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ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

Titel: ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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Schultern lasteten und ihre Lider bleiern werden ließen. Derart eingelullt konnten selbst die geschwätzigsten und muntersten Gemüter dem Schlaf nicht widerstehen.
    Tobias und Matt nickten ein.
    Sie wachten auf, als Ambre ihnen zuflüsterte:
    »Das letzte Licht ist gerade ausgegangen.«
    Danach geschah eine Stunde lang nichts. Eine Hand packte sie an den Schultern und rüttelte sie sanft.
    »Das müsst ihr sehen«, wisperte Ambre.
    Benommen rappelten sie sich auf.
    »Was denn? Hat sich da unten was bewegt?«, fragte Matt.
    »Nein, aber hier, schaut!«
    Sie zeigte auf den höchsten Turm des Minotaurus. Ein grünes Licht leuchtete hinter einer Schießscharte. Dann verschwand es, um sogleich ein wenig weiter oben wiederaufzutauchen. Jemand stieg den Turm hinauf. Oder etwas!, dachte Matt und war mit einem Schlag hellwach.
    »Scheiße«, entfuhr es Tobias. »Ich wusste es. Hier geht es nicht mit rechten Dingen zu!«
    »Sag das nicht … Vielleicht ist das …«
    Ambre brachte den Satz nicht zu Ende. Ein schimmernder grüner Rauch stieg aus der Kuppel des Turms auf, wurde vom Wind erfasst und waberte in ihre Richtung.
    »Ein Geist materialisiert sich!«, rief Tobias und stürzte zur Falltür.
    Matt packte ihn an der Schulter.
    »Wo willst du hin?«
    »Ich hau ab! Was denkst du denn? Das Gespenst schwebt geradewegs auf uns zu!«
    »Das ist doch nur Rauch.«
    »Aber er ist grün! Und er leuchtet in der Nacht!«
    Ambre rannte ebenfalls auf die Falltür zu. Matt sah ihr enttäuscht nach.
    »Läufst du auch weg? Ich dachte, wir …«
    »Nein«, unterbrach sie ihn. »Ich gehe nachsehen, was das ist.«
    Tobias schlug die Hände vors Gesicht und stöhnte auf.
    »Ihr macht den Fehler eures Lebens!«, wimmerte er. »Das ist eine ganz schlechte Idee!«
    Aber Matt und Ambre waren bereits durch die Falltür verschwunden.

22. Ein furchtbares Geheimnis
    A mbre rannte durch die finsteren Gänge des Hauses, die ihre Lampe in ein zitterndes rötliches Licht tauchte.
    Matt lief dicht hinter ihr her. Tobias folgte ihnen; er wollte an diesem unheimlichen Ort nicht allein bleiben. Ambre stieß aufs Geratewohl Türen auf und sprang Treppen hinunter, so schnell sie konnte.
    Doch plötzlich versperrte ihnen ein vier Meter hohes Tor den Weg. Vor ihnen ragten zwei mächtige hölzerne Türflügel auf, die mit einer beeindruckenden Eisenkette und einem verrosteten Vorhängeschloss gesichert waren. Außerdem hatte man das Tor zusätzlich mit Dutzenden von Riegeln und einer schweren Stange verrammelt und das Ganze mit verschweißten Eisenplatten verstärkt.
    »Schnell! Wir müssen einen anderen Zugang finden!«, keuchte Ambre.
    »Das hat keinen Sinn«, erwiderte Matt. »Sieh dir diese Tür doch mal an! Wenn es einen anderen Durchgang gäbe, würde sich keiner solche Mühe geben.«
    Ambre nickte. Das leuchtete ihr ein.
    Tobias zeigte auf eine merkwürdige Schnitzerei. Ein fünfzackiger Stern in einem Kreis, der von rätselhaften Buchstaben umringt war.
    »Schaut mal! Sieht aus wie ein Teufelssymbol!«
    Ambre trat näher.
    »Das ist ein Drudenfuß«, bestätigte sie.
    »Glaubt ihr, dass der schon vor dem Sturm hier eingeritzt war?«, fragte Tobias. »Vielleicht wohnte hier ja ein Teufelsanbeter.«
    Matt schüttelte den Kopf.
    »Das würde mich wundern«, sagte er, während er das Vorhängeschloss untersuchte. »Aber eins ist klar: Wer auch immer dieses Haus gebaut hat, war nicht ganz dicht. Das ist ja echt gruselig hier.«
    Ehe Ambre antworten konnte, kratzte plötzlich etwas an der Unterkante der Tür. Die drei sprangen mit einem Aufschrei zurück. Ein heftiger Luftstoß blies durch die Ritze und wirbelte den Staub auf.
    »Es wittert uns!«, rief Tobias. »Es wittert uns!«
    Wie zur Bestätigung warf sich etwas Riesiges und Schweres gegen die Türflügel und ließ die Stange und die Ketten erzittern.
    »Nichts wie weg hier!«, brüllte Matt.
    Ambre fuhr herum, und die Jungen rannten ihr nach. Sie irrten eine ganze Weile durch das Labyrinth aus Sälen, ehe sie atemlos und mit feuerroten Gesichtern ins Freie stürzten. Das war knapp gewesen.
    Matt lehnte sich gegen die Hausmauer und schnappte nach Luft. Die Lampe in Ambres Hand war schwächer geworden. Die Flamme hatte die wilde Hatz nur mit letzter Kraft überstanden; nun kehrte wieder Leben in sie ein, genau wie in ihre Trägerin.
    »Das darf niemand wissen«, flüsterte Ambre. »Solange wir nicht mehr darüber herausgefunden haben, behalten wir dieses Geheimnis für uns.«
    »Willst du dem auch

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