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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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glaube ich nicht! Du müsstest total abgemagert sein!«
    »Das ist eine andere Welt. Unser Organismus war … Ich kann es nicht erklären, es war wie eine Art Winterschlaf, wir brauchten gar nicht zu essen. Aber …«
    »Pst!«, machte Chen.
    Von unten näherten sich schwere Schritte.
    Chen schob die anderen auf die erstbeste Tür zu, und nachdem sie einen raschen Blick durch das Schlüsselloch geworfen hatten, traten sie in ein rundes Zimmer, in dem es nach Schweiß stank. Um zwei Tische waren Bänke aufgestellt, in einer Ecke lagerten Bierfässer. Eine kleine Pfütze schäumte noch auf den Fliesen, gleich unterhalb der Zapfhähne aus Holz. An den Deckenbalken hingen Schinken.
    Die vier Pans versteckten sich hastig hinter einem dicken Samtvorhang, doch der Zynik lief draußen vorbei, ohne anzuhalten. Als sie seine Schritte im Stockwerk über ihnen verhallen hörten, wurde Tobias zappelig.
    »Entschuldigt mich, aber ich kann nicht länger widerstehen!«, rief er und schnitt sich eine dicke Scheibe Schinken ab.
    Chen lauschte im Treppenhaus und winkte sie zu sich.
    Die Spirale aus Treppenstufen schien kein Ende zu nehmen. Endlich gelangten sie in ein dunkles Vorzimmer.
    Auch hier standen Tische und Bänke nebeneinander, dazu gab es Truhen und ein Gestell für Lanzen. Offenbar ein Aufenthaltsraum für die Wächter. Zum Glück war er gerade leer.
    »Die Tür da drüben dürfte ziemlich genau da hinführen, wo wir hinwollen«, sagte Matt.
    »Woher weißt du das?«, fragte Chen.
    »Ich habe einen guten Orientierungssinn.«
    Tatsächlich öffnete sich die Tür auf einen langen, zehn Meter hohen Tunnel, der das gewaltige Tor in der Mauer mit dem Innenhof verband.
    Erwachsene in Rüstungen platschten durch den überfluteten Hof. Sie waren mit Eimern, Laternen und Besen beladen.
    »Sie sind beschäftigt. Jetzt oder nie!«, flüsterte Chen.
    Als sie in dem Tunnel standen, machte Ambre sie auf zwei Fallgitter aufmerksam, die in die Decke eingelassen waren.
    »Wir sollten auf keinen Fall zwischen diesen beiden Gittern gefangen werden.«
    Chen zeigte auf eine Scharte über ihren Köpfen:
    »Dort befindet sich bestimmt der Wachsaal mit den Winden für die Gitter. Keinen Laut jetzt!«
    Sie tappten auf Zehenspitzen zum Tor.
    Dicke Ketten hielten die riesigen Baumstämme, mit denen die beiden Torflügel verriegelt waren. Die Vorrichtung schien von einem etwas höher gelegenen Raum aus gelenkt zu werden, in den man über eine kleine Treppe gelangte. Gesprächsfetzen drangen zu ihnen herab, und Schatten flackerten an der Wand.
    »Wenn wir diesen Mechanismus betätigen, haben wir die halbe Festung am Hals«, murmelte Tobias.
    »Die Ausfallpforte!«, sagte Ambre.
    Mit klopfenden Herzen schlichen sie an der kleinen Treppe vorbei bis zu der Pforte, einer kleinen, etwa zwei Meter hohen Tür, die in einen der riesigen Eisenflügel eingelassen war. Eine Kette mit Vorhängeschloss hing daran.
    Tobias zeigte auf zwei Schemel, die halb im Wasser standen.
    »Normalerweise wird sie überwacht.«
    »Jetzt wird’s kompliziert«, meinte Chen, während er das Vorhängeschloss in den Händen wog. »Wir können den Schlüssel nicht suchen, das ist zu riskant.«
    Matt trat vor und steckte sein Messer zwischen zwei Glieder der Kette. Er wickelte sie um die Klinge und drückte auf den Griff seines Messers. Als eins der Glieder zersprang, hallte das Geräusch laut von der Tunnelwand wider.
    Chen und Tobias hielten den Atem an und spitzten die Ohren. Aber außer dem Knistern der Fackeln, die den Gang säumten, war nichts zu hören.
    Matt löste die Kette und legte sie ins Wasser. Sein Messer war zerbrochen.
    Ambre zog die Pforte auf und lugte nach draußen.
    Zunächst sah sie niemanden. Dann tauchten Ben und Tania hinter einem nahen Felsen auf. Horace, Neil und sieben Hunde folgten. Sie krochen durch das Gras an die Rampe heran und robbten die letzten Meter bis zum Tor auf dem Bauch.
    Als alle in der Festung waren, hängte Matt die Kette wieder sorgfältig an ihren alten Platz, als ob sie noch intakt wäre.
    Dabei stieß sie klirrend gegen die Pforte.
    Ein Wächter rief aus dem Zimmer über der Treppe:
    »Sam, bist du das?«
    »Ja, alles in Ordnung!«, antwortete ein Erwachsener inmitten der Pans.
    Alle Jugendlichen zuckten zusammen und rückten instinktiv ein Stück von Horace ab.
    Da erinnerte sich Matt an die Fähigkeit des Jungen, seine Stimme zu verstellen und sein Gesicht zu verformen. Sie würden gleich wissen, ob seine Alteration eine

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