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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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Hände über dem Bauch verschränkt.
    Seine Lanze hatte er an die Wand gelehnt, und an seinem Gürtel hing ein Schwert.
    Zelie inspizierte den gewaltigen Torriegel und erkannte sofort, dass sie ihn nicht allein aufstemmen konnte. Da fiel ihr eine kleine Ausfallpforte auf, die mit einer Kette und einem vergoldeten Vorhängeschloss gesichert war.
    Sie wollte darauf zugehen, doch ihr Mantel hing fest.
    Der Saum ihres Umhangs steckte in dem Eisentor, als wäre er damit verschmolzen.
    Verdammter Mist!
    Sie kniete sich hin und zog daran, so fest sie konnte. Mit einem lauten Ratschen riss der Stoff entzwei.
    Zelie sprang auf, um dem Wächter sofort an die Gurgel gehen zu können. Sie hatte keinerlei Erfahrung mit Kampftechniken und wusste, dass er viel stärker war als sie, aber sie war wild entschlossen, es im Notfall mit ihm aufzunehmen.
    Der Mann hatte sich nicht gerührt.
    Zelie tappte auf Zehenspitzen zu einem kleinen Fass mit Öl für die Laternen, verzog das Gesicht, als sie es in die Höhe wuchtete, und donnerte es mit voller Wucht auf den Schädel des Zyniks, der lautlos von seinem Schemel kippte.
    Beim Anblick der Blutlache, die sich um die Leiche bildete, verfluchte Zelie die Erwachsenen, die sie zu solcher Grausamkeit zwangen.
    Am Gürtel des Toten hing ein kleiner Schlüssel.
    Hastig öffnete sie Melchiot, Maylis und Tania die Pforte.
    »Maylis, geh zurück zu den anderen und schick mehrere kleine Gruppen her«, flüsterte Zelie. »Such dir Leute aus, die geschickt und schnell genug sind, um so viele Wachposten wie möglich auszuschalten. Wir gehen währenddessen zum Südtor und sorgen dafür, dass die Zweite Armee nicht hereinkommen kann. Wenn wir Stellung bezogen haben, schicken wir dir ein Signal, und dann führst du alle unsere Truppen hierher.«
    »Was ist das Signal?«
    Zelie zögerte und sagte dann:
    »Du wirst es erkennen, wenn du es siehst.«

    Mit Hilfe ihrer Alteration gelang es Tania, zwei Wachposten mit einem Schuss in die Kehle außer Gefecht zu setzen, bevor sie Alarm schlagen konnten.
    Die drei Pans tasteten sich vorsichtig voran, um nicht von weiteren Wächtern überrumpelt zu werden, doch als Zelie mehrere Zyniks auf das Südtor zulaufen sah, trieb sie die anderen zur Eile an.
    »Sie werden das Tor öffnen!«, zischte sie voller Panik.
    Tania wagte sich unter dem Vordach der Ställe hervor und schoss blitzschnell vier Pfeile ab, die alle ihr Ziel trafen. Einen Sekundenbruchteil später traten fünf weitere Männer aus einem der Wachtürme. Vor lauter Schreck über die vier Leichen, die vor ihnen lagen, entdeckten sie Tania nicht sofort.
    »Ein Eindringling!«, schrie einer der Zyniks.
    »Schon wieder dieser dreckige Bengel?«
    »Da! Das Mädchen mit dem Bogen!«
    Zelie und Tania rannten über den Hof, um ihnen den Weg zum Südtor zu versperren, und Melchiot hob die Hände.
    »Gib das Signal«, rief Zelie.
    Melchiot ließ zwei gleißende Lichtstrahlen aufsteigen, die den Himmel erhellten.
    Im nächsten Augenblick enterten Hunderte von Pans den Innenhof und fegten die Zyniks, die ihnen völlig verdutzt entgegenstarrten, einfach hinweg. Mehrere Soldaten, die erkannten, dass eine Invasion bevorstand, stürzten Richtung Südtor, um die Zweite Armee zur Verstärkung herbeizurufen. Aber Tanias Pfeile und Melchiots Feuerwalzen wurden ihnen zum Verhängnis.
    Die Pans brachen alle Türen auf und schwärmten durch Treppenhäuser und Flure, bis sie auf den Wehrgang der Festungsmauer gelangten. Die dort postierten Zyniks bekamen es beim Anblick der grimmigen Horden mit der Angst zu tun und sprangen panisch über die Brüstung in die Tiefe.
    Maylis ließ die Fahne der Zyniks einholen und brachte sie Zelie.
    Dann warf sie die Flagge demonstrativ zu Boden.
    »Schwesterherz, ich darf dir mitteilen, dass die Festung in unserer Hand ist.«
    »Unsere gesamte Armee soll sich so schnell wie möglich hier einfinden und die Tore sichern, damit niemand mehr hereinkommen kann. Von nun an hängt unser Leben davon ab, ob wir die Burg halten können. Wenn die Zyniks sich Zugang verschaffen, sind wir alle tot.«

    In der Nacht verhielt sich die Zweite Armee ruhig.
    Die Zyniks bliesen nicht zum Angriff, obwohl ihnen sicher nicht entgangen war, dass in der Festung etwas nicht stimmte. Sie hatten etwa einen Kilometer vom Südtor entfernt ein riesiges Feldlager aufgeschlagen und rührten sich die ganze Nacht lang nicht vom Fleck. Die Wachposten der Pans beobachteten zwar, wie einzelne Soldaten mit Laternen zwischen den großen

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