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Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel]

Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel]

Titel: Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KBV Verlags- und Mediengesellschaft
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immer Verwendung für gute Exbullen.«
    Paul versuchte ein Grinsen, das recht schief geriet, enthielt sich jedoch einer Antwort.
    Auch Slotin reagierte nicht auf diese Bemerkung. »Branco«, sagte er langsam und betont. »Der Feind ist uns zahlenmäßig überlegen, und ich brauche einen Partner für die ganz harten Sachen. Ein Krieg steht uns bevor, und ich will dafür die Besten. Du und deine Männer, ihr werdet sehr gut dabei verdienen. Aber der eine oder andere wird dabei vielleicht sterben.«
    Branco Sadic sah sich im Raum um. »Ist hier jemand, der Angst vorm Sterben hat?«
    Ein allgemeines Gelächter war die Antwort.
    »Siehst du«, meinte Sadic zufrieden. »Diese Männer fürchten den Tod nicht. Sie sind der Tod.«
    Paul wies auf den Bildschirm des Computers. »Wir bekommen Besuch.«
    Die Außenkameras zeigten die Straße vor dem Haus, wo mehrere Autos hinter dem Citroen des Paten angehalten hatten.
    »Gut«, meinte Slotin. »Über Details reden wir später.«
    Wenig später klopfte es an der Tür. Es traten drei Männer ein, die im Gegensatz zu den Serben zivil und beinahe elegant gekleidet waren. Slotin ging auf einen der Neuankömmlinge zu und begrüßte ihn herzlich: »Lieber Jan, guten Abend!«
    Nachdem er den Mann umarmt hatte, stellte er ihn den anderen vor. »Das ist mein Freund Jan Klecha. Es gibt hierzulande keinen ernstzunehmenden Kontakt aus Polen, den er nicht genehmigt hat.«
    »Übertreib' nicht, Wladimir«, entgegnete Klecha mit der weichen Aussprache, mit der die meisten Polen deutsch sprachen. »Sopot, Gdynia und Danzig hören auf mich, nicht ganz Polen.«
    Paul musterte den Mann. Klecha war mittelgroß und vollschlank, nicht viel älter als Paul, mit einem Schnauzbart und hoher Stirn. Er kannte den Kopf der sogenannten Danzig-Connection nur von Slotins knappen Erzählungen. Klecha hatte eine Zeitlang Autodiebstahl und Schmuggel im großen Stil betrieben, war aber in den letzten Jahren mehr zum Drogenhandel übergegangen. Was in den Häfen Westeuropas ankam, gelangte über Jan Klechas Organisation in den Osten.
    Slotin begleitete den Polen zum Tisch. Sadic hielt es nicht für nötig, sich zur Begrüßung zu erheben. »Lieber Branco, wenn du die Kampftruppe unserer neuen Organisation führst, dann ist Jan die Logistik.«
    Sadic nickte dem Polen kurz zu. Klecha lächelte unverbindlich. In diesem Moment betraten weitere Neuankömmlinge den Raum, unter ihnen ein junger, kaum dreißigjähriger Mann. Er ging zu Slotin, Sadic und Klecha und sagte: »Es tut mir leid, dass mein Vater nicht kommen konnte. Er ist eben verhaftet worden. Unser Anwalt wird ihn sicher heute Abend noch frei bekommen, aber er wird es nicht rechtzeitig hierherschaffen.«
    Slotin reichte dem jungen Mann die Hand. »Er ist entschuldigt, mein lieber Liridon. Bestell deinem alten Herrn die besten Grüße.« Und zu den anderen gewandt sagte er: »Unser junger Freund hier ist der Juniorchef des Merioti-Clans. Jeder Albaner, der zwischen Ruhrgebiet und Saarland Geld verdienen will, fragt vorher einen Merioti.«
    Sadic betrachtete den jungen Albaner mit unverhohlener Verachtung. Liridon Merioti ignorierte dies bewusst. »Mein Vater richtet seinen besonderen Gruß an die serbischen Skorpione. Ich möchte euch seine Hochachtung übermitteln. Er sagt, niemand mordet so gründlich wie Sadic und seine Bande.«
    Slotin lachte laut auf. Bevor Sadic antworten konnte, entgegnete Slotin: »Wie gut, dass wir mit den Türken einen gemeinsamen Feind haben.«
    Paul spürte die Spannung, die im Raum lag. Er war seinerseits gespannt, wie Slotin die Serben, Polen und Albaner unter seiner Führung vereinen wollte.
    Slotin sah sich im Raum um und meinte: »So, und nun lasst bitte Branco, Jan, Liridon und auch den alten Wladimir mal für ein paar Minuten allein.«
    Die Männer sahen ihre Anführer fragend an, und diese nickten ihnen zu. Paul verließ mit den anderen den Raum. Er trat auf die enge Straße vor dem Haus. Es war dunkel geworden. Paul sah an den verkommenen Fassaden zum Himmel empor. Kein Stern war dort zu sehen. Von irgendwoher kam eine Spur von Licht, das von dem zerbrochenen Glas einer kaputten Straßenlaterne zerstreut wurde. Einige der Männer rauchten. Wenn sie an den Zigaretten sogen, leuchteten ihre Gesichter rot auf. Sie unterhielten sich in ihren Muttersprachen. Paul verstand kein einziges Wort. Er versuchte, sich die Gesichter und die in der Gasse stehenden Autos einzuprägen. Ein kühler Wind zog durch die Gasse. Paul spürte erst

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