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Alter schützt vor Scharfsinn nicht

Alter schützt vor Scharfsinn nicht

Titel: Alter schützt vor Scharfsinn nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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er auf der allgemeinen Universität für Hunde war.«
    »Und welches Hauptfach hat er studiert?«, fragte Tommy.
    »Knochenkunde.«
    »Du kennst ihn aber gut.«
    »Und ob ich ihn kenne! Albert hat ihm mal den Knochen einer ganzen Hammelkeule gegeben – was er nicht hätte tun sollen. Zuerst erwischte ich Hannibal im Wohnzimmer, wo er ihn unter einem Kissen verstecken wollte. Dann habe ich ihn in den Garten gescheucht und vom Fenster aus beobachtet. Er lief zielstrebig zum Gladiolenbeet und hat ihn da vergraben. Mit seinen Knochen nimmt er es sehr genau. Er frisst sie nie sofort auf, sondern legt sich immer einen Vorrat für schlechte Zeiten an.«
    »Gräbt er sie denn auch wieder aus?«, fragte Clarence.
    »Manchmal schon«, antwortete Tuppence, »wenn sie alt und verfault sind und besser drinblieben.«
    »Unser Hund mag keinen Hundekuchen«, erklärte Clarence.
    »Er lässt sie im Napf liegen und frisst erst das Fleisch«, sagte Tuppence.
    »Aber Löffelbiskuit mag er«, sagte Clarence.
    Hannibal, der an dem Fund aus Segeltuch schnupperte, fuhr plötzlich herum und bellte wütend.
    »Sieh mal nach, ob jemand draußen ist, Tommy«, bat Tuppence. »Es kann der neue Gärtner sein. Mrs Herring hat mir neulich von einem älteren Mann erzählt, der früher mal Gärtner war und noch stundenweise aushilft.«
    Tommy öffnete die Tür und ging hinaus. Hannibal begleitete ihn.
    »Keiner da«, rief Tommy.
    Hannibal bellte. Dann knurrte er und bellte immer wütender.
    »Er glaubt, dass mit dem hohen Pampasgras drüben was nicht stimmt«, sagte Tommy zu Tuppence, die ihm mit Clarence und Albert gefolgt war. »Vielleicht hat sich die Konkurrenz an seinen Knochen herangemacht, oder es ist ein Kaninchen. Bei Kaninchen benimmt er sich besonders blöde«, erklärte er Clarence. »Man muss ihm lange gut zureden, bis er mal eins jagt. Er scheint sie zu schätzen. Tauben und große Vögel jagt er ja, erwischt sie aber glücklicherweise nie.«
    Hannibal schnüffelte an dem Pampasgrasdickicht. Wieder knurrte er, dann drang lautes Bellen herüber. Immer wieder sah er zu Tommy hin.
    »Vermutlich ist es eine Katze«, sagte Tommy. »Du weißt ja, wie er sich aufführt, wenn eine in der Nähe ist. Hier spaziert doch so eine große schwarze Katze herum, mit einer Kleineren. Die wir Kitty-Cat getauft haben.«
    »Ja, sie erscheint ständig im Haus«, sagte Tuppence. »Sie zwängt sich durch jeden Fensterspalt. Hör auf, Hannibal! Komm her, Hannibal!«
    Hannibal schüttelte sich, sah Tommy an, dann Tuppence, und machte einen wütenden Scheinangriff auf das Pampasgras. Er bellte laut.
    Plötzlich hörten sie ein seltsames Geräusch, zwei scharfe Explosionen.
    »Du meine Güte, jemand jagt Kaninchen!«, sagte Tuppence.
    »Verschwindet! Zurück ins Glashaus, Tuppence!«, rief Tommy.
    Etwas flog an seinem Ohr vorbei. Hannibal, der nun völlig verrückt war, raste um das Pampasgras herum. Tommy eilte ein Stück hinter ihm her.
    »Er hetzt jemanden«, rief er, als er zurückkam. »Er verfolgt jemanden den Hügel hinunter. Er rennt wie der Teufel.«
    »Wer war es?«, fragte Tuppence.
    »Ist dir was passiert, Tuppence?«
    »Doch, ja«, sagte Tuppence. »Etwas – etwas hat mich hier getroffen. An der Schulter. Was war denn los?«
    »Jemand hat auf uns geschossen. Jemand, der sich im Pampasgras versteckt hatte.«
    »Man hat uns beobachtet – was wir hier machen«, sagte Tuppence. »Hältst du das für möglich?«
    »Na, bestimmt waren es wieder diese Iren«, bemerkte Clarence hoffnungsvoll. »Die Rebellen. Wissen Sie was? Sie wollten das Haus in die Luft sprengen.«
    »Ach, ich kann mir nicht denken, dass es was mit Politik zu tun hat«, sagte Tuppence.
    »Komm ins Haus«, drängte Tommy. »Komm schnell! Du auch, Clarence, los! Los!«
    »Sind Sie sicher, dass Ihr Hund mich nicht beißt?«, fragte Clarence argwöhnisch.
    »Nein. Der ist im Augenblick beschäftigt.«
    Sie bogen gerade um die Hausecke, als Hannibal plötzlich auftauchte. Er kam mit hängender Zunge den Hügel heraufgerast, rannte auf Tommy zu, schüttelte sich, legte eine Pfote auf Tommys Knie, packte ihn am Hosenbein und versuchte, ihn in die Richtung zu zerren, aus der er gekommen war.
    »Er will, dass ich den Mann verfolge.«
    »Auf keinen Fall!«, rief Tuppence. »Wenn dort einer mit einem Gewehr oder einer Pistole oder irgendeiner andern Schusswaffe lauert, will ich nicht, dass er auf dich schießt. Nicht in deinem Alter! Wer kümmert sich um mich, wenn dir was passiert? Komm, lass uns

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