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Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Titel: Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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König hat eine breite Mehrheit in der Bevölkerung, er kann ihn nicht stürzen.«
    »Aber auch er hat viele Anhänger. Sie sind zwar nicht in der Mehrheit, aber man kann nie wissen. Jedenfalls kommt seine Abreise genau recht.«
    »Willst du seinen Gemächern einen kleinen Besuch abstatten?«
    Zwei Wochen lang hatten die beiden Schwestern vergeblich auf eine Gelegenheit gelauert, noch einmal in die Gemächer des Unschuldstrinkers einzudringen.
    Seit sie von der Kloake erfahren hatten, diesem Netz aus Gängen und Sälen unter seiner Wohnung, hatten beide nur noch eins im Kopf: auf Erkundungstour dorthin zu gehen.
    In der Zwischenzeit hatten sie Melchiot einen Brief geschrieben, um sich nach den Pans zu erkundigen, die in das Gebiet der Großen aufgebrochen waren. Die Antwort aus Eden war recht schnell gekommen: Alles war in Ordnung, die Pans schrieben ihren Freunden regelmäßig, es gab nichts Auffälliges zu vermerken. Auch die Pans, deren Namen auf der Liste des Unschuldstrinkers angekreuzt waren, hatten seit ihrer Abreise Briefe geschickt und waren bei guter Gesundheit.
    Zelie und Maylis begriffen nicht, warum es diese Liste gab und wozu sie diente. Deshalb setzten sie viel Hoffnung in einen Besuch der Kloake. Wenn der Unschuldstrinker etwas verbarg, dann sicherlich in einem der Räume dieses finsteren Labyrinths.
    »Sobald er weg ist«, erklärte Zelie, »gehen wir runter. Ich schlüpfe durch die Türen und entriegle sie von innen, und du achtest darauf, dass niemand uns sieht, indem du mit den Schatten verschmilzt.«
    »Ein guter Plan«, sagte Maylis und klatschte sich mit ihrer Schwester ab. »Bald werden wir wissen, was dieser miese Kerl vor uns verbirgt.«

    Ein Klopfen erklang an der Tür. Der Unschuldstrinker sah von seinem Schreibtisch auf.
    »Herein!«
    Ein kleiner Mann mit wirrem, rotblondem Haar und geröteten Wangen trat ein und verneigte sich vor seinem Herrn.
    »Sie haben nach mir gerufen, Sir?«
    »Ja, mein lieber Grimm. Es ist wegen meiner Reise nach Babylon. Ich habe einen Auftrag für dich. Ich möchte, dass du einigen Männern befiehlst, sich auf die Lauer zu legen. Es müssen vertrauenswürdige Männer sein, keine Anhänger von Balthazar.«
    »Sie sollen sich auf die Lauer legen? Wo? Und wieso?«
    »Hier in meinen Gemächern. Es wird reichen, vier oder fünf Männer auf die verschiedenen Zimmer zu verteilen. Sie müssen geduldig sein und vor allem verschwiegen!«
    »Aber zu welchem Zweck?«
    »Wenn sie das leiseste Geräusch hören, sollen sie sofort eingreifen und den Eindringling verhaften!«
    »Gibt es jemanden, der in Ihre Gemächer eindringen will, Sir?«
    »Es ist bereits geschehen.«
    Grimm sperrte die Augen auf.
    »Sind Sie sicher?«
    »Ich habe allen Grund zu der Annahme. An Silvester fand ich Blutspuren hinter der Eingangstür.«
    »Dafür kann es viele Erklärungen geben. Es muss nicht unbedingt ein Eindringling sein … Vielleicht hat sich ein Wächter oder Diener verletzt und –«
    »Das dachte ich zunächst auch, aber dann habe ich das hier entdeckt!«
    Der Unschuldstrinker holte die Liste mit den Namen der Pans hervor. Sie war zerknittert, und eine Ecke war abgerissen.
    »Ich bin sehr sorgfältig. Dieses Dokument hat jemand anderes als ich in der Hand gehabt. Dir vertraue ich, Grimm, aber ich bin überzeugt, dass jemand in der Festung uns an der Nase herumführt. Ich weiß nicht, ob es sich um einen Königstreuen handelt, der uns Knüppel zwischen die Beine werfen will, oder um eins dieser Gören!«
    »Was sollen wir tun, wenn es ein Pan ist?«
    »Einbruch ist Einbruch! Ihr verhaftet den Übeltäter und werft ihn in den Kerker! Bei meiner Rückkehr entscheide ich dann, was mit ihm geschieht. Entweder wir vermeiden diplomatische Verwicklungen, oder ich finde einen Weg, wie wir das Ganze für uns nutzen können. Wer weiß? Das ermöglicht uns vielleicht, unser Ziel schneller als vorgesehen zu erreichen!«
    »Ganz wie Sie wünschen.«
    »Falls nötig, sollen die Soldaten Gewalt anwenden. Schließlich handeln sie in Notwehr.«
    Der Unschuldstrinker stieß ein bellendes Lachen aus, aber ein Klopfen an der Tür unterbrach ihn.
    Ein Soldat kam herein und legte einen Brief auf den Schreibtisch.
    »Der hier wurde vom internen Postdienst abgefangen. Er wurde von einem Boten aus Eden gebracht.«
    »Einem Boten? Nicht von einem Vogel? Das tun die Pans nur bei wichtigen Nachrichten! Habt ihr den Brief an euch genommen, ohne dass der Bote es bemerkt hat?«
    »Er gab ihn im Postbüro der

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