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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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Waldrand, um unter den Bäumen Schutz zu suchen, vermieden es aber, tiefer als ein paar Meter in den Wald einzudringen. Matt und Ambre erinnerten sich nur zu gut an die Gefahren, die im Blinden Wald lauerten. Die Riesenwölfe waren nur ein kleiner Vorgeschmack gewesen.
    Am Vormittag machten die Reisenden halt und ließen sich erschöpft auf das weiche Moos fallen. Sie beschlossen, ein wenig zu schlafen, um sich von der kurzen Nacht zu erholen, und schlugen das Lager auf.
    Während jeder in dumpfem Schweigen seinen Hund striegelte, sprach Tania aus, was alle dachten:
    »Peps hat sein Leben gegeben, um uns zu retten. Auch wenn wir es schon geahnt haben, ist damit endgültig bewiesen, dass diese Hunde etwas ganz Besonderes sind.«
    »Vielleicht war Peps nur erschöpft und konnte nicht mehr«, erwiderte Chen, ohne wirklich zu glauben, was er da sagte.
    »Nein«, meinte Matt. »Ich habe es in seinem Blick gesehen. Das war eine bewusste Entscheidung. Er hat es für uns getan.«
    Sie betrachteten ihre Hunde. Die acht Reittiere saßen brav da, freuten sich, gebürstet zu werden, und genossen jede Streicheleinheit.
    »Nach Luiz’ Tod hatten wir keine Zeit, darüber zu reden«, sagte Ambre schließlich. »Vielleicht sollten wir diesen Moment nutzen, in Worte zu fassen, was Luiz für uns bedeutet hat, und wer ihn besser kannte, könnte uns mehr über ihn erzählen.«
    Ambre machte den Anfang und beschrieb in wenigen Sätzen, was sie über Luiz dachte und was ihr an ihm aufgefallen war. Als Nächste ergriff Tania das Wort. Die Jungen mussten sich etwas überwinden, aber nachdem sie einmal begonnen hatten, konnten sie kaum aufhören; fast war es, als könnten sie ihn wieder zum Leben erwecken, indem sie von ihm sprachen. Die drei, die ihn begraben hatten, hatten schon Gelegenheit gehabt, von ihm Abschied zu nehmen, aber den anderen wurde erst mit dieser langen Aussprache klar, dass er für immer von ihnen gegangen war, und es flossen viele Tränen.
    Das Trauerritual endete mit einer Bemerkung von Horace:
    »Und was, wenn Peps ohne seinen Herrn nicht mehr leben wollte? Er kannte ihn erst seit kurzem, aber vielleicht bedeuten wir ihnen sehr viel, meint ihr nicht?«
    Niemand wusste etwas zu erwidern, aber jeder musterte nachdenklich seinen Hund.
    Als sie sich schließlich gegen das samtene Fell ihres Tiers schmiegten, wiegte sie der warme Atem der Hunde in den Schlaf.

    Nach einer vierstündigen Pause brachen die Pans wieder auf und ritten in zügigem Tempo weiter.
    Im Laufe des Nachmittags zogen dicke graue Wolken auf, und so hüllte sich der Pass noch vor Einbruch der Nacht in ein düsteres Zwielicht.
    Der Regen kam am Ende des Tages. Die ersten großen, schweren Tropfen verwandelten sich bald in einen Sturzbach, der alles hinter einem grauen Schleier verbarg.
    Beschützt von den Baumwipfeln, streiften die Pans nur ihre Mäntel über, schlugen Kragen oder Kapuzen hoch und zogen den Kopf ein. Die Hunde hingegen schienen den Regen, der an ihrem Fell abperlte und die Erde aufweichte, gar nicht zu bemerken.
    Draußen in der Ebene tauchten hinter ein paar hohen Tannen vier Reiter auf, die die Straße entlanggaloppierten. Aber der Weg war über zwei Kilometer entfernt, und die Pans konnten nur schemenhafte Gestalten ausmachen.
    »Sie werden sicher in der befestigten Herberge absteigen, die wir gestern gesehen haben«, meinte Ben.
    »Apropos, ich frage mich, was aus der Mampferarmee geworden ist«, meldete Chen sich zu Wort.
    Floyd runzelte die Stirn.
    »Sie sind so zahlreich, dass sie auf jeden Fall im Freien übernachten mussten, so wie wir, aber ich denke nicht, dass die Wölfe ein so riesiges Heer angegriffen haben.«
    »Jedenfalls würde ich die Mampfer nur ungern einholen.«
    »Keine Sorge, wir werden sie schon früh genug sehen.«
    Das Licht wurde schwächer und schwächer. Ben, der wie immer vorneweg ritt, überließ seinem Husky die Führung, während er selbst seine übernatürliche Sehkraft nutzte, um seine Gefährten rechtzeitig vor tief hängenden Ästen zu warnen.
    Matt und Ambre ritten hintereinander und unterhielten sich. Floyd, der das Schlusslicht bildete, hörte sie über das Volk der Chloropanphylliker sprechen, das über den Wipfeln des Blinden Waldes lebte.
    »Es gibt Pans, die da oben wohnen?«, fragte er verwundert.
    »Ja«, antwortete Ambre und drehte sich zu ihm um. »Bei ihrem Erfindungsreichtum würden dir die Augen übergehen!«
    »Diese Gemeinschaft würde ich gern mal besuchen!«
    »Da wäre ich

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