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ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

Titel: ALTEA (Sturmflut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Suslik
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bewusst in solch eine Situation. Mein Verstand hatte zu viel Zeit es zu überdenken und Angst zu produzieren. Ich war nicht mutig. Ich hatte bisher nur keine Wahl gehabt. Jetzt hatte ich eine Wahl und ich war kurz davor durchzudrehen. Sekunden vergingen für mich wie Minuten, als wir auf den Heli zusteuerten. Noch bevor wir Richtung Fuhrpark gingen, hatte man uns mit Waffen und weiterem Equipment ausgestattet. Bei jedem Schritt spürte ich den Griff des Gewehrs gegen meinen Rücken schlagen. Ein Stück vor mir ging Ibrahim. Gry war direkt hinter mir. Nur noch wenige Schritte vom Heli entfernt, sprangen die Turbinen mit lautem Getöse an. Es war nicht die gleiche Bauart, mit der ich damals zur Basis gebracht wurde. Dieser hatte keine Rotorblätter, sondern Triebwerke. Er wirkte auf jeden Fall moderner und war auch schwerer bewaffnet. Meine Angst fing an, mich schier zu übermannen, bei dem Gedanken, mich wieder in diese Maschine setzten zu müssen. Die Höhe, das Schaukeln. Meine Beine begannen heftig zu beben. Warum nur, konnte ich das einfach nicht unter Kontrolle bringen? Als ich den Heli erreichte, Kam Radu wieder zu uns, legte den Arm um mich und hob mich hinein. Dabei wurde ich so steif, dass er für einen Moment innehalten musste, weil meine Beine nicht kooperierten. Als ich endlich drin saß, tat er das Gleiche mit Gry. Kaum war ich richtig im Inneren, packte mich Ibrahim an der Schulter, drückte mich in den Sitz und schnallte mich fest. Ich fühlte mich nicht wie ein Mensch, sondern wie Frachtgut. Fertig gemacht für den Transport. Ibrahim versuchte nicht einmal das Gleiche mit Gry zu machen. Sie wählte den Sitz mir gegenüber und schnallte sich selbst an. Im selben Moment nahm Radu neben mir Platz und wir hoben ab. Reflexartig packte ich Radus Hand und krallte mich daran fest, während mein Körper in eine Schockstarre fiel. Er löste seine Hand aus meinem Griff und für eine Sekunde überkam mich schiere Panik, doch schon im nächsten Moment, nahm er meine Hand in seine und drückte sie fest. Er hasste mich nicht. Ich hielt für die nächsten Stunden an diesem Gedanken fest und lenkte mich so gut es ging von allem anderen ab.

 
    Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war. Es mussten Stunden gewesen sein, aber sicher war ich mir nicht. Meine Augen hatte ich fast während des gesamten Fluges geschlossen gehalten. Nur zwei Mal hatte ich sie kurz geöffnet, doch in der Dunkelheit der Nacht, war kaum etwas zu erkennen gewesen. Harte Vibrationen erschütterten meinen Körper und ich wusste, wir mussten gelandet sein. Ich spürte eine Hand an meiner Wange und als ich die Augen wieder öffnete, sah ich in Radus besorgtes Gesicht. Er packte mein Kinn und schüttelte meinen Kopf leicht hin und her. Seine Lippen bewegten sich, doch der Lärm der Turbinen schluckte jedes Wort. Seine Hände griffen zu meinem Gurt, aber ich schob sie sanft von mir. Langsam kam das Leben zurück in meinen Körper und ich war in der Lage allein aus dem Sitz aufzustehen. Ich löste den Gurt und hievte mich vorsichtig auf meine Beine. Sie zitterten immer noch wie verrückt und ich hatte Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten. Bei dem Versuch aus dem Heli zu steigen, stürzte ich heraus und auf die Knie. Dabei schaffte ich es nur noch geradeso meinen Fall mit den Händen abzufangen. Es war Ibrahim, der mich packte und wieder auf die Füße hob. Er sah auf mich runter, als wäre ich ein nutzloses Insekt.
             „Es wäre gut, wenn du wenigstens lange genug auf den Beinen bleibst, damit wir diese Mission zu Ende bringen können.“ Zischte er mich an.
             „Sie ist nur gestolpert. Spiel dich gefälligst nicht so auf!“ Konterte Radu sofort und schob Ibrahims Hände von mir. Ohne weitere Vorwarnung, holte Ibrahim aus und schlug Radu mit einem gezielten Schlag gegen den Kopf zu Boden. Die Härte des Faustschlages war so immens, dass Radu augenblicklich das Bewusstsein verlor und regungslos liegen blieb. Vor Schreck entwich mir ein Aufschrei und ich fiel wieder zu Boden. Was verdammt noch Mal war hier los?! Auch Gry schlug schockiert die Hände vor das Gesicht. Radu war kein Schwächling, jedoch völlig unvorbereitet auf Ibrahims Attacke und dieser hatte ohne Zweifel dieselben, unnatürlichen Kräfte, wie Aljoscha. Durch die schiere Absurdität der Situation flammte in mir Wut, an Stelle von Angst, auf.
             „Was soll dieser Scheiß?!“ Brüllte ich ihn wutschäumend an. Ich wollte wieder

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