Wir müssen von hier verschwinden.«
    Sie sah sich mit wildem Blick nach ihrer Tasche um, was nur dazu führte, dass sich wieder alles drehte. Dann entdeckte sie die Tasche an einem Ende des Diwans auf dem Boden. Sie versuchte aufzustehen, aber das funktionierte noch nicht so gut, deshalb krabbelte sie schließlich auf allen vieren hin.
    » Okay, ich hab sie«, sagte sie, allerdings kamen ihre Worte jetzt auch ganz verschwommen heraus.
    » Sind Sie auch bestimmt in Ordnung?«
    » Sofort. Ich muss nur…« Sie holte tief Luft, und das schien ihren Magen zu beruhigen, es half jedoch nicht gegen das Klingen in ihren Ohren.
    Sie holte noch einmal Luft und erhob sich ganz langsam. Die Welt drehte sich, kam zur Ruhe, drehte sich wieder und stand schließlich endgültig still. Vorsichtig machte sie einen Schritt, dann noch einen, und als alles an Ort und Stelle blieb, kam sie zu dem Schluss, dass sie wohl doch überleben würde.
    Sie sah das Messer vor Madame Blotski auf dem Boden liegen. Es war letzten Endes zu früh gelandet, hatte seinen Zweck aber dennoch erfüllt.
    Zoe hob es auf und wollte es in den Hosenbund schieben, wie sie es immer im Kino sah, aber das erschien ihr dann doch als keine so gute Idee, und sie stopfte es stattdessen in ihre bereits volle Tasche.
    » Okay, ich bin jetzt fertig«, sagte sie und blickte zu Ry. Er sah benommen aus, als könnte er nicht glauben, was er sah, aber das war kein Wunder, wenn sich sein Kopf so anfühlte wie ihrer.
    » Gut«, sagte er schließlich. » Gehen wir.«
    Er hatte noch immer die Waffe auf Madame Blotski gerichtet, aber es schien nicht mehr notwendig zu sein. Die Frau stand vollkommen reglos da, die Arme um den Körper geschlungen, als müsste sie verhindern, dass sie auseinanderbrach.
    Ihr Blick war dunkel vor Angst und Schmerz, als sie Ry ansah. » Du musst mich um Oksanas willen töten. Woher sollen sie sonst wissen, dass ich euch nicht einfach habe gehen lassen?«
    Ry schüttelte den Kopf. » Das kann ich nicht.«
    » Du musst. Du weißt, dass du es musst.«
    Ry legte Zoe die Hand ins Kreuz und schob sie sanft in Richtung Tür. » Gehen Sie schon mal vor.«
    » Was? Nein!«
    Er gab ihr noch einen Schubs, fester diesmal, der sie zur Tür taumeln ließ. Dann hob er die Walther und drückte ab.
    Zoe hörte ein Pfft, und Madame Blotski sank zu Boden.
    Zoe wollte in den Raum zurücklaufen, aber Ry packte sie am Arm und zog sie mit

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