Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)
Tisch blickte, ragte der Griff einer Pistole aus der teuren Designerhandtasche. » Wissen Sie, ich wollte wirklich nicht Dinge wie Waffen und Gewaltandrohungen ins Spiel bringen«, sagte Yasmine Poole. » Aber Sie zwingen mich dazu. Rücken Sie den Film heraus, Zoe, sonst bleibt mir nichts als die harte Tour übrig, und das wollen Sie nicht, darauf können Sie sich verlassen.«
» Ich bin gar nicht absichtlich störrisch, Ms. Poole. Aber ich habe den Film in einem Bankschließfach deponiert, deshalb fürchte ich, Sie werden meine Unterschrift benötigen, um ihn zu bekommen.«
Yasmine Poole stand auf. Sie machte ihre Handtasche zu, hängte sie sich über den Arm und zupfte an ihrer Kostümjacke. » Dann gehen wir.«
» Die Bank ist bei der Oper«, log Zoe. Sie hatte keine Ahnung, wo die Oper war, aber sie ging davon aus, dass Paris eine besaß, und setzte darauf, dass sie nicht gleich um die Ecke lag. » Wir werden die Metro nehmen müssen.«
» Schätzchen, ich bin wirklich nicht der U-Bahn-Typ. Und ich habe ein hübsches Spesenkonto. Wir nehmen ein Taxi.«
» Tut mir leid, aber die einzige Art, wie ich die Bank finde, ist, dass ich meinen Weg von heute Vormittag zurückgehe, und heute Vormittag habe ich die U-Bahn benutzt.«
Yasmine Poole sah alles andere als glücklich aus, aber sie folgte Zoe über die Straße und hinunter zu einer U-Bahn-Station neben der großen alten Kirche. Die mittägliche Rushhour ging gerade zu Ende, deshalb war der Bahnsteig voller Menschen. Aber die Frau klebte an Zoe wie ein afrikanischer Blutegel.
Der Zug fuhr ein, und sie stiegen zusammen in einen Waggon. Yasmine Poole machte Anstalten, sich zu setzen, aber sie hielt inne, als sie sah, dass Zoe bei der Tür stehen blieb. » Wir steigen beim nächsten Halt um«, sagte sie.
Yasmine Poole nickte, aber Zoe sah, dass sie den Streckenplan an der Wagenwand studierte.
Zoe zählte die Sekunden, während sich weitere Passagiere in den Wagen zwängten.
Yasmine Poole zeigte auf die Karte. » Wenn die Bank in der Nähe der Place de la Bastille ist, müssten wir dann nicht die Linie nach Porte d’Orleans nehmen? Oder meinten Sie die alte Oper? Trotzdem…«
Zoe riss die Augen auf. » O mein Gott, da ist dieser Mann wieder. Der Mann, der meine Großmutter getötet hat.«
Yasmine Poole fuhr herum. » Wer? Wo?«
» Dort.« Zoe deutete. Dann sprang sie aus dem Wagen, als die Tür sich gerade schloss.
Yasmine Poole drehte sich rasch um, aber es war zu spät. Sie hämmerte mit der Faust an die Tür und versuchte, sie mit den Fingern aufzuspreizen, aber der Zug fuhr bereits an.
Zoe winkte der wütenden Frau zum Abschied zu, während der Zug Geschwindigkeit aufnahm und in der dunklen Röhre verschwand.
Sie rannte die Treppe zur Straße hinauf und schätzte, dass ihr eine Viertelstunde Zeit blieb, in den von Menschen wimmelnden Pariser Straßen zu verschwinden, ehe Yasmine Poole zurück sein konnte. Es sei denn, die Frau hatte einen Komplizen, mit dem sie in telefonischem Kontakt stand. In diesem Fall wäre Zoe so gut wie tot.
Sie schoss aus der Metro-Station und prallte mit so viel Wucht gegen die Brust eines Mannes, dass sie fast gestürzt wäre. Er packte sie an den Armen, um sie zu stabilisieren. Sie brauchte nicht einmal aufzusehen. Sie wusste, wer es war.
Es gab zwei Millionen Menschen in Paris, wie konnte es sein, dass sie so leicht zu finden war?
» Komm mit«, sagte Sergei. Er hielt sie am linken Arm fest und steuerte sie in Richtung Kirche. » Wir wollen beten.«
Er brachte sie zu einer Bank, die versteckt in einer Ecke lag, hinter einer Marmorsäule und neben einem Beichtstuhl.
Sie setzten sich nebeneinander. » Hätte nicht gedacht, dich so schnell wiederzusehen, Sergei.«
Er sagte nichts und griff nur in seine Tasche. Sie erwartete halbwegs, dass er eine Waffe zog.
Er holte eine Brieftasche hervor und klappte sie auf. Die goldene Marke darin glitzerte selbst bei der schwachen Beleuchtung. » Ich heiße nicht Sergei. Meine Name ist Ry O’Malley. Ich bin verdeckter Ermittler der DEA .«
Zoe lachte, obwohl sie selbst fand, dass sie sich hysterisch anhörte. » Diese Frau, die sich Yasmine Poole nennt, hat mir gerade einen CIA -Ausweis vor die Nase gehalten. Und jetzt Sie mit…« Sie spähte genauer auf die goldene Marke. » Ryland O’Malley. The Drug Enforcement Administration. Was mich angeht, könnten beide Fälschungen sein.«
» Manchmal muss man seinen Instinkt entscheiden lassen, wem man trauen kann.«
» Und in
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