Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Titel: Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Carter
Vom Netzwerk:
verbracht. Wenn sie ins Freie gelangt waren, wenn ihnen jemand etwas getan hatte…
    Sie ließ ihre Tasche und das Kuvert auf den Boden fallen, lief zum Bett und riss die Steppdecke fort, die halb auf dem Boden lag. Zwei gelbe Augenpaare spähten ihr aus dem hintersten Winkel entgegen. In ihre eigenen Augen stiegen Tränen der Erleichterung.
    Bitsy, eine dreifarbige Katze, die manchmal mutiger war, als ihr guttat, kam beim Klang von Zoes Stimme sofort heraus. Barney, groß, schwarz und fett, rührte sich nicht vom Fleck und fauchte, als sie die Hand nach ihm ausstreckte.
    Sie musste zu Frischkäse Zuflucht nehmen. Barney war ein Frischkäsejunkie, was sein Kugelbauch eindrucksvoll bewies.
    Das Knistern der Verpackungsfolie zeigte sofort Wirkung. Erst tauchten die Schnurrbarthaare auf, dann folgte der riesige Rest von ihm. Er kam angewackelt, um etwas Käse von ihrem Finger zu schlecken, und miaute zwischendurch, um ihr zu zeigen, was er von dieser wunderbaren neuen Sachlage hielt.
    Zoe setzte sich auf den Boden, nahm ihre beiden Lieblinge auf den Schoß und vergrub das Gesicht in ihrem warmen Fell.
    Als ihr Herz endlich zur Ruhe gekommen war, sah sie sich in ihrem Loft um. Es war nicht nur durchsucht, sondern regelrecht verwüstet worden. Zerbrochenes Porzellan, aufgeschlitzte Säcke voll Mehl und Zucker, zerbrochene Weinflaschen, zerfetzte Kissen. Das Schloss an ihrer Tür war das Beste, was man kaufen konnte, und es war das Einzige, was nicht zerstört worden war. Es war mit einem Dietrich geöffnet worden.
    Eine Art Profi also, aber einer, der wütend gewesen war. So wütend, dass er es an ihren Sachen ausließ.
    Sie kraulte Barney unter dem Kinn. » Wie hat er ausgesehen, Süßer? Hatte er einen langen braunen Pferdeschwanz? Glaubst du, du könntest ihn auf einem Foto…«
    Draußen vor der Wohnungstür knarrte ein Brett. Sie war diese Treppe in den letzten fünf Jahren täglich hinauf- und hinuntergestiegen. Es war auf dem vierten Absatz, die dritte Stufe.
    Barney hörte es ebenfalls. Er sprang von ihren Armen und sauste wieder unter das Bett, Bitsy folgte sofort hinterher.
    Zoe stand schnell auf und nahm ihre Tasche vom Boden. Sie öffnete den Reißverschluss, holte ihre Waffe heraus und entsicherte sie. Das gefütterte Kuvert schob sie unter das Bett. Barney fauchte.
    Sie ging zur Tür und überlegte, ob sie sie schließen sollte, entschied sich aber dagegen. Stattdessen löschte sie die Lichter.
    Sie drückte sich mit dem Rücken an die Wand, hielt die Waffe mit dem Lauf nach oben in beiden Händen und wartete. Ihr Herz schlug schnell und laut.
    Erst überquerte ein Schatten die Schwelle, dann folgte die Silhouette eines Mannes. Zoe drückte ihm die Mündung der Waffe an den Kopf, direkt hinters Ohr.
    » Keine Bewegung, atme nicht mal.«
    16
    Die Silhouette bewegte sich nicht, aber sie atmete sehr wohl, es war ein scharfes Einsaugen der Luft, das mit ihrem Namen endete. » Zoe? Ich bin es.«
    Zoe nahm die Waffe fort, ließ ihrerseits die angehaltene Luft entweichen und sank gegen die Wand. Nach einem Moment langte sie hinter sich und machte Licht.
    Inspector Sean Mackey kam mit gespreizten, halb erhobenen Händen weiter in die Wohnung. » Verdammt! Sind Sie verrückt? Ich hätte Sie erschießen können.«
    » Ach ja? Sie waren doch wohl der mit der Mündung einer Glock hinter dem Ohr.«
    » Und würden Sie die endlich weglegen, Herrgott noch mal?«
    Zoe bemerkte, dass sie die Pistole noch immer auf ihn gerichtet hatte. » Entschuldigung. Ich bin wohl ein bisschen durcheinander.«
    » Das können Sie laut sagen.« Mackey ließ die Hände sinken und sah sich um. » Großer Gott. Was ist denn hier passiert? Es sieht aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen.«
    » Ich nehme an, das war der Typ mit dem Pferdeschwanz, der nach dem Knochenaltar gesucht hat– was immer das ist. Was tun Sie überhaupt noch da? Ich dachte, Sie wären auf dem Weg ins Morddezernat.«
    » Ich wollte Ihnen sagen, dass ich per Funk einen Streifenwagen angefordert habe, der Sie abholen kommt. Für den Fall, dass dieses Arschloch sich noch mal an Sie heranmacht. Aber jetzt denke ich, wenn wir mit der Zeichnung und dem Verbrecheralbum fertig sind, sollten Sie die Nacht irgendwo in einem Hotel verbringen.«
    » Mir passiert schon nichts. Ich bezweifle, dass er wiederkommt– schließlich weiß er jetzt, dass das, was er sucht, nicht hier ist. Und ich kann die Tür von innen mit einem Balken verriegeln. Dann kommt man hier nur noch mit einem

Weitere Kostenlose Bücher