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ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

Titel: ALTEA (Sturmflut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Suslik
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wieder erste Umrisse erkennen. Plötzlich erfüllte wieder ein lautes Knacken die Luft, das kurz darauf von einem Surren abgelöst wurden. Ich versuchte herauszufinden was es war, doch das musste ich gar nicht. Im nächsten Moment ertönte eine Lautsprecherstimme. Es war Emil Sormansk. Ich hätte diese Stimme unter Tausenden wiedererkannt.
             „ Rebellen! Das Kraftwerk ist umstellt. Es besteht keine Möglichkeit zur Flucht, also denkt nicht einmal daran. “ Während seine Stimme durch das Kraftwerk dröhnte, versuchte ich so lautlos wie nur möglich am Trafo hochzuklettern. Ich stemmte mich von der Wand ab und zog mich an den einzelnen Ringen des Isolators hoch. „ Wer jetzt vorschnell handeln sollte, auf den wird unverzüglich das Feuer eröffnet. Ihr könnt aber auch unseren Anweisungen folgen und wir werden wieder abziehen. Immerhin sind wir dem STEA für seine Mithilfe bei unserer Mission sehr verbunden. Unsere Forderung: Die sofortige Auslieferung der europäischen Terroristin Ludmilla Kovasana und des russischen Deserteurs Aljoscha Manyuk und zwar innerhalb der nächsten zwanzig Minuten. “ Ich hangelte mich zum nächsten Isolator und zog mich von dort aus nach oben, um die Eisenstange zu erreichen, die an der Decke befestigt war und das Hochspannungskabel mit dem Trafo verband. Ich packte die Stange, holte Schwung und schlang meine Beine darum. „ Sollte dies nicht geschehen, sehen wir uns dazu gezwungen entsprechende Konsequenzen einzuleiten, die sowohl schnell als auch erbarmungslos sein werden. Dies ist das Ende der Durchsage. “
    Ich ließ den Kopf in den Nacken fallen und konnte am Boden die Umrisse der beiden Männer erkennen.
             „Finde die anderen. Schnell! Ich such das Mädchen.“ Hörte ich sie sagen. Schritte ertönten und ich sah, wie sich einer von beiden entfernte. Ich musste gar nicht überlegen welcher von beiden nach mir suchen wollte. Er begann sich in Richtung der Trafos zu bewegen. Ich zog die Waffe hervor, die ich mir in den Hosenbund gesteckt hatte. Was ich auch tat, ich musste vorsichtig sein, denn ich hatte keine schusssichere Weste mehr an. Irgendwann während meines Aussetzers hatte sie mir jemand ausgezogen.
             „Hey, Ludmilla! Du brauchst keine Angst zu haben. Dir wird nicht passieren. Ich bringe dich zu deinem Bruder.“
    Ich glaubte ihm kein Wort. Der Lauf meiner Waffe blieb solange auf ihn gerichtet, bis er mein Sichtfeld verließ. Ich versuchte genau zu hören, wo er gerade war. Er lief noch immer den Raum ab und versuchte mich zu finden. Vermutlich dachte er, dass ich mich ängstlich in eine Ecke gekauert hatte. Es blieb nicht mehr viel Zeit. Die Uhr tickte und ich wusste, dass Emil nicht bluffte.
    Der Mann ging zurück zur Mitte des Raumes und schien auf einer der Liegen nach etwas zu suchen. Kurze Zeit später ging das Licht einer Taschenlampe an. Warum hat er die nicht gleich benutzt? Er leichtete den Raum ab und ich hoffte er wäre nicht so schlau an die Decke zu leuchten. Noch einmal drehte er sich um seine eigene Achse. Ganz langsam. Dann ging er wieder zu den Trafos und leuchtete in jede Ecke, bevor er langsam den Raum verließ. Ich atmete tief durch und steckte die Waffe wieder weg. Vorsichtig hob ich die Beine von der Stange und ließ mich noch kurz baumeln, bevor ich losließ und zu Boden stürzte. Es gelang mir nicht ganz mich abzufedern und ich fiel auf die Hände. Hoffentlich hatte das niemand gehört. Obwohl die Decke sehr hoch war, hatte ich mich bei meinem Fall nicht verletzt. Nicht einmal Schmerzen waren durch meine Beine geschossen. Nur für einen kurzen Augenblick schweifte mein Verstand ab und ich fragte mich, ob Aljoscha sich immer so fühlte. Wenn es so war, dann verstand ich gut, warum er immer an die Grenzen ging. Für ihn waren sie weiter weg als für andere. Was andere Umbrachte, ließ ihn gerade erst eine Idee von Schmerzen bekommen. Wieder musste ich an seinen verbrannten Körper denken. Ich schüttelte den Kopf und zwang mich wieder zu einem klaren Verstand.
    Ich stürzte zu meiner Liege und tastete alles nach meiner kugelsicheren Weste ab. Sie war noch da. Jemand hatte sie darunter gelegt. Ein kurzes Glücksgefühl überkam mich. Sie war schon ziemlich ramponiert, aber besser als nichts. Ich zog sie hervor und lief zur entgegengesetzten Treppe, welche zur Halle mit dem kaputten Dach führte. Im Gang blieb ich noch einmal kurz stehen und legte mir hastig die Weste an. Mit gezogener Waffe und

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