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Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Titel: Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Carter
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Waffe spuckte Kugeln und durchlöcherte die Wand über Zoes Kopf, während sie immer weiterrollte bis in das kleine Badezimmer.
    Sie kam in halb kauernder Stellung auf die Beine und fuhr gerade rechtzeitig herum, um die große schwarze Pistole zu fangen, die aus Rys Hand über den Boden auf sie zuschlitterte. Das Appartement war zu klein, und er hatte nicht genügend Zeit gehabt, um in Deckung zu gehen. Deshalb lag er flach da, die Hände über dem Kopf, und Zoe wartete voller Schrecken darauf, dass er von Kugeln durchsiebt wurde.
    Aber die Schüsse endeten abrupt, und es war unheimlich still, bis auf das leise Klirren von Glas, das aus einem zerschossenen Bild an der Wand fiel, und das Hämmern von Zoes eigenem Herzen.
    Ihre Hände zitterten ein wenig, als sie das Magazin der Pistole überprüfte, die Ry ihr zugeworfen hatte, eine Walther P99. Sie drückte sich mit dem Rücken an die Wand zwischen Toilette und Tür, hielt die Walther beidhändig vor dem Körper und wartete.
    Sie konnte Ry reglos auf dem Boden liegen sehen, aber die halb geschlossene Badezimmertür versperrte ihr den Blick auf die Schützen. Sie glaubte jedoch, dass es zwei Männer in Kapuzen-Sweatshirts waren, der eine in Blau, der andere in Schwarz. Und sie hatten hoch gezielt, was bedeutete, sie hatten nicht töten wollen. Noch nicht.
    Das Dielenbrett draußen im Flur knarzte wieder.
    » Na, sieh mal an«, sagte Yasmine Poole mit dieser sanften, höhnischen Stimme. » Wenn das nicht Agent Ryland O’Malley ist. Sie sind wirklich schwer umzubringen. Ich war mir damals in Galveston sicher, dass ich auf Ihr nasses Grab hinunterschaue, und doch treffe ich Sie hier wieder an. Und Ms. Dmitroff, ich weiß, Sie sind dahinten für kleine Mädchen. Geben Sie mir den Film, und ich lasse Sie unbehelligt abziehen.«
    Ry fing Zoes Blick auf und schüttelte kaum merklich den Kopf, aber sie brauchte die Warnung nicht. Sie würden nur so lange am Leben bleiben, wie sie den Film hatten.
    » Hören Sie diese Sirenen, Zoe? Ihr Name steht auf der Liste der Terrorverdächtigen sowohl beim FBI als auch bei Interpol. Sie sehen also, Sie können nirgendwohin, sich nirgendwo verstecken. Aber wenn Sie mir den Film geben, kann ich alles rückgängig machen. Vergessen und vergeben und so.«
    Das Heulen der Sirenen kam immer näher. Zoe dachte, die bevorstehende Ankunft der französischen Polizei war vermutlich das Einzige, was Ry O’Malley am Leben hielt. Er lag immer noch reglos auf dem Boden, vollkommen wehrlos gegen eine Kugel von Yasmine Poole oder einem ihrer Gorillas.
    Denk nach.
    Sie bemerkte einen Eimer voller Reinigungsmittel unter dem Waschbecken. Eins war eine amerikanische Marke, die sie kannte– ein Sprühreiniger mit Bleiche. Sie fing an zu reden, um etwaige Geräusche zu überdecken, als sie ihr Gewicht so verlagerte, dass sie das Mittel erreichte.
    » Mir scheint, wir sitzen hier alle ein bisschen in der Patsche, Yasmine. Ich könnte warten, bis die französische Polizei eintrifft, mich stellen und ihnen den Film aushändigen; dann hätten Sie eine Menge zu erklären, angefangen damit, wie die CIA dazu kommt, verdeckte Operationen auf französischem Boden durchzuführen.«
    » Man gewinnt, man verliert«, sagte Yasmine Poole. » Dieses Risiko bin ich bereit einzugehen.«
    » Ach ja?« Die Dose mit dem Reiniger war voll. Zoe vergewisserte sich, dass die Düse auf » offen« stand. » Aber stellen Sie sich die Reaktion vor, wenn sie sich den Film ansehen. Quelle horreur. Quelle surprise. Die Bilder des zweiten Schützen auf dem Grashügel würden um die Welt gehen. Was würden Ihre Auftraggeber wohl dazu sagen?«
    Zoe stellte den Reiniger zwischen ihre Füße auf den Boden und nahm den Film aus ihrer Tasche. Es war schwer, die Blechdose mit einer Hand zu öffnen, aber sie wollte die Waffe nicht weglegen.
    » Für wen arbeiten Sie übrigens wirklich? Für die CIA oder die Leute, die Kennedy getötet haben? Oder gibt es da keinen Unterschied?«
    Endlich, endlich sprang die Filmdose auf. Zoe steckte den Film schnell wieder in ihre Tasche und drückte die nun leere Dose zu. Sie verlagerte erneut ihr Gewicht und reckte den Hals, damit sie durch die Ritze zwischen Türstock und halb offener Tür spähen konnte. Sie sah Yasmine Poole jetzt und die beiden Kapuzentypen links und rechts von ihr, die ihre Automatikwaffen weiter auf Ry gerichtet hielten. Yasmine selbst war unbewaffnet, aber Zoe erinnerte sich an die Pistole in ihrer Handtasche.
    » Agent Blackthorn«,

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