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Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel]

Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel]

Titel: Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KBV Verlags- und Mediengesellschaft
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das denn nun für ein Mönch?«, fragte Paul.
    Der Pate schüttelte langsam den Kopf. »Wenn ich das so genau wüsste. Ich weiß nur, dass er aus einem Kloster aus Nowgorod stammt. Nun ist er auf der Suche nach etwas Wertvollem, das wir für ihn beschaffen sollen. Und er handelt im Auftrag oder zumindest finanziert von Tschernoi.«
    »Michail Tschernoi, der Boss der Alu-Mafia, der jetzt von Tel Aviv aus arbeitet?«
    Slotin grinste. »Du lernst schnell. Ja, genau der. Wenn Tschernoi einen Auftrag erteilt, dann unterstützt man die Leute, die ihn erfüllen. Und verdient mit. Oder man stirbt.«
    »Und wir verdienen lieber mit«, konstatierte Paul. »Und was genau soll hier beschafft werden, was sowohl einen Oligarchen als auch einen frommen Mann Gottes interessiert?«
    »Ich weiß es nicht genau«, antwortete Slotin. Und als Paul ihn irritiert ansah, setzte er hinzu: »Ja, ich weiß es wirklich nicht. Aber vielleicht erfahren wir gleich etwas mehr.«
    Die beiden schwiegen eine Weile. Paul beobachtete das Gesicht des Paten. Etwas arbeitete in dem Russen, aber Paul hütete sich, ihn danach zu fragen. Die Wache trat herein und meldete die Ankunft des Gastes.
    Der eintretende Mönch war hoch gewachsen. Er trug einen schwarzen Gehrock, der am Oberkörper sehr eng geschnitten war und sich nach unten etwas öffnete. Bart und Haare waren ebenfalls schwarz und hingen dem Mann bis auf die Brust hinunter. Er richtete seinen stechenden Blick zuerst auf Paul, dann auf Slotin. Der ging auf den Gast zu und verbeugte sich kurz vor ihm. »Sdrastwujte, Badjuschka«, begrüßte er ihn.
    Der Besucher reichte Slotin die Hand und antwortete mit einer seltsam weichen, aber doch sehr bestimmt klingenden Stimme: »Habt Dank für eure Gastfreundschaft, und verzeiht, dass ich euch nicht in unserer heiligen Muttersprache antworte, jedoch würde dieser Herr uns nicht verstehen, und ich möchte nicht unhöflich sein.«
    Er nickte Paul bei diesen Worten zu, und dieser antwortete ihm ebenfalls durch ein Kopfnicken. Dabei fragte er sich, woher der Mönch so sicher wissen konnte, dass er kein Russe war.
    Slotin sagte: »Paul, dies ist der ehrwürdige Vater Wassilij Sorokin. Väterchen, dies ist …«
    »Ich weiß, wer dieser Mann ist, lieber Slotin.«
    Sorokin trat ganz nah an Paul heran und reichte ihm die Hand. Er war nur wenig kleiner als Paul, und so sahen sich die beiden Männer aus nächster Nähe in die Augen. Paul versuchte, das Alter dieses Mönchs zu schätzen, doch es wollte ihm nicht gelingen. Vermutlich war er nicht älter als Paul selbst, jedoch hatten seine Züge bereits jeden Anflug von Jugendlichkeit verloren. Noch einen Augenblick, der Paul sehr lang vorkam, sahen sie sich an. Dann, ohne den Blick von Paul zu wenden, sagte Sorokin: »Gospodin Slotin, ich sehe, dieser Mann hat viele Fragen. Ich kann euch nicht viel sagen, aber das eine vorweg: Die Heilige Kirche und Mütterchen Russland brauchen eure Hilfe.«
    Slotin bot dem Mönch einen Stuhl an und sagte: »Ich bin sehr gespannt zu hören, wie wir weiterhelfen können. Bis jetzt konnten wir nicht viel ausrichten. Es hätte uns bei der letzten Aktion vielleicht geholfen, wenn wir wüssten, wonach wir eigentlich suchen.«
    Wassilij Sorokin lächelte. »Glauben Sie mir, je weniger Sie wissen, umso besser ist es für alle Beteiligten. Es reicht, wenn ich die – das Artefakt kenne.«
    Es entstand eine Pause, die Paul für eine Zwischenfrage nutzte. »Soweit ich weiß, sind Sie zum ersten Mal in Deutschland. Darf ich fragen, wo Sie unsere Sprache so hervorragend erlernt haben?«
    »Ich habe viele Sprachen erlernt. In der Abgeschiedenheit von Jurjew ist es meine Aufgabe, das Wirken des Herrn zu erforschen, wo immer es in der Historie sichtbar wurde. Sprachen sind dabei der Schlüssel zu den vielen Quellen, die ich dafür nutzen darf.«
    »Jurjew?«
    Der Mönch lächelte. »Mein Kloster.«
    »Ah.« Paul nickte.
    Slotin ergriff wieder das Wort. »Und was führt Sie heute zu uns? Was kann ich für Sie tun?«
    Sorokin faltete seine Hände im Schoß und richtete seinen Oberkörper kerzengerade auf. »Gospodin Slotin, wir sprachen doch über den unerfreulichen Tod eines Bruders im Dom zu Köln.« Sorokin machte eine Pause. »Ich hatte bereits zum Ausdruck gebracht, dass der Pater nicht hätte sterben müssen. Er war mir gewogen und hätte noch weitere wertvolle Hinweise geben können. Und nun gab es einen weiteren Mord. Das war ein sehr gottesfürchtiger Mann, den ich kurz kennenzulernen die

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