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Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel]

Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel]

Titel: Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KBV Verlags- und Mediengesellschaft
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Blick auf Paul und sagte: »Alles klar, Chef, dann fahre ich nach Düren und nehme mir ein Mädchen. Aber denke daran, dass das Herz des Skipetaren immer nur für das Töchterchen des Paten schlägt.« Mit diesen Worten verließ er das Bootsdeck.
    Paul sah dem Albaner grinsend hinterher, enthielt sich aber eines Kommentars. Während Slotin sich sonnte, beobachtete Paul den See. Das grelle Licht brach sich glitzernd auf der fast völlig glatten Wasseroberfläche, in der sich der Himmel und die bewaldeten Steilufer spiegelten. Es war warm. Paul verspürte Lust, ins Wasser zu springen und ein paar Runden zu schwimmen. Doch schon im nächsten Augenblick schalt er sich einen Dummkopf. Er machte sich bewusst, dass er auf dem Boot eines Mafioso stand – als dessen Angestellter. Paul grinste bitter und schüttelte den Kopf. Er war beinahe dankbar, als ein weiterer Wachmann Slotins zu ihnen trat und meldete: »Chef, die Türken sind da. Murat hat seinen Leibwächter Ali Achmed mitgebracht. Sollen wir den hinten festhalten?«
    Slotin stand langsam auf und reckte sich genüsslich in der Sonne. »Aber nicht doch, Söhnchen«, sagte er lächelnd. »Das würde doch bedeuten, dass wir Angst vor diesem Ali Achmed haben. Und – haben wir Angst?«
    »Nee, Chef«, antwortete der Mann zögerlich.
    »Na also«, grinste der Pate. »Dann begleite die Gäste zu mir. Und übrigens« – er deutete auf Paul – »habe ich ja auch meinen Leibwächter dabei. Es wäre also sehr unhöflich, den Türken alleine kommen zu lassen.«
    Der Mann eilte davon.
    Slotin grinste. »Mein lieber Paul – Personalführung ist eine wichtige Sache. Sie rauben, morden und vergewaltigen, aber sie sind wie Kinder. Sie brauchen Führung.«
    Paul nickte stumm.
    Wenig später kamen zwei Männer auf sie zu, gefolgt von Slotins Wachmann. »Chef«, sagte dieser, als er Slotin erreicht hatte. »Dieser Ali Achmed hat einen Riesendolch und will ihn nicht abgeben.«
    Slotin grinste und zeigte auf Paul. »Und?«, fragte er. »Was sagt mein Sicherheitschef dazu?«
    Paul betrachtete die Gäste des Paten. Der Ältere der beiden war grauhaarig, dick und trug einen mächtigen Bart. Dies war offenbar Michael Murat Erberich, von allen nur der Türke genannt. Der andere Mann war wesentlich jünger, sehr groß und schlank, dabei außerordentlich athletisch. Er trug sein glänzend schwarzes Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden.
    Paul schaute dem Mann in dessen dunkle Augen und hatte dabei das Gefühl, einem Panther gegenüberzustehen. Er sagte betont ruhig und mit fester Stimme: »Nun, wir werden doch unseren Gast nicht entehren. Selbstverständlich darf er sein Messer tragen.« Er erlaubte seinen Lippen die Andeutung eines Lächelns, als Ali Achmed kaum merklich seinen Kopf zu einem Gruß beugte.
    »Na, dann ist ja alles in Ordnung«, sagte der Türke und ging mit ausgebreiteten Armen auf Slotin zu. Der trat ihm entgegen und umarmte den Gast. Die beiden Männer klopften sich auf die Schultern und küssten sich auf beide Wangen. Slotin bot dem Türken einen Deckchair an. Die beiden setzten sich. Paul und Ali Achmed blieben in wenigen Schritten Entfernung stehen. Paul bemerkte, wie der schwarzäugige Hüne seine Position so wählte, dass sein Rücken gedeckt und sein Blick nicht von der Sonne geblendet war. Ali Achmed und Paul musterten sich schweigend und ließen auch ihre Bosse nicht aus den Augen. Zwei junge Frauen betraten das Deck, servierten Tee und boten dem Gast eine Wasserpfeife an, die dieser dankend annahm.
    Als sich die Mädchen wieder entfernt und man ein paar Züge gepafft hatte, begann Slotin: »Mein lieber Murat, ich danke dir sehr, dass du meiner Einladung gefolgt bist.«
    Michael Murat Erberich antwortete: »Gerne besuche ich dich, lieber Wladimir. Sprechen ist doch immer besser als – alles andere.«
    Slotin nickte lächelnd und nahm seine Sonnenbrille ab, damit er dem Gast tief in die Augen sehen konnte. »So sehe ich das auch, mein lieber Murat. Wir wollen doch unseren Geschäften nachgehen und gutes Geld verdienen.«
    »Du sprichst ein wahres Wort gelassen aus, lieber Wolodja.«
    Slotin nickte. »Und weil das wahr ist, bin ich sicher, dass du auch das eine weißt: Konkurrenz belebt das Geschäft, aber eine starke Führung sichert es.«
    Erberich nickte ebenfalls und sog an der Wasserpfeife. »Es ist schön, dass du das auch so siehst, mein guter Wowka. Ich bin jetzt schon seit über vierzig Jahren in Köln, und auch hier in der Eifel kennt man mich gut. Ich

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