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ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

Titel: ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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den Begriff leise vor sich hin.
    »Meine Alteration macht mich stärker«, ergänzte Matt. »Mein Körper hat fünf Monate lang ums Überleben gekämpft und dabei meine Muskeln stimuliert, damit ich hin und wieder aufstehen und so schnell wie möglich genesen konnte. Dieses Bedürfnis nach mehr Kraft hat meine Alteration verursacht. Ich beherrsche sie noch nicht, aber ich glaube, dass ich sie irgendwann steuern kann.«
    »Ich denke, dass die tagtägliche Arbeit bei jedem von uns die jeweilige Alteration fördert«, erklärte Ambre. »Bei mehreren von euch konnte ich das bereits feststellen, etwa einen verstärkten Einfluss auf die in der Natur vorhandene Elektrizität oder die Fähigkeit, mit dem Feuer zu spielen.«
    Als Ambre sah, dass die Pans sie eher verängstigt als fasziniert anstarrten, fügte sie hastig hinzu:
    »Das ist wirklich nichts Schlimmes, es ist sogar eine Chance. Die Natur gibt uns die Möglichkeit, bestimmte Zonen in unserem Gehirn zu aktivieren, die wir bisher kaum genutzt haben. Durch die Alteration unserer Gene stehen wir stärker im Einklang mit der Natur und den vier Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde. Wir schöpfen das Potenzial unseres Körpers viel mehr aus. Manche werden ein besonderes Verhältnis zu einem der Elemente haben, das ihrem Wesen am besten entspricht, andere wiederum werden sich mehr auf ihren eigenen Körper und ein bestimmtes, bereits existierendes Talent konzentrieren. Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich, aber es ist nicht … schlimm. Wir entwickeln uns, das ist alles!«
    An den Tischen entstand ein aufgeregtes Geflüster, das sich schnell in hitzige Diskussionen verwandelte. Ambre und Matt versuchten vergeblich, wieder Ruhe herzustellen. Doug stand auf und läutete eine Glocke, bis nach und nach wieder Stille eintrat.
    »Wir sollten genau beobachten, welche Alterationen bei jedem Einzelnen von uns auftreten und wie sie sich entwickeln«, empfahl Ambre. »Ich möchte euch vorschlagen, dass wir eine Ansprechperson wählen, die für alle Fragen zur Verfügung steht und die verschiedenen Alterationen zu ermitteln versucht.«
    »Da kommst nur du in Frage!«, ließ sich jemand aus dem hinteren Teil des Saals vernehmen.
    »Ja! Du!«, rief ein anderer.
    Alle hämmerten zustimmend mit ihrem Glas auf die Tische, und nur der Form halber fragte Doug, ob jemand anderes sich aufstellen lassen wolle. Matt sah, dass Claudia kurz zögerte, aber Doug brachte sie mit einem fast unmerklichen Kopfschütteln davon ab. Dann fragte er, wer für Ambre als »Alterationsberaterin« stimme. Fast alle Hände schossen in die Luft. Arthur brauchte gar nicht erst nachzuzählen, so erdrückend war die Mehrheit. Ambre wirkte nicht besonders glücklich über diese neue Aufgabe. Gleich nach der Versammlung prasselte eine Lawine von Fragen über sie herein, denen sie sich nur mit Mühe entziehen konnte. Entnervt ging sie zu ihren beiden Freunden und deutete nach draußen.
    »Genau das wollte ich vermeiden! Jetzt werde ich keinen Schritt mehr tun können, ohne dass sich irgendwer auf mich stürzt, um zu fragen, ob es normal ist, wenn man ständig gähnt oder Blasen an den Füßen hat! Ich wollte doch unauffällig forschen und mir aussuchen, wann und wie lange ich mich damit beschäftige.«
    Ihre Freunde wussten nicht, was sie sagen sollten. Tobias zuckte mit den Achseln.
    »Auf jeden Fall bist du jetzt ein ganz hohes Tier. So können wir immerhin Doug bei seinen Entscheidungen Kontra geben.«
    »Das vielleicht schon, aber ich werde kaum noch Zeit für unsere Gemeinschaft und unsere Mission haben.«
    »Nur Mut. In den nächsten Tagen werden erst einmal alle angerannt kommen, aber danach beruhigt sich das wieder«, tröstete Matt sie.
    Ambre schlug die Hände vors Gesicht und atmete tief durch.
    »Ich hoffe es. Bis dahin werdet ihr ohne mich zurechtkommen müssen. Und dass ich jetzt offiziell berechtigt bin, Doug zu widersprechen, ist ihm sicher ein Dorn im Auge. Ich fürchte, dass er sich in die Enge gedrängt fühlt und bald handeln wird. Seid wachsam. Und vergesst nicht, dass es zwei Feinde auf der Insel gibt. Und zumindest einer davon ist bereit, über Leichen zu gehen.«

30. Tödliches Versteckspiel
    I m Haus des Kraken gab es einen kreisförmigen Innenhof, der als Wintergarten diente. Die Balkone, die zum Hof hinausführten, sahen mit ihren Schnörkeln wie Verzierungen auf einer mehrstöckigen Torte aus. Das Dach bildete eine Glaskuppel, die das Licht der Sonne oder der Sterne bis nach unten zu

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