Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)
bohrten die Mücken ihnen den spitzen Stachel in den Leib und saugten ihr Blut aus, während ihre Opfer ein letztes Mal zuckten und dann erschlafften.
Fünf weitere Mücken tauchten auf, und Matt enthauptete die erste mit einem geschmeidigen, wütenden Hieb. Tobias griff nach Steinen und schleuderte sie auf die Flügel. Nur ein Geschoss traf sein Ziel, zeigte aber keine Wirkung.
»Lauft!«, brüllte er. »Rennt in den Magen!«
Eine Mücke brummte mit dem Stachel voran auf ihn zu. Matt schlug ihr den Kopf ab und stieß sie mit dem Fuß beiseite.
Die meisten Flüchtlinge waren bereits in die Höhle geschlüpft, als der Verschlinger mit einem gewaltigen Satz vor Tobias und Matt sprang und ihnen den Weg versperrte. Seine Vorderbeine hoben sich drohend in die Luft. Die beiden Pans warfen sich zu Boden.
Der Verschlinger stürzte sich auf Matt, der seine Klinge tanzen ließ. Das Monster haschte von allen Seiten mit seinen langen Beinen nach ihm. Tobias wollte ihm zu Hilfe eilen, wurde im selben Moment aber von einer weiteren Mücke attackiert und hechtete zur Seite.
Matt versuchte erfolglos, dem Monster die Beine abzuhacken.
Während er den Tritten auswich, merkte er, dass die Spinne nicht wirklich angriff.
Lag es an den Verletzungen, die Tobias ihr zugefügt hatte?
Nein! Sie zwang ihn rückwärtszugehen.
Matt hielt sie mit mehreren entschlossenen Schwerthieben gerade lange genug auf Abstand, um einen Blick über die Schulter zu werfen.
Ein Mann, der einen weiten schwarzen Umhang mit Kapuze trug, rannte auf ihn zu.
Matt blieb keine Wahl mehr.
Er setzte alles auf eine Karte und ging zum Angriff über.
Mit einem Satz sprang er zwischen die bedrohlichen Vorderbeine, ignorierte die ausgefahrenen Kieferklauen, die über seinem Kopf zuschnappten, und holte aus.
Die Klinge pfiff durch die Luft und drang dicht unter den Augen der Spinne in ihren Leib. Matt spürte den Widerstand des Panzers und mobilisierte seine ganze Kraft, um das Schwert noch weiter hineinzustoßen. Der Stahl erreichte die Innereien, und das Monster bäumte sich auf den Hinterbeinen auf.
Matt klammerte sich so fest an den Griff seines Schwerts, dass er mit in die Höhe gerissen wurde und sein Gewicht die Klinge noch tiefer in das Fleisch trieb.
Als die Spinne wieder zu Boden fiel, zog Matt seine Waffe heraus und rollte zur Seite.
Der Verschlinger stieß einen gellenden Schrei aus.
Tobias hatte die Mücke abgewehrt, indem er ihr mit einem präzisen Steinwurf ein Auge zerschossen hatte. Aber schon surrte die nächste heran.
Aus den Augenwinkeln sah er die Spinne wanken. Plötzlich setzte das Summen der Mücke aus.
Matt hatte sie in zwei Hälften geschlagen.
Da erblickte er den Mann, der auf sie zurannte.
Tobias schubste Matt auf die Höhlenöffnung zu. Er musste ihn unbedingt von dieser schrecklichen Gestalt ablenken.
Die anderen Pans warteten ängstlich.
»Colin hat versucht, den Schlauch hochzuklettern, aber das ist unmöglich. Das Ding ist viel zu glitschig!«, rief Franklin.
»Der Magen muss uns ausspeien«, entgegnete Tobias. »Lasst uns ein saures Aufstoßen provozieren. Springt auf und ab! Los! Alle springen!«
Die ganze Höhle bebte von den Sprüngen der Pans.
»Bist du sicher, dass das funktioniert?«, fragte Matt.
»Mein Vater musste ständig sauer aufstoßen! Dadurch hatte er Mundgeruch. Wir müssen diesen Magen quälen und ihn damit zwingen, uns loszuwerden!«
»Da wüsste ich eine sehr wirkungsvolle Methode«, meinte Matt und hob sein Schwert.
In diesem Augenblick fiel ein Schatten auf ihn.
Der Mann stand am Eingang.
»Matt! Das Kind Matt!«, brüllte er.
Matt erstarrte.
Diese Stimme …
»Du gehörst mir!«, schrie der Mann und lief auf sie zu.
Matt konnte sich nicht rühren.
Das ist unmöglich.
Tobias riss ihm das Schwert aus der Hand und bohrte es tief in den weichen Boden.
Die Wände erzitterten und zogen sich plötzlich zusammen.
Die Öffnung schrumpfte, der Höhlenboden verhärtete sich, und der Raum wurde immer kleiner.
Dann wurden die Pans wie von einem Trampolin in den engen Schlauch hinaufbefördert, durch den sie in dieser Hölle gelandet waren.
Hinauf zur Oberfläche.
Zurück in ihre Welt.
25. Im Sturmgewitter
D as Unwetter war urplötzlich über die Festung der Zyniks hereingebrochen.
Der ganze Pass der Wölfe verschwand auf einmal unter den Wassermassen. Unzählige Blitze fuhren herab, zerfetzten die Baumwipfel, schlugen in einen Turm ein und töteten den Soldaten, der zu seinem Pech dort
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