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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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Ambre auf, sich zur Seite zu drehen, und nach mehrmaligem Überprüfen markierte er den Ort mit dem Finger auf der Karte.
    »Es tut mir leid«, entschuldigte er sich und zog seine Hand zurück.
    Sie antwortete nicht und setzte sich auf, um zu sehen, worauf Matts Finger zeigte.
    »Dort befindet sich der Blinde Wald«, meinte er.
    »Und zwar das Herz des Blinden Waldes, Matt. Dort in der Mitte kann ich mir nur eine Stelle denken, und wir wissen beide, um was es sich handelt.«
    »Das Große Nest«, sagten sie wie aus einem Mund.
    Vor Matts innerem Auge tauchte das auf, was die Chloropanphylliker die Seele des Baums des Lebens nannten. Eine wundersame Kugel aus Licht und Energie.
    Ambre war eine Karte. Und diese Karte forderte sie auf, dorthin zurückzukehren.
    Zu dieser Kugel, die die ganze Welt in sich zu tragen schien.

38. Malronce und die Seelenlosen
    T obias und die anderen Pans warteten ungeduldig im Thronsaal und hofften, endlich die Schritte ihrer Freunde auf der Treppe zu hören.
    Aber es tat sich nichts.
    Aus Angst vor den Wachpatrouillen versteckten sie sich schließlich hinter den Wandteppichen, die einen schmalen Raum zwischen sich und der Mauer ließen.
    »Sagt mal, findet ihr nicht, dass wir mal oben nachsehen sollten, ob alles okay ist?«, fragte Neil.
    »Nope«, sagte Tobias. »Es gibt nur einen einzigen Eingang, und den überwachen wir. Ihnen kann nichts passieren.«
    »Sollen wir etwa hier versauern? Irgendwann werden sie merken, dass die Wächter am Eingang nicht mehr da sind! Wir müssen das Schloss vor Morgengrauen verlassen!«
    »Wir warten erst mal ab.«
    Nach einer kurzen Pause wandte Chen sich an Neil.
    »Glaubst du, dass es hier überhaupt ein Morgengrauen gibt?«
    »Wieso denn nicht?«
    »Die Gegend ist total unheimlich, wie auf einem anderen Stern. Ich habe den Eindruck, dass hier irgendwie alles scheintot ist.«
    »Na ja, Florida halt«, scherzte Horace, erntete damit aber keine Lacher.
    Ben trat hinter seinem Vorhang hervor.
    »Ich drehe mal eine Runde und schau nach, ob die Treppe immer noch unbewacht ist.«
    »Ich komme mit«, sagte Chen.
    »Nix da, niemand geht irgendwohin!«, befahl Tobias. »Wir dürfen uns nicht trennen.«
    Ben warf ihm einen finsteren Blick zu, aber Tobias starrte unbeeindruckt zurück.
    Schweigend warteten sie weiter. Die Minuten krochen quälend langsam dahin.
    Sie zuckten zusammen, als plötzlich ein Horn durch die Gänge, Säle und Hallen schallte. Es klang wie ein ganzes Orchester.
    »Das ist der Alarm!«, rief Neil panisch. »Ich habe euch gewarnt! Sie wissen, dass wir hier sind! Wir sitzen in der Falle!«
    »Sei still!«, fuhr Horace ihn an und wandte sich an Tobias und Ben. »Was machen wir? Gehen wir rauf und holen sie, oder kämpfen wir hier bis zum Umfallen?«
    »Noch wissen sie nicht, wo wir sind«, entgegnete Tobias. »Schlimmstenfalls haben sie die toten Wachposten gefunden. Bis sie das ganze Schloss durchkämmt haben und hierherkommen, haben wir noch Zeit, um …«
    Da schwangen die Flügel der großen Eingangstür auf, und ein kleiner Mann stürzte atemlos herein. Er zündete in aller Hast einige Fackeln an und verschwand dann hinter der Holztür, hinter der sich Matts Vermutungen zufolge die Gemächer der Königin befanden.
    Tobias steckte rasch seinen Leuchtpilz ein und schnitt mit seinem Messer ein Loch in den Wandteppich, um den Raum überblicken zu können.
    Die Fackeln hüllten den Saal in einen warmen Schein. Mit angehaltenem Atem warteten die Pans, was nun geschehen würde.
    Als der Mann zurückkam, wurde er von der Königin begleitet.
    Eine große, hochmütig auftretende Frau. Sie trug eine schwarz-weiße Robe mit einem Schleier, der nur ihr Gesicht frei ließ. Sie wirkte verführerisch und bedrohlich zugleich.
    Tobias erkannte sie sofort. Es war wirklich Matts Mutter. Allerdings strahlte sie eine Autorität und eine Kälte aus, die sie früher nicht gehabt hatte.
    »General Twain«, sagte das Männchen ehrerbietig, als ein Hüne durch die Tür trat.
    Twain war ganz in Schwarz gekleidet und hatte einen sorgfältig gestutzten Kinnbart. Alles an ihm, von seinem entschlossenen Gang bis hin zu seinem harten Blick, verriet den kampferprobten Krieger.
    Tobias drückte sich gegen die Wand und bemerkte, dass die anderen es ihm gleichtaten. Erleichtert stellte er fest, dass der General weder nach rechts noch nach links blickte.
    »Ein Einbruch!«, sagte er. »Die beiden Türwächter wurden ermordet!«
    »Hier? Bei mir?«, donnerte die Königin und

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