Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)
seine Schutzweste aus Kevlar, als wäre sie aus Papier, und drangen in seine Brust ein.
Matt unterdrückte einen Schmerzensschrei und wich zurück, bevor die Krallen sich in ihm festbohren konnten. Er versuchte, dem Angreifer die Hand abzuhacken, aber der Seelenlose packte blitzschnell seinen Waffenarm. Mit einem triumphierenden Zischen streckte er die andere Hand aus, um ihn mit den langen Krallen aufzuspießen, da bohrten sich zwei Pfeile in seine schwarze Maske. Er wankte, ließ Matt aber nicht los und riss sein Opfer plötzlich in die Höhe.
Matt schrie gellend auf und ließ sein Schwert fallen.
Zwei weitere Pfeile sausten in eine Augenöffnung. Das Monster stieß ein fürchterliches Stöhnen aus und schleuderte Matt gegen einen Wandteppich, der sich aus seiner Halterung löste und auf ihn herabfiel.
Die vier anderen Seelenlosen rückten näher und gaben dabei aggressive Grunzlaute von sich, mit denen sie offenbar untereinander kommunizierten. Tobias legte einen neuen Pfeil auf, und Chen lud seine Armbrust.
»Pass auf«, warnte Chen. »Die sind verdammt schnell!«
Ambre rannte herbei und zog den Teppich über Matt zur Seite. Er war noch völlig betäubt von dem Aufprall und blutete an den Lippen und am Oberkörper.
»Mein Schwert«, stieß er hervor, als er seine Waffe zu Füßen der Monster erblickte.
Die Seelenlosen schwärmten aus, um ihre Gegner einzukreisen.
»Sie jagen wie eine Meute!«, rief Ben.
Da erhob sich der erste Seelenlose plötzlich. Sein abgeschlagener Arm rutschte über den Boden, flog zurück an seinen angestammten Platz, als würde er von einem Magneten angezogen, und verschmolz mit einem abartigen Schmatzen mit dem Fleisch und dem Stahl der Rüstung.
»O nein!«, stöhnte Neil. »Sie setzen sich wieder zusammen!«
Die Pfeile fielen aus dem Helm des zweiten, der sich ebenfalls wieder aufrichtete.
Währenddessen versuchten zwei Seelenlose, Ben anzugreifen. Horace hielt einen von ihnen mit einer Fackel in Schach, die er von der Wand gerissen hatte. Den anderen wehrte Ben mit seiner kleinen Axt ab und trat gegen das, was er für das Knie der Bestie hielt, doch die zuckte nicht einmal und rammte dem Jungen die Faust ins Gesicht, woraufhin er mit blutiger Nase zusammenbrach.
Der Seelenlose stürzte sich auf ihn, um ihm die Krallen in den Hals zu bohren.
Ambre zielte mit der Hand auf das Monster und nahm ihre ganze Kraft zusammen, um es gegen die Wand zu schleudern. Doch ohne die Unterstützung des Skaraheers brachte die Wucht ihrer Gedanken das Wesen nur kurz aus dem Gleichgewicht. Ben konnte sich gerade noch wegrollen.
Sofort baute sich ein weiterer Seelenloser über ihm auf und bohrte ihm seinen Stahlhandschuh in den Magen. Ben brüllte wie am Spieß.
Auch für Chen und Tobias war die Lage kaum besser. Sie wurden von zwei Seelenlosen angegriffen, die drohend ihre Rüstung klappern ließen. Ein weiteres Monster kroch wie eine hungrige Hyäne auf Ambre und Matt zu.
»Wir sind verloren«, stöhnte Ambre. »Sie sind unverwundbar. Sie werden uns in Stücke reißen.«
»Kannst du uns einen Aufschub verschaffen, wenn du die Käfer zu Hilfe nimmst?«, fragte Matt.
»Sie sind dort drüben in meinem Rucksack. Auf der anderen Seite des Saals, neben Neil!«
Der Seelenlose vor ihnen knurrte und setzte zum Sprung an.
»Benutze deine Alteration!«, schrie Matt, während er unter dem Angreifer hindurchrollte, um ihn abzulenken.
Ambre konzentrierte sich auf ihren Rucksack und öffnete ihn mit Gedankenkraft. Der Behälter mit den Leuchtkäfern wurde sichtbar. Sie ließ ihn nicht aus den Augen und bewegte ihn vorsichtig in ihre Richtung.
Kaum war Matt den Krallen ausgewichen, da sah er einen weiteren Handschuh, der auf seine Augen zufuhr. Er packte die Hand und verdrehte das Gelenk, so fest er konnte. Die Knochen brachen, und der Seelenlose warf sich mit einem Höllenschrei auf ihn. Als sie über den Boden rollten, bekam Matt sein Schwert zu fassen und bohrte es der Kreatur in die Eingeweide.
Tobias und Chen wichen Schritt für Schritt zurück und beschossen ihre Gegner, ohne sie außer Gefecht setzen zu können, denn sobald die Wunden sich wieder schlossen, fielen die Pfeile und Bolzen einfach von ihnen ab. Bald standen sie von zwei geifernden Monstern bedrängt mit dem Rücken zur Wand.
Horace versuchte, die Bestie anzuzünden, die auf Ben einschlug. Als die Fetzen endlich Feuer fingen, drehte sich der Seelenlose wie wild um die eigene Achse, als begreife er nicht, was vor sich ging. Das
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