Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)
war in Wirklichkeit nicht aus Knochen.
Sie bekam Kopfweh von dem Rätsel. Was immer der Knochenaltar war, der Mann mit dem Pferdeschwanz hatte ihre Großmutter getötet, um ihn in die Hände zu bekommen.
Aber zum Teufel mit ihm. Zoe würde nicht zulassen, dass ihre Großmutter umsonst gestorben war. Wenn Katja Orlowa wollte, dass ihre Enkelin die nächste Hüterin wurde, dann würde Zoe tun, was zu tun war, um es zu werden, auch wenn sie zu diesem Zeitpunkt nicht die leiseste Ahnung hatte, was damit gemeint war, geschweige denn, was es beinhaltete, außer…
Schau zur Madonna … Sie nahm die Postkarte hervor und studierte sie noch einmal.
» Außer einer Reise zum Musée de Cluny«, sagte sie zu Barney, der in dem Durcheinander auf dem Boden nach mehr Frischkäse stöberte.
Sie schaute noch einmal aus dem Fenster– der Streifenwagen war noch da, aber der Beamte war fort. Er musste auf dem Weg nach oben sein. Sie würde sich beeilen müssen.
Sie suchte nach ihrer Schmuckschatulle und entdeckte sie schließlich umgedreht in der Badewanne. Was sie brauchte, war eine solide Kette, und sie fand eine aus Silber, die ihren Zweck erfüllen würde. Sie fädelte die Kette durch den Schlüssel, legte sie sich dann um den Hals und versteckte sie unter ihrem Pullover.
Eine Faust hämmerte an die Tür. » Ms. Dmitroff?«
» Einen Moment«, rief sie. » Ich bin noch nicht ganz angezogen.«
» Verzeihung, Ma’am. Ich, äh, warte hier draußen im Flur.«
Sie steckte die Postkarte und den Brief ihrer Mutter in ein Reißverschlussfach ihrer Tasche. Dann ging sie schnell zu ihrem Schreibtisch und öffnete das Geheimfach. Ihr Pass war Gott sei Dank noch da. Sie legte ihn ebenfalls in die Tasche, dann sah sie in ihrer Brieftasche nach: fünfundachtzig Dollar, genug für ein Taxi zum Flughafen. Wenn sie heute Abend keinen Direktflug mehr nach Paris bekam, konnte sie es über Chicago, New York oder sogar Atlanta versuchen. Nach der Landung konnte sie sich Geld aus einem Automaten besorgen.
Sie würde Gretchen, ihrer Anwaltsgehilfin, während der Taxifahrt eine SMS schicken, dass sie eine Vertagung des einzigen Gerichtstermins beantragen sollte, den sie in der kommenden Woche hatte. Außerdem musste sie in einem Sorgerechtsfall noch ein Sachverständigengutachten für ihre Mandantin abliefern, aber auch darum konnte sich Gretchen kümmern.
Zoe gab es plötzlich einen Stich beim Gedanken daran, dass ihre Großmutter in diesem weißen Plastiksack im Kühlschrank des Leichenschauhauses lag. Sie wollte sie nicht als mittellose Person beerdigen lassen, und sie traute Anna Larina nicht, dass sie sich um ein anständiges Begräbnis kümmern würde. Vielleicht konnte Gretchen zumindest mit dem nötigen Papierkram beginnen, falls sie selbst nicht rechtzeitig aus Paris zurückkam.
Erneut klopfte es an der Tür, sanfter diesmal. » Äh, Ma’am? Wie sieht es aus?«
» Ich komme…«
Sie raffte frische Unterwäsche zusammen und stopfte sie in ihre Tasche. Sie hätte wirklich gern geduscht und sich umgezogen. Die Sachen, die sie anhatte, eine schwarze Jeans und ein schwarzer Rollkragenpulli, hatten einiges mitgemacht heute. Aber sie hatte keine Zeit.
Sie verstaute Bitsy und Barney in ihren Transportkisten. Dann entriegelte sie die Tür und öffnete.
Sie lächelte den jungen Mann, der davorstand, strahlend an. » Meine armen Katzen sind so verängstigt, dass ich dachte, ich gebe sie bei einer Nachbarin ab, solange ich weg bin. Es dauert nur eine Minute. Wenn Sie so lange hier oben bleiben und ein Auge auf meine Wohnung haben könnten…«
Maria Sanchez hatte ihre Tür praktisch offen, bevor Zoe klopfen konnte.
» Bist du bestimmt nicht in Schwierigkeiten, Zoe? Die vielen Polizisten, die hier rein- und rauslaufen…«
» Kannst du dich um die beiden Biester kümmern?«, sprudelte Zoe hervor. » Ich muss für ein paar Tage verreisen.«
» Natürlich. Du weißt, ich würde für dich sterben.«
Sie sagte es, als meinte sie es auch so, und es klang nicht dämlich oder melodramatisch.
Sie umarmten sich, dann sagte Zoe: » Danke, Maria. Und keine Sorge, mir geht es gut. In ein paar Minuten wird ein netter junger Streifenbeamter hier unten sein und fragen, wo ich geblieben bin…«
» Dann sag es mir nicht. Das ist besser so.«
Draußen setzte sich der Aufzug in Gang, um nach oben zu fahren. Maria legte den Zeigefinger an die Lippen. » Los, verschwinde. Ruf an und sag Bescheid, damit ich weiß, du bist in Sicherheit.«
Zoe würde
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