ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)
Freunden und verkündete:
»Ich habe eine gute Nachricht!«
»Und wir haben eine sehr schlechte.«
Matt erzählte ihm leise, was sie belauscht hatten, und Tobias riss die Augen auf.
»Ein Angriff?«, sagte er ungläubig. »Wir sind verloren! Sie werden uns in den Süden verschleppen, und wir sehen uns nie wieder!«
»Immer mit der Ruhe. So weit wird es nicht kommen, wir finden schon eine Lösung. Und, was ist deine gute Nachricht?«
Das Lächeln war aus Tobias’ Gesicht verschwunden. Die Angst war ihm immer noch anzuhören, als er sagte:
»Travis und ich haben vorhin getrennt gesucht, um schneller voranzukommen. Auf der Suche nach einem interessanten Laden habe ich von weitem Doug und Arthur gesehen und bin ihnen nachgegangen. Sie haben ganz normal ihre Einkäufe erledigt, bis Doug sich auf einmal umdrehte, als wollte er überprüfen, ob jemand ihnen hinterherschnüffelt. Beinahe hätte er mich entdeckt, ich konnte gerade noch rechtzeitig in Deckung gehen. Als ich wieder aus meinem Versteck kam, waren sie in einem großen Bekleidungsgeschäft verschwunden.«
»Bist du reingegangen?«, fragte Matt ungeduldig.
»Na klar! Ich lasse sie doch nicht aus den Augen, wenn ich weiß, dass sie was im Schilde führen! Sie waren in einer der oberen Etagen. Und rate mal, was sie geholt haben?«
»Was?«
»Kapuzenmäntel. Solche wie die, die sie tragen, wenn sie sich nachts treffen.«
Ambre unterbrach ihn:
»Damit ist bewiesen, dass Arthur zu den Verschwörern gehört.«
»Das ist noch nicht alles!«, sagte Tobias triumphierend und senkte wieder die Stimme, um die anderen nicht auf sich aufmerksam zu machen. »Nachdem sie weg waren, habe ich drei Mäntel eingepackt.«
Matt begriff sofort.
»So können wir uns unter sie mischen!«
»Oh! Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist«, wandte Ambre ein. »Das merken sie doch sofort.«
»Gut möglich, aber das Risiko ist es mir wert. Du hast gehört, was die drei gesagt haben: Die Zyniks belagern die Insel. Und in wenigen Tagen greifen sie an.«
Tobias nickte.
»Doug und seine Leute werden sich nach diesem anstrengenden Ausflug heute Nacht nicht verausgaben, aber ab morgen nehmen wir die Wache wieder auf.«
Ambre hob warnend den Zeigefinger.
»Jungs, ich erinnere euch, dass Doug in seiner Nachricht erklärt hat, er müsse zuerst einige Rädelsführer ausschalten, und zwar vor allem drei. Ich bin sicher, dass er uns meint.«
»Von jetzt an bewegen wir uns nicht mehr allein auf der Insel«, schlug Matt vor. »Wenn sie uns angreifen wollen, dann tun sie das entweder nachts oder wenn wir von den anderen getrennt sind. Tobias und ich weichen ihnen keinen Zentimeter von der Seite, bis wir sie identifiziert haben. In der Zwischenzeit musst du unbedingt jede Alteration erfassen, die bis jetzt aufgetreten ist, und feststellen, wer sie schon einigermaßen beherrscht. Diese Leute werden wir sicher noch brauchen. Und bleibe immer bei den Pans, die sich dir anvertrauen, um nie allein zu sein.«
Vor ihnen zog Plusch ihre beeindruckende Ladung, über die sie eine Plastikdecke gespannt hatten.
Wieder umfing sie das Vogelgezwitscher in den Wäldern, die so dicht waren, dass kein Licht bis zum Boden drang. Irgendwo, nicht weit von ihnen, warteten einhundert schwerbewaffnete Zyniks in schwarzer Rüstung auf das Signal zum Angriff.
»Alles hängt an einem seidenen Faden.«, murmelte Matt. »Wir können uns keinen Fehler erlauben.«
34. Noch mehr gute
und schlechte Nachrichten
E s dämmerte schon, als die Expedition zur Insel zurückkam. Damit sie nicht vom Einbruch der Dunkelheit überrascht wurden, hatte Doug auf den letzten vier Kilometern das Tempo angezogen. Kaum hatten sie das rettende Ufer erreicht, sanken sie erschöpft zu Boden. Unter der Führung der schönen Lucy kamen andere Pans herbei, packten die Rucksäcke und leerten den Karren von Plusch, die man aus ihrem Geschirr befreite. Die Hündin schüttelte sich und trottete zu Matt, der sich zum Ausruhen ins Gras gelegt hatte. Sie leckte ihm liebevoll übers Gesicht und verzog sich daraufhin wie gewöhnlich in den Wald.
Calvin half Matt auf und verkündete:
»Ein Weitwanderer ist heute auf der Insel eingetroffen! Wir haben auf euch gewartet, damit wir die neuesten Nachrichten aus der Welt gemeinsam hören. Kommt, wir versammeln uns gerade im Großen Saal.«
Die acht Mitglieder der Expedition erhielten Plätze in der vordersten Reihe. Der Weitwanderer war ein sechzehn- oder siebzehnjähriger Junge namens Franklin.
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