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Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel]

Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel]

Titel: Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KBV Verlags- und Mediengesellschaft
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starrten sie an, als hätten sie diese Reaktion nicht erwartet. »Was wollen Sie wissen?«
    Rita entspannte sich etwas. Sie hatte das Gefühl, die Situation in den Griff zu bekommen. »Um welchen Auftrag geht es? Und warum will Herr Gedeck nichts damit zu tun haben?«
    Der jüngere der beiden Männer antwortete: »Es geht um eine verdeckte Ermittlung im Bereich der organisierten Kriminalität. Und es geht um die Aufdeckung von hochkarätigen Gewaltverbrechen, die in diesem Umfeld begangen wurden. Also durchaus Ihr Ding.«
    Rita ließ sich mit der Antwort Zeit, jede Sekunde genießend, die sie die Männer warten ließ. Dann sagte sie: »Paul mag keine verdeckten Ermittlungen. Er ist zu geradlinig für so etwas. Sie sollten sich überlegen, ob er der richtige Mann dafür ist. Und schieben Sie nicht mir die Schuld dafür in die Schuhe, wenn Sie das Einsatzpersonal falsch auswählen.«
    Der ältere Beamte lachte. Dann stand er auf und meinte: »Rita, ich denke, Sie sind eine wirklich gute Polizistin. Und ich denke weiterhin, dass Sie eine Frau sind, die die richtigen Entscheidungen trifft. In den nächsten Tagen werden wir sehen, zu welcher Einstellung Herr Gedeck gefunden hat.«
    Er gab seinem Kollegen einen Wink und trat dann an Rita heran. Offenbar war das Gespräch für ihn beendet. Rita stand auf und gab beiden die Hand. Dann verließen sie den Raum. Zurück blieb eine Rita Bertold, die sich nicht annähernd so sicher fühlte, wie sie tat. Sie atmete tief durch, dann gab sie sich einen Ruck und verließ das Besprechungszimmer. Sie begab sich in ihr Büro, wo ihr Team bereits auf sie wartete.
    »So, Mädels, was haben wir denn Neues?«
    Ritas rechte Hand, Polizeihauptmeister Bernhard Schmitz, stand auf und erläuterte: »Chefin, der genaue Bericht der Spurensicherung steht noch aus, aber wir haben erste Ergebnisse der Untersuchungen vom Tatort sowie der Obduktion des Opfers. Große Überraschung: Der Mann wurde durch einen von unten nach oben geführten Stich ins Herz mit einer scharfen Klinge, vermutlich ein Stilett oder etwas ähnliches, getötet. Der Tod trat sofort ein. Er wurde post mortem auf das Geländer gespießt.«
    »Okay, das erklärt einiges«, sagte Rita. »Sieht aber trotzdem nicht gerade nach einem auf frischer Tat ertappten Einbrecher aus. Wer sticht so präzise zu, von der anschließenden besonderen Art der Aufbahrung ganz zu schweigen?«
    »Ein Profi, würde ich sagen«, antwortete Schmitz, »zumindest ein geübter Messerstecher.«
    »Sehe ich auch so«, bestätigte Rita. »Und was hat die Untersuchung des Tatortes ergeben?«
    »Es fehlt nichts. Allerdings hat ein Mitarbeiter der Domverwaltung ein Loch am Fuß der Tumba festgestellt.«
    »An der – was?«, unterbrach Rita.
    »’tschuldigung, Chefin, das Wort habe ich auch erst gestern gelernt. Der Steinsarkophag, auf dem die Bronzestatue dieses Erzbischofs liegt, ist eine sogenannte Tumba, ein Hochgrab. Und in den Fuß dieser Tumba wurde, ganz sicher in der Mordnacht, ein Loch gebohrt. Wir haben winzige Reste des ausgemahlenen Gesteins auf dem Boden gefunden. Man hat sich offenbar Mühe gegeben, die Spuren zu beseitigen.«
    »Was offenbar beinahe gelungen wäre«, sagte Rita.
    »Um ehrlich zu sein – uns ist es auch gar nicht aufgefallen. Ein Spezialist von der Dombauverwaltung hat es entdeckt.«
    »Und?«, fragte Rita weiter. »Was hat dieser Spezialist sich für einen Reim darauf gemacht?«
    »Gar keinen, Chefin. Er meinte nur, das Loch an der Tumba täte ihm nicht so weh, als wenn jemand die Bronzeplastik beschädigt hätte.«
    »Wieso?«
    »Weil die Bronzeplastik aus dem dreizehnten Jahrhundert und damit sehr wertvoll ist, wogegen die Tumba ein Nachbau des zerstörten Originals aus dem neunzehnten Jahrhundert ist.«
    »Verstehe«, grübelte Rita. »Oder besser gesagt, ich verstehe noch nicht ganz. Jemand bricht im Dom ein, bohrt ein Loch in ein altes Grabmal, aber an einer Stelle, wo man es fast nicht sehen kann, dann fegt er sogar die Überbleibsel des Bohrens weg und andererseits spießt er völlig unnütz und höchst theatralisch einen Toten auf dem Geländer auf. Sagt uns das etwas?«
    Bernhard Schmitz meinte: »Ich denke, es war ganz einfach leichter, durch den Stein zu bohren als durch die Bronze. Das mit dem Toten ist vielleicht ein makaberer Scherz. Oder der Mörder wollte die Todesursache verschleiern.«
    Rita neigte den Kopf zur Seite. »Weiß nicht. Das mit dem Bohren mag stimmen, klingt plausibel. Verschleierung der Todesursache

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