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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Selbstbewusstsein ließ ihn nicht erkennen, wie lächerlich er sich manchmal machte. Hätte er über sich selbst lachen können, wäre wohl alles anders verlaufen, doch er konnte es nicht, und das verschaffte Daeva Zugang zu ihm.
    Er bot Ghend Ruhm, Macht und Unsterblichkeit an, und Ghend ging nur zu gern auf dieses Angebot ein. Um seine Seele für immer zu seinem Eigentum zu machen, nahm Daeva seinen Jünger, oder besser Sklaven, mit nach Nahgharash.«
    Leitha stöhnte auf. »O nein, nicht dorthin!«
    »Wohin sonst? Schließlich ist Nahgharash das Zentrum von Daevas Macht.«
    »Ich habe noch nie davon gehört«, gestand Eliar.
    »Es liegt in Nekweros tief in der Erde und ist ein Ort unbeschreiblichen Grauens«, erklärte Leitha.
    »Nur wenn Daeva es so will, Leitha«, verbesserte Dweia sie. »Daeva wollte Ghend versklaven, darum versorgte er ihn mit allem, was er begehrte. Soweit es Ghend betraf, war Nahgharash ein Ort unendlicher Glückseligkeit. Anfangs gab Daeva sich beinahe wie Ghends Diener, doch als sein Griff um Ghends Seele fester wurde, änderte sich das. Zeit existiert in Nahgharash nicht, und Daeva ist unendlich geduldig. Als Ghend schließlich Nahgharash verließ, war
    Daeva der Gebieter und Ghend sein Sklave.«
    »Lodern seine Augen wirklich wie Feuer? Brennen sie wie in dem Traum, den wir in Awes alle hatten?«, wollte Eliar wissen.
    »O ja«, versicherte ihm Althalus. »Ghend könnte allein mit den
    Augen einen Pfad durch den dunkelsten Wald leuchten.«
    »Das ist das Zeichen Daevas«, warf Bheid ein.
    »Nicht ganz«, widersprach Dweia. »Es ist Ghends eigenes Feuer.
    Als Daeva ihn völlig beherrschte, sandte er ihn mit dem gleichen
    Befehl nach Medyo zurück, den der Dolch Althalus erteilt hat.«
    »›Suche‹?«, fragte Althalus. »Was sollte er denn suchen?«
    »Das Gleiche wie du, Schatz«, antwortete Dweia. »Daeva
    brauchte bestimmte Personen und befahl Ghend, sie ausfindig zu
    machen. Wir sind ihnen begegnet, ihr wisst also, wer sie sind.«
    »Pekhal und diese anderen?«
    »Richtig. Pekhal war der Erste, und ihn für sich zu gewinnen war nicht schwierig. Es war vor etwa neuntausend Jahren, als Ghend Nahgharash verließ, um nach Medyo zurückzukehren. Pekhal war ein Meuchelmörder, der sich im Landesinneren von Medyo herumtrieb und jeden tötete, der irgendetwas an sich trug, was von Interesse für ihn war
    - Kleidung, Nahrung, Waffen - alles, das auch nur den geringsten Wert hatte. Er tötete sogar Menschen, die nichts besaßen, wenn er hungrig war und es ihn nach Fleisch gierte.«
    »Das ist doch nicht Euer Ernst!«, rief Andine.
    »Das kam in jenen Tagen öfter vor, als die meisten wissen, Andine, und Pekhal war ein Barbar. Ghend benutzte zuerst sein Buch, um ihn zu unterjochen; dann gewann er ihn mit den unterschiedlichsten Vergnügungen für sich -Dinge, auf die wir nicht näher einzugehen brauchen.«
    »Habt Ihr diesen Pekhal geseh'n, Meister Althalus?«, fragte Gher.
    »Emmy und ich liefen ihm in Arum über den Weg, als wir auf der Suche nach dem Dolch waren. Die Jahre hatten ihn nicht zu seinem Vorteil verändert.«
    »Ihr hättet ihn umbringen sollen.«
    »Das durfte ich nicht, weil es nicht in Emmys Pläne passte.«
    »Du weißt genau, dass nicht das der Grund war, Althalus«, rügte ihn
    Dweia. »Was immer du sagst, Liebes«, antwortete er sanft. »Wen hat Ghend angeworben, nachdem er Pekhal beherrschte?«
    »Khnom kam als nächster, doch zu der Zeit hatten die Me-dyoner sich bereits ausgebreitet - bis nach Wekti, Plakand und Equero. Die Ausbreitung dauerte fünfzehnhundert Jahre, doch Ghend ist sehr geduldig, wie ich schon sagte, und so wartete er. Khnom lebte in Ledan in Equero und war ein berüchtigter Betrüger. Er handelte hauptsächlich mit Flachs, doch die Ballen, die er zum Kauf bot, waren mit Unkraut vermischt. Die Bürger von Ledan jagten ihn schließlich davon und teilten den Bewohnern benachbarter Städte mit, dass Khnom nicht zu trauen sei. Sämtliche Tore wurden ihm verschlossen, und zu jener Zeit war die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass ein Ausgestoßener überlebte. Ghend und Pekhal fanden ihn versteckt im Weidendickicht eines Seeufers, dem Verhungern nahe. Ghend hatte keine Schwierigkeiten, ihn anzuwerben, weil es für Khnom wahrhaftig die allerletzte Chance war.«
    »Er hat Töpfe und Pfannen feilgeboten, als Althalus und ich ihm in Awes begegneten«, erinnerte Eliar sich.
    »Er hat so getan, als würde er Töpfe und Pfannen verkaufen«, verbesserte Althalus

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