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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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Dieses Mobile war wichtig, das spürte er. Es verströmte eine beunruhigende Energie.
    Alles geht von dort aus. Von diesem Gegenstand. Diesen Ringen, die einander umkreisen. Das ist das Herz des Torvaderon.
    Bei diesem Gedanken fügte sich das Puzzle in seinem Kopf zusammen.
    Tobias wurde auf einmal alles klar.
    Und er erkannte die Stimme des Mannes.
    »O nein!«, stöhnte er und spürte, wie seine Knie nachgaben.
    Er rutschte die Mauer entlang zu Boden und hielt sich die Hand vor den Mund.
    Matt durfte auf keinen Fall hierherkommen. Tobias würde alles in seiner Macht Stehende tun, um das zu verhindern.
    Er war nicht in der Welt des Torvaderon, sondern im Innern seines Organismus. Und die Lebewesen und Dinge, die ihm hier begegneten, stellten seine verschiedenen Körperfunktionen dar. Die Spinne war sein Verdauungsapparat, die Blitze seine Energie und seine Sinne.
    Und während das Mobile sein Herz war, war dieser Mann seine Seele.
    Da vernahm Tobias ein lautes Summen am Himmel. Dutzende geflügelter Gestalten brausten heran und richteten mit ihren spitzen Rüsseln grelle Lichtstrahlen auf ihn.
    Das gilt mir!
    Jetzt würde er Bekanntschaft mit dem Immunsystem des Torvaderon machen.
    Und eine innere Stimme sagte ihm, dass diese Begegnung nicht glimpflich verlaufen würde.

20. Das Opfer
    A mbre stieg auf einen Felsen.
    »Ich kann nichts Genaues erkennen, aber es sind sehr viele!«
    Ben kletterte hinterher.
    »Wölfe«, sagte er. »Riesige Wölfe, so groß wie unsere Hunde. Und sie kommen auf uns zu!«
    Alle griffen zu ihren Waffen. Als Ben Ambre beim Herunterklettern half, fragte sie ihn leise:
    »Bist du sicher? Es ist dunkel, und sie sind noch weit weg, vielleicht …«
    »Ganz sicher. Du hast mich nie gefragt, was meine Alteration ist. Ich sehe nachts fast so gut wie am helllichten Tag. Und ich habe riesige Wölfe gesehen.«
    Floyd und Matt wiesen die anderen an, sich für eine sofortige Flucht bereitzumachen. Dann sagte Matt zu Tania:
    »Ich habe von deinem Kunststück gegen den Nachtschleicher gehört – fünf Pfeile ins Schwarze. Ich nehme an, das war kein Zufall, nicht fünf Mal hintereinander, oder?«
    »Stimmt, ich habe diese Gabe. Ich schieße sehr genau.«
    »Wunderbar. Wir wickeln Stoff um die Pfeile und durchtränken ihn mit dem Alkohol aus unserer Erste-Hilfe-Ausrüstung. Mit brennenden Pfeilen können wir die Wölfe hoffentlich abschrecken.«
    »Und wenn das nicht funktioniert?«, fragte Neil.
    »Dann sehen wir, wer schneller ist, die Wölfe oder die Hunde. Das wird eine Partie russisches Roulette.«
    Während Tania und Floyd entflammbare Pfeile vorbereiteten, baute Neil sich vor Matt auf:
    »Das Feuer wird die Zyniks auf uns aufmerksam machen.«
    »Wenn sich hier in der Gegend welche aufhalten, ja. Aber irgendwie müssen wir diese Viecher abwehren, die auf uns zurasen«, entgegnete Matt, während das Heulen immer näher kam.
    Tania spannte den ersten Pfeil ein, und Floyd zündete ihn mit seinem Feuerzeug an. Dann schoss sie ihn in die Luft, um die heranhetzende Meute zu beleuchten. Beim zweiten Schuss zögerte sie.
    »Auf welchen soll ich zielen?«
    »Du musst den Anführer des Rudels treffen«, meinte Matt.
    »Und wie stelle ich das an?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht ist es der, der ganz vorn läuft, oder der, der am lautesten heult!«
    Jetzt konnten alle die Wölfe erkennen: etwa zwanzig Tiere, jedes fast so groß wie ein Pferd.
    Tania konnte sich nicht entscheiden.
    »Bist du sicher, dass sie das einschüchtern wird?«, fragte sie.
    »Nein. Ich habe nur mal gelesen, dass es in Wolfsrudeln immer ein Leittier gibt, dem die anderen gehorchen. Mehr weiß ich auch nicht!«
    Tania nahm den Wolf an der Spitze der Meute ins Visier. Sie atmete tief ein und konzentrierte sich auf den näher fliegenden Schatten. Das Feuer an der Pfeilspitze erschwerte ihr die Sicht, da die Flammen vor ihrem Ziel tanzten – doch plötzlich verschwand alles andere, sie sah nur noch den Wolf, wie am anderen Ende eines Tunnels, in dem nur sie beide standen. Das war der Augenblick. Sie ließ die Sehne los.
    Wie ein verirrter Feuerwerkskörper sauste der Pfeil durch die Nacht, fiel plötzlich ab und bohrte sich in die Brust des vordersten Wolfs, dessen Läufe sofort einknickten. Während das tote Tier noch mehrere Meter über den Boden rollte, rannten die anderen unbeeindruckt weiter.
    »Versuch’s noch mal!«, rief Matt.
    Tania erschoss einen zweiten Wolf, mit demselben Ergebnis.
    »Nein«, sagte sie. »Das klappt

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