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Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel]

Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel]

Titel: Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KBV Verlags- und Mediengesellschaft
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wegen meiner Karriere, und jetzt weiß er, dass ich von Anfang an Bescheid wusste.«
    Lorenz war alt genug, um zu wissen, dass er jetzt besser nichts sagte.
    »Er war sehr nett, angesichts der Umstände, aber ich weiß nicht, wie es nun weitergehen soll. Mit uns, meine ich.«
    »Lass ihn erst einmal seinen Auftrag erledigen. Dann seht ihr weiter. Ihr braucht Ruhe, um das zu besprechen.«
    »Genau. Und die haben wir jetzt nicht. Paul hat Probleme. Und er will, dass du ihm hilfst.«
    Lorenz sah seine Enkelin überrascht an. »Wie meinst du das?«
    Jetzt lächelte Rita. »Genau so, wie du es gerne hättest, Opa. Paul möchte, dass du spezielle Recherchen anstellst, die uns bei unseren Ermittlungen helfen.«
    Lorenz blieb stehen. Er warf einen langen Blick auf den ersten Felsen, der steil zwischen den Bäumen aufragte. Er tat so, als prüfe er die Strukturen des Sandsteins, dabei brummte er leise: »Der alte Kommissar hätte nicht gedacht, dass man ihn noch so überraschen konnte. Aber dies war seiner jungen Nachfolgerin gründlich gelungen.« Und laut sagte er: »Erzähl mir alles.«
    Während sie weiterspazierten, berichtete Rita ihm von dem Toten am See und von dem, was sie von Paul erfahren hatte. Als sie das ominöse Artefakt erwähnte, zu dem er Nachforschungen anstellen sollte, wurde Lorenz sichtlich aufgeregt. »Wonach genau sucht dieser russische Mönch?«, fragte er.
    »Das wissen wir nicht. Der Mann will offenbar nicht, dass irgendjemand weiß, was er sucht. Aber Paul ist sich sicher, dass es sehr alt ist und einen religiösen Hintergrund hat und dass es etwas mit Nideggen, Köln und vermutlich auch mit Nowgorod zu tun hat. Daher stammt dieser Sorokin nämlich.«
    Lorenz blieb stehen und blickte nachdenklich auf den roten Sandsteinturm, vor dem sie standen.
    »Und, sagt dir das etwas?«, fragte Rita.
    Der Alte schüttelte den Kopf. »Überhaupt nichts. Nideggen und Köln – da gibt es natürlich schon Verbindungen. Konrad von Hochstaden zum Beispiel saß ja einmal in der Burg Nideggen in Kerkerhaft. Aber Nowgorod – da sehe ich keine Verbindung.« Er grinste. »Aber das wird sich ändern. Wenn es eine historische Brücke zwischen all dem gibt, werde ich sie finden. Und das geheimnisvolle Artefakt gleich mit.«
    »Bitte, Opa, treib es nicht zu weit. Stöbere in Bibliotheken und wer weiß wo, aber bitte denke daran – wenn du aktiv in die Sache eingreifst, wird das sehr gefährlich. Da sind Typen zugange, denen ein Menschenleben nichts wert ist. Ich bitte dich.«
    »Schon gut, mein Engel«, beschwichtigte Lorenz. »Ich bin ein alter Mann und kenne meine Grenzen.«
    »Opa«, rief Rita. »Schlecht lügen kannst du gut. Aber damit das in vernünftigen Bahnen verläuft, habe ich für dich einen Termin arrangiert. Morgen Vormittag kannst du dich in Köln mit dem Leiter des Dombauarchivs treffen. Von diesem Dr. Hardering habe ich auch die Quellen, die ich dir mitgebracht hatte. Hast du schon mal hineingeschaut?«
    »Aber ja, Liebes. Dazu habe ich mir Notizen gemacht. Da sprechen wir ein andermal drüber.«
    »Aber kannst du mir nicht schon mal erzählen, was dir so aufgefallen ist?«
    »Mein Engel, wenn ich das so einfach könnte, müsste ich mir ja keine Notizen machen. Ich schreibe das auf, damit ich es mir nicht merken muss.«
    Rita lachte. »Wie du meinst. Aber wenn du mit dem Hardering gesprochen hast, musst du mir alles berichten.«
    »Das werde ich tun«, sagte Lorenz.
    Der Weg führte sie um einen Felsturm herum und machte einen Knick. Nun hatten sie freien Blick ins Tal. Unter ihnen lagen Brück und Hetzingen, wo die Rur durch Wiesen und Felder floss, umschlossen von dunklen Waldhängen.
    »Schön ist es hier«, meinte Rita.
    Lorenz nickte stumm.
    »Papas Vorschlag, dass du hierherziehst, war doch richtig, oder?«
    Lorenz sah seine Enkelin scharf an. »Warum sagst du das jetzt?«
    »Ich habe mit ihm gesprochen. Ich habe ihm vorgeschlagen, dass er dich endlich mal wieder besucht und ihr euch aussprecht.«
    »Da gibt es nichts auszusprechen.«
    »Ach komm, Opa. Ich habe dir auch erzählt, was mich bedrückt. Ich weiß, dass da etwas ist, das dir schwer im Magen liegt.«
    »Dann frag doch deinen Vater.«
    »Na toll – der sagt mir, ich soll dich fragen. Was soll das?«
    Lorenz holte tief Luft. Dann wies er auf eine Holzbank, die am Wegesrand stand. »Ich muss mich mal eine Weile ausruhen.«
    Der Alte setzte sich, stützte beide Hände fest auf seinen Stock und blickte stumm ins Rurtal.
    Nach einer Weile

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