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Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Titel: Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Carter
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lagen, und küsste sie sanft.
    » Er wird leiden, Ry. Er wird leiden.«
    Im Wagen sagte Ry: » Ich kann fahren. Du bist wahrscheinlich erschöpft, und meine Augen sind jetzt wieder in Ordnung.«
    Sie sah ihm forschend ins Gesicht, als sie ihm die Schlüssel gab, aber er war jetzt nicht mehr so nahe am Abgrund, nicht mehr so verrückt. Oder zumindest nicht verrückter als sonst. » Alles okay«, sagte er. » Ehrlich.«
    Sie betrachtete ihn noch einen Moment, dann lächelte sie und sagte: » Ich weiß.« Er fühlte dieses Lächeln, seine Kraft, wie einen heißen, feuchten Windstoß durch ihn hindurchgehen.
    Er schob den Fahrersitz zurück, schnallte sich an und stellte den Rückspiegel ein. Dann schaltete er das Gebläse an. Normale Dinge tun, wie ein Touristenpaar auf einem Tagesausflug. Eine ruhige Fahrt mit schöner Aussicht im Donaubogen.
    » Es ist verrückt«, sagte Zoe, als hätte sie seine Gedanken gelesen. » Als ich bei dieser wilden Jagd gerade das Auto gesteuert habe, war ich ganz ruhig. Ich war wie in einem Tunnel, habe nicht nachgedacht und nichts empfunden, nur gehandelt. Und jetzt, da alles vorbei ist, kann ich das Zittern in meinem linken Bein nicht abstellen.« Sie rieb sich den Oberschenkel.
    » Das liegt am Adrenalin«, sagte Ry. » In fünf Minuten willst du nur noch zusammenbrechen.«
    Sie lachte oder versuchte es zumindest. Es klang mehr wie ein Quieken. » Geht nicht, O’Malley. Keine Zeit. Wir haben einiges zu erledigen, müssen Leute treffen… Was genau machen wir jetzt eigentlich?«
    Ry überlegte, aber da ihm nichts einfiel, startete er den Wagen und steuerte zurück auf die Straße. » Keine Ahnung.«
    Sie fuhren schweigend ein paar Kilometer, ehe sie ihn zu Tode erschreckte, indem sie vorschlug: » Ich denke, wir sollten nach St. Petersburg fahren.«
    Das Komische war, dass er zu demselben Schluss gelangt war. Widerwillig allerdings, denn es war ein Risiko. Ein großes. » Popows Sohn ist in St. Petersburg.«
    Sie nickte. » Und deshalb müssen wir hinfahren und die Sache regeln. Er hat meine Großmutter für den Knochenaltar töten lassen, und als das nicht funktionierte, hat er den Mann mit dem Pferdeschwanz auf mich angesetzt. Und er hätte mich auch erwischt, wenn du nicht rechtzeitig aufgetaucht wärst, aber das war pures Glück, und wir können uns nicht immer darauf verlassen, dass wir Glück haben. Er wird seine Schlägertypen hinter mir herschicken, bis er bekommt, was er will. Ich kenne Leute wie ihn– Himmel, meine ganze Familie besteht aus Leuten wie ihm.«
    » Was willst du also sagen? Wir geben ihm die Ikone und das Rätsel, sagen, das ist alles, was wir haben, viel Glück damit, und ab jetzt haben wir nichts mehr damit zu tun?«
    » Nie im Leben.«
    Er sah zu ihr hinüber. Sie hatte das Kinn vorgereckt und einen trotzigen Blick in den Augen. Er musste unwillkürlich grinsen. » Okay«, sagte er jedoch, » dann sagen wir, wir versuchen an Popow heranzukommen oder lassen ihn absichtlich an uns herankommen und schauen, was dabei herauskommt. Aber das wird wirklich gefährlich werden, Zoe. Wir können bestenfalls hoffen, dass uns ein Plan einfällt, bei dem wir die meisten Variablen kontrollieren, aber wir werden auf keinen Fall alles vorhersehen können. Und wie einmal jemand gesagt hat, sind es die unbekannten Unbekannten, die einen am Ende umbringen.«
    Sie grinste ihn herausfordernd an. » Hey, ein bisschen mehr Selbstvertrauen, O’Malley. Bis jetzt haben wir Amerikas Königsmacher und einen russischen Mafiaboss am Hals und sind als internationale Terroristen gebrandmarkt. Ich würde sagen, wir haben einen Lauf.«
    Es tat gut, einen Plan zu haben, auch wenn es ein unausgegorener, verrückter Plan war, aber Ry war noch nicht bereit, stehen zu bleiben und zu wenden.
    Es war noch keine drei Tage her, seit er sie aus der Seine gefischt hatte– gut, sie war von allein herausgeklettert, aber das war nur eine Nebensächlichkeit. Drei Tage, und fast jeden Moment davon waren sie um ihr Leben gerannt. Aber jetzt, für eine kleine Weile zumindest, warteten auf dem Weg vor ihnen keine Feinde auf sie.
    Er sah zu Zoe hinüber. Sie hatte das Kinn noch immer trotzig erhoben, aber sie lächelte nicht mehr. Es schnürte ihm die Brust und die Kehle zu, und er bekam für einen Moment keine Luft. Sie war so verdammt tough, stark und klug, und er wusste nicht, wieso, aber genau diese Eigenschaften bewirkten, dass er am liebsten losgezogen wäre, um Drachen für sie zu töten. Vielleicht

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