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Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Titel: Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Carter
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diesen Mike gar nicht richtig angesehen habe, aber das ist er, das ist der Kennedy-Mörder und– oh, mein Gott, wieso fällt mir das jetzt erst auf? O’Malley. Der Stiefvater meiner Mutter, Katjas Mann, er hieß Mike O’Malley und…«
    Sie blickte von dem Foto zu Ry O’Malleys hartem Gesicht und dann wieder zurück zu dem Foto.
    » Ja«, sagte Ry. » Ich sehe ihm ziemlich ähnlich, nicht wahr?«
    Ry ging ans Fenster und zog die Jalousie hoch. Sonnenlicht strömte in den Raum. Er schob den Spitzenvorhang zur Seite, um auf die Straße zu spähen. Sie wusste, was er empfand; immerhin war sie die Tochter einer Pakhan.
    » Der Mör…, der Mann in dem Film… Er ist Ihr Vater.«
    Ry sagte nichts, deshalb fuhr Zoe fort. » Und Yasmine Poole hat nicht gelogen, oder? Ich habe es an Ihrer Reaktion gemerkt, als ich Ihnen von dem Foto von Nikolai Popow erzählt habe. Er war tatsächlich beim KGB , was bedeutet, dass Ihr Vater wahrscheinlich ebenfalls für den KGB gearbeitet hat. Der KGB hat Kennedy getötet.«
    » Es sieht so aus.«
    » Warum?«
    Ry lachte kurz und bitter auf. » Tja, das ist die große Preisfrage.«
    Zoe schaute auf seinen Rücken. Sie war überzeugt davon, dass er weit mehr wusste, als er sagte, und es machte sie langsam wütend, weil sein Vater zwar der Täter gewesen sein mochte, aber es war ihr Hals, um den es jetzt offenbar ging.
    » Das war kein Amateurfilm, den zufällig jemand gemacht hat, der an diesem Tag in Dallas den Präsidenten vorbeifahren sehen wollte. Wer immer diese Kamera führte– nein, streichen Sie das. Sie hielt die Kamera in den Händen, nicht wahr? Meine Großmutter. Deshalb hatte sie den Film von dem Attentat. Sie war dabei.«
    Ry sagte noch immer nichts, und Zoe fuhr fort. » Und Ihr… der Attentäter. Er wusste, dass sie da war. Man sieht es an der Art und Weise, wie er für die Kamera posiert. Aber warum filmten sie es überhaupt? Sicherlich nicht als Beweis dafür, dass er den Auftrag erledigt hatte, denn das belegte Kennedys Tod mehr als ausreichend…«
    » Als Lebensversicherung«, unterbrach Ry sie. Er ließ den Vorhang los und drehte sich zu ihr um. » Denn nach dem Attentat war der Schütze für den Auftraggeber ein loses Ende, das es abzuknipsen galt.«
    » Ich schätze, genau das bin ich jetzt– ein loses Ende«, sagte Zoe und versuchte gar nicht zu verbergen, wie viel Angst sie hatte. » Ich glaube, ich will nach Hause.«
    » Hey.« Sein Gesicht wurde weicher, sein Mund verzog sich zu seiner Version eines Lächelns. » Für einen Amateur halten Sie sich ziemlich gut. Machen Sie mir jetzt nicht schlapp.«
    » Danke, aber ich… Die eine Sache, die ich nicht verstehe, ist, wie der Mann mit dem Pferdeschwanz ins Bild passt. Er hat einen russischen Akzent, also könnte man meinen, er arbeitet für diesen Popow und den KGB , oder wie sich das heute nennt, und versucht, den Film in die Hand zu bekommen. Aber nein, er tötet meine Großmutter und greift mich mit einer Fahrradkette an, aber bei ihm dreht sich alles um den Knochenaltar…«
    Ry überbrückte die Entfernung zwischen ihnen so schnell, dass Zoe nicht begriff, was geschah, bis es zu spät war. Er packte sie an den Schultern, drehte sie herum und stieß sie gegen die Wand. Er sprach leise, aber jedes Wort klang deutlich und tödlich. » Was wissen Sie über den Knochenaltar?«
    Sie versuchte, ihm das Knie in die Eier zu rammen, aber er drückte sich mit seiner ganzen Körperlänge an sie, sodass sie keinen Ansatzpunkt fand. » Ich gebe Ihnen zwei Sekunden, mich loszulassen«, sagte sie. » Dann schreie ich so laut, dass man mich bis zur Spitze des Eiffelturms hört.«
    Er ließ sie los.
    Sie ging zum Bett, hob den Film auf und verstaute ihn in ihrer Tasche. » Sie sind ein Grobian und wahrscheinlich ein Lügner, und ich verschwinde jetzt.«
    » Seien Sie nicht albern.« Er versperrte ihr den Weg. » Wenn Sie versuchen, allein mit dieser Sache fertigzuwerden, fressen die Wölfe da draußen Sie bei lebendigem Leib.«
    » Und was sind Sie? Sie behaupten, zu den Guten zu gehören, und das kann so sein oder auch nicht. Bisher haben Sie mir nicht viele Gründe geliefert, Ihnen zu vertrauen.«
    » Vielleicht, weil ich mir noch immer nicht sicher bin, ob ich Ihnen trauen kann. Ich…«
    Er brach ab und drehte sich zur Tür. Jetzt hörte Zoe es ebenfalls– ein Brett knarrte draußen auf der Treppe.
    » Runter!«, brüllte Ry und stieß sie zu Boden, und im selben Moment flog die Tür auf.
    25
    Eine halbautomatische

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