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Alter schützt vor Scharfsinn nicht

Alter schützt vor Scharfsinn nicht

Titel: Alter schützt vor Scharfsinn nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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gleichzeitig reden, ist es schwierig, den Faden zu behalten. Es war dauernd von Spionen und Gift bei einem Picknick und so etwas die Rede. Ich konnte keine genauen Daten bekommen, weil kein Mensch sie wusste. Wenn zum Beispiel die Großmutter sagt: ›Ich war damals sechzehn und fand es schrecklich aufregend‹, dann weißt du vermutlich gar nicht, wie alt sie jetzt ist und erst recht nicht, wann sie sechzehn war. Wahrscheinlich würde sie heute auch sagen, sie wäre damals neunzehn gewesen, weil sie sich, wenn sie erst mal achtzig sind, gern älter machen. Wenn sie nun aber erst um die siebzig ist, wird sie behaupten, sie wäre zweiundfünfzig.«
    »›Mary Jordan‹«, murmelte Tommy gedankenvoll, als er zitierte, »›ist keines natürlichen Todes gestorben‹. Er hatte einen Verdacht! Ob er wohl mit einem Polizeibeamten darüber gesprochen hat?«
    »Meinst du Alexander?«
    »Ja. Vielleicht hat er zu viel geredet und musste deswegen sterben.«
    »Von Alexander hängt so viel ab, nicht wahr?«
    »Wann er gestorben ist, wissen wir, weil wir sein Grab kennen. Aber bei Mary Jordan wissen wir immer noch nicht, wann oder warum.«
    »Das werden wir schon noch herausbekommen, Tommy.«
    »Vielleicht hilft es, wenn du eine Liste von allen Namen machst, die du hast, und jeweils die bekannten Daten und Tatsachen hinzufügst. Manchmal ist es erstaunlich, was man durch ein paar Fragen alles erfahren kann.«
    »Wenn ich deine nützlichen Freunde hätte, dann schon!«, sagte Tuppence ein bisschen neidisch.
    »Die hast du ebenso wie ich.«
    »Ach, eigentlich nicht.«
    »Doch. Du bringst die Menschen in Bewegung. Du besuchst mit einem Geburtstagsbuch eine alte Dame und ehe du dich versiehst, hast du mit einer Menge alter Leute in einem Altersheim gesprochen und weißt, was zur Zeit ihrer Großtanten, Großmütter, Paten und Onkel Johns geschehen ist. Vielleicht war auch noch ein alter Admiral dabei, der von Spionen erzählte. Wenn wir erst ein paar feste Daten haben und Erkundigungen darüber einziehen, können wir – wer weiß – auf Tatsachen stoßen.«
    »Ich frage mich, wer die Studenten waren, die etwas versteckt haben sollen. Oxford und Cambridge, erinnerst du dich?«
    »Nach Spionage hörte es sich nicht an.«
    »Ja, das finde ich auch.«
    »Dann gibt es noch die Ärzte und Pfarrer«, sagte Tommy. »Die ließen sich leicht nachprüfen, aber ich glaube nicht, dass es zu etwas führt. Es ist zu weit hergeholt. Wir wissen nicht… Tuppence, hat wieder jemand versucht, dir einen Streich zu spielen?«
    »Meinst du, ob mir jemand in den letzten Tagen was antun wollte? Nein. Niemand hat mich zu einem Picknick eingeladen; die Bremsen am Auto funktionieren und die Dose mit dem Unkrautmittel im Schuppen ist nach wie vor ungeöffnet.«
    »Isaac hat sie griffbereit hingestellt, falls du eines Tages mit ein paar Butterbroten vorbeikommst.«
    »Der arme Isaac! Du darfst nichts Schlechtes über ihn sagen. Er ist einer meiner besten Freunde geworden. Ach, stimmt – da fällt mir ein…«
    »Was fällt dir ein?«
    »Wenn ich mich doch genau erinnern könnte!« Tuppence blinzelte. »Als du das von Isaac gesagt hast, da regte sich…«
    »Oje.« Tommy seufzte.
    »Eine alte Dame«, fuhr Tuppence unvermittelt fort, »soll abends ihre Schätze immer in die Fausthandschuhe gestopft haben. Ihre Ohrringe, zum Beispiel. Sie hat auch geglaubt, jeder wollte sie vergiften. Jemand anders erinnerte sich an eine Frau, die ihr Geld in einer Missionssammelbüchse versteckte. Weißt du, solche Porzellandosen für Waisen und Obdachlose. Aber in ihrem Fall war es keineswegs für Waisen und Obdachlose. Sie steckte Fünfpfundscheine hinein, als Notvorrat. Wenn sie zu voll wurde, kaufte sie eine neue und zerschlug die alte.«
    »Und die Fünfpfundscheine gab sie aus?«, fragte Tommy.
    »Ja, so war es wohl. Meine Kusine Emlyn hat immer gesagt: ›Waisen, Obdachlose und Missionare bestiehlt niemand, nicht wahr? Wenn jemand so eine Sammeldose kaputt schlägt, fällt es sofort auf.‹«
    »Hast du zufällig Bücher mit langweiligen Predigten gefunden, als du oben in den Regalen kramtest?«
    »Nein, warum?«
    »Mir ist gerade eingefallen, dass es ein gutes Versteck abgeben würde. Weißt du, irgendetwas ungeheuer Wissenschaftliches. Ein schäbiges altes Buch, das man ausgehöhlt hat.«
    »Nein, so etwas war nicht da. Es wäre mir bestimmt aufgefallen, Tommy.«
    »Würdest du denn drin geblättert haben?«
    »Natürlich nicht!«
    »Na, bitte«, sagte Tommy. »Du

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