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Alter Hass rostet nicht

Alter Hass rostet nicht

Titel: Alter Hass rostet nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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und genossen die frühlingshafte Temperatur. Während wir auf Rührei, Speck und Würstchen warteten, rief ich die E-Mails auf meinem Smartphone ab. Interessant war vor allem die Nachricht von Zeerookah, den ich gebeten hatte, die Beteiligung von Colin Banks an dem Prozess gegen Rocky zu überprüfen.
    »Er war dabei«, konstatierte ich zufrieden. »Colin Banks hat dafür gesorgt, dass Rocky hinter Schloss und Riegel kam. Und jetzt pass auf …«
    Mein Partner hob interessiert den Kopf, den er über seine Kaffeetasse gebeugt hatte.
    »Rocky besaß ein hieb- und stichfestes Alibi und war bereits so gut wie freigesprochen. Da machte Banks einen Schachzug, der den Fall auf einmal in einem ganz anderen Licht erscheinen ließ und Rocky dann schließlich das Genick brach.«
    Phil runzelte die Stirn.
    »Rocky ging nach Rikers Island und Banks machte Karriere. Dieser Prozess war seine Eintrittskarte in eine der renommiertesten Kanzleien der Stadt.«
    Das Frühstück kam, und in den nächsten Minuten hatten wir Besseres zu tun, als uns den Kopf über Wasserleichen, tödliche Kampfgriffe und rätselhafte Kopfverletzungen zu zerbrechen. Wir genossen die Köstlichkeiten der Küche und ließen uns zweimal Kaffee nachschenken.
    »Ich frage mich die ganze Zeit, ob es Zufall sein kann, dass drei Leute, die in diesem Fall eine Rolle spielen, vor zwanzig Jahren miteinander befreundet waren«, sinnierte Phil, während er die Reste seines Rühreis mit einem Stück Toast auftupfte.
    »Eher nicht«, vermutete ich. »Fragt sich nur, ob auch das Motiv für den Mord an Colin Banks aus der Vergangenheit stammt.«
    »War da nicht die Rede von einer Frau, um die Rocky und Banks konkurriert haben?«
    Ich nickte nachdenklich.
    »Angeblich war Colin Banks scharf auf die Freundin von Rocky. Andererseits ist das fast zwanzig Jahre her.«
    »Wahre Liebe hält ein Leben lang«, gab mein Partner zu bedenken.
    »Du musst es ja wissen«, neckte ich.
    Phil wollte eben zu einer Entgegnung ansetzen, als mein Handy den Eingang einer Mail verkündete.
    Auch sie kam von Zeerookah. Ich überflog sie und hob überrascht die Augenbrauen.
    »Zeery hat interessante Neuigkeiten zu Kailee Anderson gefunden«, informierte ich meinen Partner. »Vor sieben Jahren war sie Miss Australia, die bei der Wahl zur Miss Universe immerhin den fünften Platz belegte.«
    »Außerordentlich interessant«, ätzte Phil. »Und was hat das mit unserem Fall zu tun?«
    »Heute ist Kailee Anderson die Frau von Martin Knudson.«
    ***
    Wir trafen Martin Knudson in seinem Büro in der Varick Street. Was uns nur recht war, denn auf die Weise sparten wir uns den Weg nach Long Island.
    Auf seinem Schreibtisch stand eine halbvolle Flasche Champagner in einem Kühler, daneben eine Platte mit exotischem Fingerfood und eine kleine Schale Beluga-Kaviar.
    »Darf ich Sie zu einem improvisierten Sektfrühstück einladen, Agents?«, begrüßte er uns aufgeräumt und drückte auf den Knopf, der ihn mit dem Empfang verband, ohne eine Antwort abzuwarten. »Bringen Sie uns noch zwei Gläser, Francis.«
    Wir lehnten dankend ab und nahmen in den Besuchersesseln Platz.
    »Gibt es etwas zu feiern?«, erkundigte ich mich.
    Knudson lehnte sich mit einem selbstzufriedenen Lächeln zurück.
    »Man soll den Tag zwar nicht vor dem Abend loben, aber heute mache ich eine Ausnahme.«
    Er griff zu einem Fax und schob es mir zu.
    »Der neue Anwalt der Bürgerinitiative bietet mir einen Vergleich an. Für einen vergleichsweise geringen Betrag sind die Mieter in Harlem bereit auszuziehen. In zwei Wochen können wir die beiden Häuser abreißen und mit dem Bau des Einkaufszentrums beginnen.«
    Sein Lächeln wurde noch breiter.
    »Wenn das kein Grund zum Feiern ist.«
    Die Dame namens Francis kam herein und brachte zwei Sektflöten. Trotz unserer Proteste goss Martin Knudson sie voll.
    »Colin Banks hätte Ihnen so ein Angebot wohl kaum gemacht«, bemerkte ich vielsagend. »Und ohne den Brandanschlag vor zwei Tagen hätten die Mieter auch sicher nicht so schnell aufgegeben.«
    Knudsons Augen wurden schmal. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Die Dinge sind in der letzten Zeit gut für Sie gelaufen, Mister Knudson«, fügte ich betont beiläufig hinzu, ohne den alerten Geschäftsmann aus den Augen zu lassen. »Finden Sie nicht?«
    Martin Knudson war jetzt auf der Hut. Seine Feierlaune hatte sich im Nu verflüchtigt.
    »So was nennt man eine Glückssträhne«, gab er trotzig zurück. »Das gibt es nicht nur beim

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