ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)
Ambre hinüber, die ein paar Meter weiter auf einer Bank saß. Sie nickten sich unauffällig zu. Es gab Gesprächsstoff.
Kurz darauf liefen Matt und Tobias auf einem Weg hinter dem Kraken.
»Ist die Gruppe der acht Pans, denen du dich angeschlossen hast, als ich bewusstlos war, eigentlich noch auf der Insel?«
»Sieben von ihnen schon.«
»Was ist mit dem achten passiert?«
»Eigentlich war es ein Mädchen. Sie wurde beim Beerensammeln im Wald angegriffen. Wir haben nie herausgefunden, was genau es war, wahrscheinlich eine Meute wilder Hunde oder ein Mampfer. Wir haben nur ihren Körper gefunden oder vielmehr das, was davon noch übrig war. Schrecklich.«
»Oje«, sagte Matt verstört. »Vielleicht war es so ein Monster wie das, das sich auf uns stürzen wollte, bevor Plusch es in die Flucht geschlagen hat.«
»Nein. Ich habe inzwischen gehört, dass die Weitwanderer auch solchen Bestien begegnet sind. Sie nennen sie Nachtschleicher, weil man sie nur nachts sieht. Offenbar gehören sie zu den schlimmsten Ungeheuern, die sich jetzt auf der Welt herumtreiben!«
»Ich kriege schon eine Gänsehaut, wenn ich nur daran denke. Und die anderen sieben, die mit dir unterwegs waren, sind noch da?«
»Ja. Einen davon kennst du schon, Calvin. Den anderen bist du noch nicht begegnet. Zum Beispiel Svetlana, eine ganz Stille, die im Haus des Steinbocks wohnt, oder Joe aus dem Zentauren. Seit wir auf der Insel sind, sehen wir uns kaum, weil es so viel zu tun gibt.«
»Haben sie dir gesagt, warum sie den Käfern gefolgt sind? Das hatten sie auf das Brett im Wald geschrieben, weißt du noch?«
»Ach ja! Das war Calvins Idee. Er hatte schon weiter im Norden Käfer gesehen, und weil sie alle Richtung Süden krabbelten, dachte er sich, dass man dem Instinkt der Insekten vertrauen sollte. Seiner Meinung nach konnten sich ein paar Milliarden Tiere nicht täuschen.«
»Das ist nicht dumm.«
Ambre, die ihnen entgegengekommen war, gesellte sich zu ihnen und kam sofort zur Sache.
»Bens Bericht war interessant. Denkt ihr bei dieser Verrätergeschichte auch, was ich denke?«
»Du meinst die Unterhaltung, die ich neulich gehört habe?«, gab Matt zurück.
»Genau. Vielleicht bilden wir uns viel zu viel ein, aber wir sollten auf jeden Fall vorsichtig sein. Ich schlage vor, dass wir ab heute jede Nacht Wache schieben. Wir müssen den Kraken im Auge behalten, von dort scheint die Sache auszugehen. Wenigstens haben wir dann Gewissheit.«
Die beiden Jungen nickten.
»Aber wo legen wir uns auf die Lauer?«, fragte Tobias. »Wir brauchen ein strategisch günstiges Versteck.«
Ambre dachte angestrengt nach.
»In einem so großen Haus kann man unmöglich alles im Blick behalten«, sagte sie entmutigt. »Und draußen … Das bringt auch nichts, weil wir nicht alle Ausgänge sehen können.«
Matt trat einen Schritt zurück und streckte langsam die Hand aus.
»Das wäre das strategisch günstigste Versteck. Von dort aus würde uns nichts entgehen«, sagte er.
Die beiden anderen starrten in die Richtung, in die er wies. Sein Finger zeigte auf das Spukhaus, das über die Baumwipfel ragte.
»Äh … nein, da mach ich nicht mit«, protestierte Tobias.
»Matt hat nicht unrecht«, entgegnete Ambre. »Man sagt, dass es dort … Aber wissen wir das mit Sicherheit?«
»Nein, nein, nein!«, empörte sich Tobias. »Habt ihr etwa noch nie den grünen Rauch gesehen, der aus den Fenstern dringt? Und das Ungeheuer, das durch das Gebäude schleicht? Nix da, wir gehen da nicht hin!«
»Na schön, wir besprechen das später«, erwiderte Ambre.
»Fällt es denn nicht auf, wenn du heute Nacht nicht in deinem Zimmer bist?«, fragte Matt verwundert.
»Nein, da achtet keiner darauf. Mach dir keine Sorgen. Als die ersten Pans auf der Insel eingetroffen sind, hat Doug zwar angeordnet, dass Mädchen und Jungen nicht in denselben Häusern schlafen dürfen, aber er hat uns nie verboten, die Nacht zusammen zu verbringen, wenn wir nicht in unseren Betten sind!«, sagte sie lachend. »Außerdem geht es mir auf die Nerven, dass er sich als unser Anführer aufspielt. Wir treffen uns heute Abend nach dem Bericht des Weitwanderers unter der großen Treppe. Dort führt eine Tür zu einem kleinen Dienstbotengang, an dessen Ende sich ein Wandschrank befindet. Dort wird uns sicher keiner stören.«
Sie streckte ihre Hand aus, und sie schlugen ein.
»Die Gemeinschaft der Drei«, sagten sie im Chor.
Unbeeindruckt vom Pfeifen des eiskalten Nordwinds ragte der hohe
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