Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

Titel: ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
Vom Netzwerk:
könnten wir zusammen versuchen, dem Geheimnis dieser Alteration auf die Spur zu gehen.«
    »Das Geheimnis ist doch längst gelüftet«, erwiderte Tobias auf seine übliche trockene Art. »Wenn es stimmt, was du uns erzählst, dann entwickeln die Pans besondere Gaben!«
    Ambre schüttelte entschieden den Kopf.
    »Das sind keine Gaben! Das klingt nach magischen, übernatürlichen Phänomenen. Und an solchen Hokuspokus glaube ich nicht! Wir haben es mit Fähigkeiten zu tun, die irgendwie in Verbindung zur Natur stehen. Sergio hatte Fieber und glühte vor Hitze, bevor es ihm plötzlich gelang, mit nur einem Schlag ein Feuer zu entfachen. Gwen bekam ständig winzige Stromschläge ab, ehe sie Blitze erzeugen konnte. Es gibt eine Verknüpfung zwischen der Natur und den Fähigkeiten, die wir entwickeln. Sie deuten sich durch Symptome an, die wir irgendwie entschlüsseln müssen. Wir sollten eine Liste der Beschwerden erstellen, und daraus können wir vielleicht schließen, welche Alterationen bei den anderen Pans auftreten werden.«
    »Sollten wir nicht mit Doug darüber reden? Er weiß so viel«, schlug Tobias vor.
    »Kommt nicht in Frage«, wehrte Ambre ab. »Er ist mir irgendwie … nicht geheuer.«
    »Er weiß alles! Er wüsste, was zu tun ist«, beharrte Tobias.
    »Eben! Er weiß zu viel. Da stimmt was nicht. Ich habe das Gefühl, dass er uns etwas verbirgt. Ich habe oft mit ihm über den Sturm geredet, und seine Überlegungen sind bestechend logisch, das habt ihr ja gerade gehört. Wie kann man mit nur sechzehn Jahren auf so etwas kommen?«
    »Nicht anders als du!«, entgegnete Tobias.
    »Ich ziehe nur die Schlussfolgerungen aus dem, was er herausgefunden hat.«
    »Er ist eben ein Genie.«
    Ambre wirkte nicht überzeugt.
    »Das glaube ich nicht. Aber kann schon sein, dass ich mir das alles nur einbilde.«
    »Nein, du hast recht«, mischte sich Matt ein. »Er benimmt sich nicht wie die anderen. Eigentlich ist er mir ziemlich unsympathisch. Er ist autoritär und …«
    »Darüber können wir auch froh sein!«, protestierte Tobias. »Ohne seine Autorität wäre die Insel ein Schlachtfeld, auf dem nur das Gesetz des Stärkeren gelten würde. Am Anfang wollten die ältesten und größten Pans über alles entscheiden, aber das hat Doug sofort unterbunden. Er war nicht nur klug, sondern auch entschlossen genug, um die Kontrolle über die Gemeinschaft zu gewinnen und uns alle zusammenzuhalten. Würde er nicht für Disziplin sorgen, würde hier das reinste Chaos herrschen. Ich glaube, das ist normal, wenn Menschen zusammenleben, auch wenn sie noch fast Kinder sind: Die Stärksten setzen sich durch und versuchen über die anderen zu bestimmen, solange nicht ein Klügerer kommt, der alles in die Hand nimmt und ein Gleichgewicht für alle schafft.«
    »Er ist ein guter Anführer, das stimmt«, gab Matt zu. »Trotzdem verheimlicht er uns etwas.« Er senkte die Stimme. »Und das ist nicht alles.«
    Er erzählte ihnen von der Unterhaltung, die er einige Nächte zuvor zufällig gehört hatte.
    »Ich konnte die Stimmen nicht erkennen. Es waren weder Doug noch Regie, da bin ich mir sicher. Das bedeutet aber, dass im Kraken eine Verschwörung im Gange ist. Wir sollten vorsichtig sein und vorerst das für uns behalten, was wir wissen.«
    Ambre nickte.
    »Ich schlage vor, dass wir drei uns verbünden. Wir beobachten sämtliche Pans, die sich verdächtig benehmen, und treffen uns regelmäßig hier, um uns zu beraten.« An Tobias gewandt fragte sie: »Kommt Doug oft in diese Bibliothek?«
    »Nein, ich glaube, dass er vor allem in den unteren Stockwerken herumstöbert. Hier ist nie jemand.«
    »Perfekt! Und es gibt so viele Korridore und Türen in diesem Haus, dass ich mich leicht hierherschleichen kann, ohne Verdacht zu erregen.«
    Sie legte eine Hand auf den Tisch. Die beiden Jungen folgten feierlich ihrem Beispiel und legten ihre Hände über die ihre.
    »Wir werden zusammen ermitteln«, verkündete Ambre. »Für die Wahrheit und das Wohl der Pans.«
    Im warmen Schein der Öllampen wechselten sie aufgeregt einen verschwörerischen Blick.
    »Für die Wahrheit und das Wohl der Pans«, wiederholten Matt und Tobias wie aus einem Mund.
    Die Gemeinschaft der Drei war geboren.

20. Verräter!
    M att nutzte die folgenden Tage, um sich weiter zu erholen. Doch er packte immer wieder mit an und behielt dabei seine Mithelfer genau im Auge. Aber so aufmerksam er auch war, er konnte nichts Auffälliges feststellen, weder verdächtige Zusammenkünfte

Weitere Kostenlose Bücher