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Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Titel: Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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auf seine eigene Geschichte, seine Ängste und den Torvaderon konzentriert gewesen.
    Die Foltergeister hatten sie immer dann gefunden, wenn Ambre das Herz der Erde benutzt hatte.
    So waren sie ihrer Spur gefolgt.
    Matt war gar nicht ihr Ziel.
    Von Anfang an hatten sie es nur auf Ambre abgesehen.

48. Entropische Fusionen
    A mbre hatte also ihre Reise bis zu Ggl fortgesetzt. Und wo sie war, konnte Tobias nicht weit sein.
    Matt musste sie warnen.
    Auf keinen Fall durften sie sich dem Herzen Entropias nähern.
    Es sei denn, sie traten Ggl zu dritt entgegen und besiegten ihn. So würden sie das Vorrücken des entropischen Sturms vielleicht stoppen können.
    Wie konnte ich nur so selbstbezogen sein? Von Beginn an waren sie nur auf das Herz der Erde aus, nichts anderes!
    Matt fiel sein Kampf gegen den Foltergeist auf dem Segelschiff ein. Nachdem er seinen Geist durchforscht hatte, war er geflohen. Er musste in Matt gelesen haben, dass Ambre das Herz der Erde in sich trug.
    Ich muss sie warnen, und ihr bei der Flucht helfen!
    Er wollte die Szene, die sich vor seinen Augen abspielte, nur noch einen Moment lang beobachten.
    Dieser Augenblick, in dem eine Verbindung zwischen der Seele des Foltergeists und Ggl bestand, war zu wertvoll.
    Matt fiel auf, dass er nirgends ein Mobile gesehen hatte. Als Tobias im Torvaderon gefangen gewesen war, hatte er dort eins gesehen. Wo versteckte der Foltergeist sein Herz? Er musste irgendwo eins haben, im Innern des Foltergeists war sonst alles genauso wie im Torvaderon. Zwischen den Wesen bestand eine verblüffende Ähnlichkeit.
    Das Herz war eine Schwachstelle, er musste es finden.
    Wie sieht er aus, dieser Foltergeist? Welches Gesicht verbirgt sich hinter der Kapuze?
    Auch der Torvaderon hatte eine Maske getragen, aber seine Seele konnte er nicht verbergen. Sie hatte ausgesehen wie Matts Vater. Wie mochte der Foltergeist in Wahrheit aussehen? War er ein Mann oder eine Frau?
    »Euer Wunsch ist mir Befehl, Gebieter«, sagte Repbuck in diesem Moment.
    »Mit der Quellenergie wird sich das Netz überallhin ausbreiten können, bis ins Innere der Urmatrix. Ich will die Quellenergie.«
    Die Stimme aus dem Bildschirm wiederholte diesen letzten Satz wieder und wieder. Dabei wurde sie immer leiser, bis sie schließlich verklang.
    Die Urmatrix? Meinte er damit etwa die Erde?
    Matt musste herausfinden, wer die Seele des Foltergeists war. Je mehr sie über ihren Feind wussten, desto besser konnten sie sich gegen ihn zur Wehr setzen.
    Er schlich an der Wand entlang, bis er seitlich vom Foltergeist stand. Dieser starrte immer noch völlig gebannt auf den Bildschirm.
    Noch ein Meter, und Matt würde mehr erkennen können …
    Die Kapuze ruckte in seine Richtung. Das Licht vom Bildschirm leuchtete direkt hinein und erhellte das Innere.
    Sie war vollkommen leer.
    Die Ärmel hoben sich, und auch sie waren hohl. Die Gestalt hatte weder Arme noch Hände. Der Umhang war völlig leer. Die Seele des Foltergeists war niemand und alle zugleich. Plötzlich wandte sich der Kapuzenumhang zu ihm um und sprang auf.
    Draußen grollte Donner.
    Die Seele des Foltergeists hatte Matt entdeckt.
    Er zog sein Schwert und stürzte sich auf seinen Feind in der Hoffnung, schneller zu sein. Der Stoff schnalzte, und der Umhang wich dem Schlag mit Leichtigkeit aus. Genauso dem zweiten. Draußen vernahm Matt das Geräusch von Flügelschlägen. Die Riesenmücken hielten auf den Bunker zu. Die Seele wollte Zeit schinden. Ihn ablenken, damit ihre Leibwächter ihn auslöschen konnten.
    Matt musste rasch handeln.
    Er führte das Schwert einhändig und ließ es zweimal durch die Luft sausen. Beim dritten Hieb gelang es ihm, den Umhang beim Kragen zu packen. Mit seiner Kraftalteration konnte er die Seele festhalten.
    Kaum berührte er den samtweichen Stoff, begannen die Sternschnuppen, durch ihn hindurchzufließen. Der Kontakt schuf einen Übergang.
    Zehntausende Bytes an Daten.
    Die Sternschnuppen waren Informationseinheiten.
    Matt erfuhr, dass alle Foltergeister aus Entropia Repbuck hießen. Sie waren Datenträger, die Botschafter Entropias.
    Ggl bewahrte alle Daten in seinem Herzen auf. Er war der Kopf des Netzwerks, der Punkt, an dem alle Fäden zusammentrafen.
    Eine künstliche Einheit. Gierig nach Wissen.
    Ein Chaos, das aus Chaos entsteht.
    Eine Einheit all dessen, was die Welt der Menschen an Bösem, Zerstörerischem und Schmutzigem hervorgebracht hatte.
    Mit einem Mal begriff Matt, was Entropia wirklich war: Umweltverschmutzung,

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