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Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Titel: Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Carter
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Tasche riss und das Reibrad drehte.
    Nichts passierte. Er schlug wieder auf das Rad und noch einmal. Nur winzig kleine Funken. Er sah Vadim und Grischa hastig nach ihren Waffen fummeln, sah Popow herumwirbeln und eine Pistole aus seinem Zobelmantel ziehen. Ry betete wie noch nie in seinem Leben und schlug wieder auf das Rad. Und noch einmal.
    Plötzlich fing der Docht Feuer, und eine helle, gelblich blaue Flamme loderte auf. Ry warf das brennende Feuerzeug auf die Picknicktische, dann rannte er zur Tür. Er hörte zwei Schüsse schnell hintereinander, aber nichts traf ihn. Dann hörte er ein lautes Zischen, und ein Stoß heißer Luft traf ihn im Nacken. Er blickte beim Laufen über die Schulter– die Picknicktische brannten lichterloh.
    Er sah eine Feuerzunge wie eine Riesenfaust aus dem Inferno schießen und Popow erfassen. Der Mann schrie und schrie, als ihn die Flammen einhüllten, an seinem Mantel emporrasten und rund um sein Gesicht tanzten und zuckten.
    Das Letzte, was Ry sah, ehe er zur Tür hinausrannte, war, wie sich die Flammen von Popow zu dem Wohnwagen hin ausbreiteten, zu den Propangasflaschen und den Säcken mit dem Kunstdünger, und er lief schneller, verzweifelt schnell jetzt, denn das ganze Zeug würde jeden Moment in die Luft fliegen und sie alle zur Hölle schicken.
    Dann war er draußen im Vorhof und schaute sich hektisch nach Zoe um, aber er entdeckte sie nirgendwo. Doch schließlich, o Gott, sah er sie etwa zehn Meter vor ihm laufen, schnell, mit langen Schritten, und er strengte sich noch mehr an, sie einzuholen, denn sie wusste nicht, sie konnte nicht wissen…
    Er sprang sie von hinten an, warf sie auf die schneebedeckte Erde und schirmte sie mit seinem Körper ab, so gut es ging, die Arme über ihren Köpfen, während hinter ihm alles explodierte. Die Luft wurde aus ihren Lungen gesogen, und die Zeit schien stehen zu bleiben. Dann regneten Ziegel, Glasscherben und Metallsplitter auf sie herab, und heiße, brüllende Flammen schossen in den Himmel.
    51
    Ry wälzte sich von Zoe herunter und richtete sich auf den Knien auf. Sie lag mit dem Gesicht im Schnee, und einen Moment lang erschrak er heftig, bis er sah, wie sich ihr Parka durch ihren Atem hob und senkte.
    Er wollte nach ihr greifen, aber sie stieß sich hoch, spuckte Schnee und rieb sich die Augen.
    » Alles in Ordnung?«, sagte er, auch wenn sie ihn wahrscheinlich nicht hören konnte; seine eigenen Ohren waren jedenfalls noch taub von der Explosion.
    Er blickte zu den Überresten des Schlachthofs zurück. Noch immer schossen Flammen aus dem Schutt, und mächtige braune Rauchwolken quollen in die Luft. Niemand, der im Gebäude war, als es in die Luft flog, konnte überlebt haben, und Ry sah niemanden außerhalb von ihm. Er erinnerte sich, dass Vadim ihren Fahrer angewiesen hatte, den SUV zum Bauernhof zu bringen, und er fragte sich, wie weit entfernt der war und wie viele von Popows Männern sich dort aufhielten.
    Er berührte Zoe am Arm, die sich immer noch den Schnee aus dem Gesicht rieb. » Kannst du noch ein Stück laufen?«, rief er.
    Sie nickte, und er half ihr auf die Beine. Der schmale Weg, der zur Hauptstraße führte, war zu ungeschützt, aber als er sich umsah, entdeckte er ein kleines Tor in der Friedhofsmauer. Es war mit einem Vorhängeschloss gesichert, aber das Schloss war alt und verrostet, und ein Stiefeltritt genügte, um es aufzubrechen.
    Sie liefen im Zickzack zwischen den Grabsteinen und Denkmälern hindurch, fort von dem brennenden Methamphetamin-Labor. Auf einer kleinen Anhöhe blieben sie stehen und schauten zurück. Das Feuer war ausgegangen, aber dichter brauner Rauch lag noch über den Ruinen. Ry hielt nach Bewegung Ausschau, nach einem Anzeichen für Verfolger, aber er sah nichts.
    Als sie auf der anderen Seite der Anhöhe hinunterstiegen, bemerkte Ry die kleine Gruppe von Menschen, die sich um ein frisch ausgehobenes Grab versammelt hatte. Und nicht weit von ihnen blies ein Leichenwagen seine Auspuffgase in die kalte Morgenluft.
    » Baby«, sagte er, » ich glaube, ich sehe unsere Mitfahrgelegenheit zurück nach St. Petersburg.«
    Auf der Fahrt hinten in dem Leichenwagen zu liegen war ein komisches Gefühl, aber es war warm.
    Zoe lag in seine Armbeuge geschmiegt, sie drehte den Kopf und küsste ihn sanft auf die Brandwunde an seinem Hals. » Ich weiß, du hast gesagt, ich soll das Amulett nicht zu schnell preisgeben, damit er nicht misstrauisch wird, aber wenn ich gewusst hätte…«
    » Psst. Es ist

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