Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

saß jetzt stocksteif auf dem Beifahrersitz, die Augen geradeaus gerichtet, das Kinn erhoben. Sie versuchte selbst, so hart zu sein, dachte Ry, und er spürte ein schmerzliches Verlangen nach ihr.
    » Jedenfalls hatte Anna Larina eine sehr markante Linie überschritten, indem sie einen der obersten Vors der L.-A.-Familie tötete, und Daddy hatte Angst, sie würden sich aus Rache an mich heranmachen. Ich hatte diesen kleinen roten Sportwagen zum Geburtstag bekommen, und ich wollte etwas mit meinen Freunden unternehmen, an den Stinson Beach fahren oder zur Stonestown Mall, aber Daddy war auf die Vorstellung fixiert, sie könnten mich angreifen, wenn ich mit dem Wagen unterwegs war. Deshalb wollte er, dass ich mich zu diesem Fahrertraining anmeldete, aber ich habe nur die Augen verdreht, als er davon anfing. Denn ich war überzeugt, ein Geschenk Gottes zu sein und bereits alles zu können.«
    » Du warst sechzehn.«
    Sie schüttelte den Kopf. » Das ist keine Ausrede.«
    Vielleicht, dachte Ry. Und vielleicht doch. Er jedenfalls hatte in diesem Alter mit Sicherheit geglaubt, alles zu wissen und obendrein unbesiegbar zu sein.
    » Am Tag seiner Beerdigung habe ich mich zu dem Fahrertraining angemeldet«, fuhr Zoe fort. » Und zur Schießausbildung und für den Taekwondo-Kurs gleich dazu. Ich dachte, das sei die eine Sache, die ich noch für ihn tun konnte. Dafür sorgen, dass ich nicht in gefährliche Situationen geriet.«
    Sie brauchten einen Moment, aber dann fiel ihnen beiden auf, was sie gerade gesagt hatte, und sie konnten nicht mehr aufhören zu lachen.
    » O Gott«, sagte Zoe, als sie sich langsam beruhigte. » Hat wohl nicht so gut geklappt zuletzt, was?«
    Ry sah zu ihr hinüber. Ihr Gesicht war gerötet vom Lachen, die Augen leuchteten. Ihr Mund war halb geöffnet und feucht. Ry stellte sich vor, wie es wäre, diesen Mund zu…
    Ein Knall, laut wie eine Kanone, erschütterte das Auto, und das Steuerrad ruckte in Rys Händen. Was ist jetzt, dachte er, während er das Auto mühsam unter Kontrolle hielt und sich in alle Richtungen umschaute. Dann spürte er das Schlingern und hörte das schlagende Geräusch des Gummis.
    Er hielt am Straßenrand und stieg aus. Der linke hintere Reifen war total zerfetzt.
    » Wahrscheinlich hat ihn eine Kugel angeritzt«, sagte er zu Zoe, als diese ebenfalls ausgestiegen war. » Die Luft ist langsam entwichen, bis er jetzt schließlich geplatzt ist.«
    Er lachte, leicht benommen von dem Adrenalinstoß. » Ich dachte, jemand hat eine Bombe nach uns geworfen.«
    » Wem sagst du das.« Sie ließ alle Luft aus der Lunge entweichen und rieb sich den Nacken. » Mein Bein zuckt schon wieder, und ich…«
    Er legte ihr die Hand in den Nacken und zog sie an sich, ein bisschen zu grob, ein bisschen zu unbeherrscht. Er küsste sie und spürte, wie ihr überrascht der Atem stockte, dann öffnete sie den Mund und floss in ihn.
    Sie küssten sich eng umschlugen, drehten sich langsam im Kreis. Er rieb sich an ihrem Bauch, er war heiß und hart für sie, und er wollte, dass sie es wusste.
    Er ging zu schnell vor. Er versuchte, sie sanfter zu küssen, aber dann war sie es, die sich in sein Haar krallte und heftiger an seiner Zunge saugte, und er verlor sich vollends.
    Eine heiße, feuchte, keuchende Ewigkeit später lehnte sie am vorderen Kotflügel des BMW , und sie kämpften mit dem Gürtel ihrer Jeans.
    » Gott, hätte ich nur ein Kleid angezogen«, sagte Zoe mit tiefer, rauer Stimme, und er hätte gern gelacht, aber er vergaß immer zu atmen. Sie bekam ihre Stiefel, ein Hosenbein und ihr Höschen halb herunter, und das genügte. Er musste jetzt in ihr sein.
    Er fasste sie mit beiden Händen und hob sie hoch, bis sie auf der Kühlerhaube des Wagens lag, dann drückte er ihr die Beine auseinander und schob sich zwischen sie.
    Er spürte sie erschaudern, hörte sie stöhnen, und während er sie mit einer Hand streichelte, zerrte er mit der anderen verzweifelt an seinem Gürtel, bekam ihn schließlich auf, bekam seinen Reißverschluss auf, und dann fand ihre Hand ihn und packte ihn so fest, dass er fast auf der Stelle gekommen wäre.
    Er drang in sie, heftig, und wäre beinahe wieder gekommen, bei der heißen, feuchten Berührung. Sie klammerte sich an seine Schultern, drückte das Rückgrat durch, und sie warf den Kopf in den Nacken und schrie. Er drückte seinen Mund auf ihren, und sie fanden einen Rhythmus, einen Pulsschlag, und ihre Körper schaukelten im Takt, und der Wagen schaukelte mit.
    Rys