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Alter schützt vor Scharfsinn nicht

Alter schützt vor Scharfsinn nicht

Titel: Alter schützt vor Scharfsinn nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Satz.
    »So wie du das sagst, hört es sich wie Phillip Oppenheim an. Und das war bestimmt vor 1914.«
    »Jedenfalls mussten sie Mary mundtot machen, ehe sie ihre Entdeckung weitergeben konnte.«
    »Es muss mehr dahinter stecken. Vielleicht hatte sie etwas Wichtiges gefunden, Papiere, Dokumente. Möglicherweise auch Briefe, die an jemand weitergegeben werden sollten.«
    »Ja, das leuchtet mir ein. Wir müssen uns eine ganz andere Gruppe von Leuten vornehmen. Aber wenn sie zu den Leuten gehörte, die an dem schlechten Spinat starben, begreife ich nicht, wieso Alexander es ›einer von uns‹ nennt. Es war doch vermutlich niemand von seiner Familie.«
    »Es gibt noch eine andere Lösung«, sagte Tommy. »Es muss nicht unbedingt ein Hausbewohner gewesen sein. Es ist ziemlich einfach, ähnlich aussehende, aber giftige Blätter zu pflücken, sie unter die anderen zu mengen und in die Küche zu bringen. Sie brauchten ja nicht unbedingt von tödlicher Wirkung zu sein. Nur gerade so giftig, dass die Leute krank wurden und einen Arzt holen ließen. Der Arzt würde die verschiedenen Gerichte analysieren lassen und feststellen, dass das Gemüse verdorben war. Er würde das bestimmt nicht für Absicht halten.«
    »Aber dann hätten alle sterben müssen!«, sagte Tuppence. »Oder alle wären krank geworden und nicht gestorben.«
    »Nicht unbedingt, Tuppence. Nimm mal an, man wollte eine bestimmte Person – Mary Jordan – töten und mischte eine gewisse Menge Gift in – sagen wir –, in einen Cocktail, vor dem Essen, vielleicht auch in den Kaffee – Digitalis oder Akonitin oder was nun im Fingerhut ist.«
    »Akonitin ist im Eisenhut, soweit ich weiß.«
    »Sei nicht so gebildet. Es geht doch nur darum, dass alle eine schwache Dosis des Gifts bekommen, das angeblich aus Versehen ins Essen geraten ist. Alle werden davon krank – aber eine Person stirbt. Verstehst du? Wenn alle krank werden und sich herausstellt, dass es an einem bedauerlichen Versehen liegt – na ja, so was kann passieren. Die Leute essen ja auch mal Giftpilze und die Kinder pflücken Tollkirschen, weil sie sie für Beeren halten. Das sind eben Versehen; nicht alle Leute sterben daran. Hier ist nur einer gestorben. Liegt es nicht nahe, dass man Mary Jordan für besonders allergisch gegen das betreffende Gift hielt? Begreifst du nicht, dass es wie ein trauriger Unfall aussehen musste und niemand sich Gedanken machte oder auch nur den Verdacht hegte, es könnte anders gewesen sein?«
    »Sie könnte wie alle anderen ein bisschen krank gewesen sein und die richtige Giftmenge gaben sie ihr erst am nächsten Morgen mit dem Tee ein.«
    »Ich bin sicher, dass dir hundert Möglichkeiten einfallen!«
    »Was ist mit den anderen Fragen? Mit dem Wer und Was und Warum? Wer war der ›eine von uns‹ oder ›eine von ihnen‹, wie wir besser sagen sollten, der die Gelegenheit hatte? Jemand, der hier zu Besuch war? Ein Freund von Nachbarn? Oder jemand, der einen Brief, vielleicht ein gefälschtes Empfehlungsschreiben, mitbrachte, in dem stand: Seid nett zu unserem Freund X, der in eurer Nähe die Ferien verbringt. Vielleicht war es auch eine Freundin, die ›mal den schönen Garten sehen wollte‹. Das ist doch leicht zu machen.«
    »Ja.«
    »In diesem Fall«, fuhr Tuppence fort, »ist vielleicht noch ein Beweis im Haus, und das wieder könnte die seltsamen Erlebnisse erklären, die ich hatte.«
    »Was ist passiert, Tuppence?«
    »Die Räder von dem grässlichen kleinen Wagen mit dem Pferd sind abgegangen, als ich den Berg hinunterfuhr. Da bin ich heftig in die Araukarie geflogen. Um ein Haar – na ja, beinahe wäre ich ernstlich verunglückt. Isaac, der dumme Kerl, sollte sich darum kümmern, dass das Ding sicher war. Er hat auch gesagt, er hätte es nachgesehen. Ehe ich losfuhr, hat er noch bestätigt, es wäre in Ordnung.«
    »Und das stimmte nicht?«
    »Eben! Hinterher behauptete er, jemand hätte sich an den Rädern zu schaffen gemacht, sonst hätten sie sich nicht gelöst.«
    »Ist dir klar, dass das schon der zweite oder dritte Unfall ist, seit wir hier sind? Erinnerst du dich, wie mir neulich im Bücherzimmer fast die Lampe auf den Kopf gefallen ist?«
    »Glaubst du, dass uns jemand loswerden will? Aber das hieße…«
    »Dass es einen Beweis geben muss! Hier im Haus!«
    Nachdenklich sahen sie sich an. Tuppence setzte dreimal zum Sprechen an, blieb aber stumm und überlegte mit gerunzelter Stirn. Schließlich ergriff Tommy das Wort.
    »Was hat er denn zu dem

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