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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Soldaten, und ich möchte sie anwerben, die Männer des Flachlands auszubilden, damit sie ihre Kriege selbst führen können -zumindest diesen einen -, und sie zu beraten.«
    »Dadurch bringt ihr mich um meine zukünftigen Geschäfte, Althalus«, wandte Albron ein.
    »Ganz und gar nicht. Nachdem wir Ghends Armeen vernichtet haben, dürfte alles wieder so werden wie zuvor. Die Fürsten des Flachlands werden sich auch weiterhin von ihrem Ehrgeiz antreiben lassen und in Arum Söldner anwerben. Es ist eine Sache des Geldes, Albron. Es kommt sehr teuer, eine Armee auszubilden und zu unterhalten. Selbst wenn gerade kein Krieg geführt wird, müs sen die Soldaten mit Essen und sonstigem versorgt werden. Es ist deshalb letztendlich billiger, Arumer anzuwerben.«
    »Über wie viel Gold verfügt Ihr, Althalus?«, erkundigte Albron sich vorsichtshalber.
    »Genug -hoffe ich. Wie lange, glaubt Ihr, wird es dauern, die Stammeshäuptlinge zu einer Besprechung zusammenzurufen? Ich möchte zu allen reden.«
    Albron überlegte. »Das wird sich wohl kaum vor dem nächsten Frühjahr machen lassen. Denn sobald die Pässe eingeschneit sind, verlässt niemand in Arum seine Ansiedlung.«
    Althalus täuschte eine nachdenkliche Miene vor. »Ist das früh genug, Em?«, fragte er stumm.
    »Damit habe ich in etwa gerechnet, Althalus«, antwortete sie. »Ich kenne die Arumer gut genug, um zu wissen, dass sie eine Anlaufzeit brauchen. Ghend ist auch noch nicht ganz bereit. Ich würde sagen, dass der Krieg nicht vor Mitte nächsten Sommers beginnt. «
    »Ich werde in meinem Terminplan nachsehen, ob ich den Krieg noch einschieben kann, Em.« Er grinste.
    Die Flüsse rauschten kalt und klar durch die steinernen Schluchten der Berge. Adler zogen hoch am Himmel ihre Kreise und Wölfe pirschten durch die Wälder.
    Berge und Wälder waren still, ganz still. Plötzlich erklang von weit her ein Wimmern unendlicher Verzweiflung. Und dann er schienen mit einem Male die Menschen aus dem Westen. Primitiv waren sie, und verrottende Tierhäute bedeckten ihre Blöße, und rot waren ihre Werkzeuge und Waffen - Äxte und Beile aus rötlichem Kupfer.
    Und Ghend wandelte zwischen den Menschen, wisperte und wisperte, und seine Augen glühten im Rot des Kupfers.
    Und die Menschen hatten Angst.
    Ghend aber trieb sie an und sie begaben sich zu den Flüssen, in denen sich Gold befand. Und Ghend befahl den Menschen: »Bergt das Gold und opfert es Daeva, eurem Gott, denn er liebt es und wird euch für diese Opfergabe segnen.«
    Und die Menschen machten sich an die schwere Arbeit, gelbes Gold aus dem Sand in den Flüssen zu sieben, und die ganze Zeit hallte das Wimmern von den Berghängen, und die Menschen hatten Angst, große Angst, während sie unter der schweren Fron stöhnten.
    »Eine unruhige Nacht, nicht wahr?«, wandte Althalus sich am nächsten
    Morgen an den verstörten Häuptling Albron.
    »Hattet Ihr ebenfalls Albträume?«, fragte Albron.
    »O ja - und wahrscheinlich alle anderen auch. Das ist gar nicht so ungewöhnlich, wisst Ihr. Nicht mehr ganz frisches Fleisch im Eintopf kann sich bei allen, die davon gegessen haben, auf ungute Weise bemerkbar machen. Dieser besondere Albtraum rührte je doch nicht von schlechtem Fleisch her. Er war ein Geschenk von Ghend. Ihr habt eine Schar verängstigter, in Tierhäute gekleideter Menschen mit Kupferwerkzeug gesehen, nicht wahr?«
    »Woher wisst Ihr das?«
    »Weil ich das Gleiche geträumt habe, Albron. Wahrscheinlich hatten alle in der Festung diesen Traum. Ghend hat das schon öfter getan. Er versucht, die Wirklichkeit zu verändern. Darum geht es in dem bevorstehenden Krieg. Ghend will Dinge ändern, die wir nicht geändert haben wollen; deshalb werden wir ihn davon abhalten.«
    »Wie, in aller Welt, könnt Ihr jemanden aufhalten, der eine solche Macht besitzt?« Albrons Gesicht war aschgrau und seine Hände zitterten.
    »Nun, ich werde ihn ein bisschen töten«, antwortete Althalus. »Die Leute sind meist viel willfähriger, wenn man sie erst getötet hat.«
    »Möchtet Ihr mein Schwert ausleihen?«, bot Albron ihm an. »Habt Ihr dieses schreckliche Wimmern auch in Eurem Traum gehört?« Er schauderte.
    »O ja!«, erwiderte Althalus grimmig. »Jedes Mal, wenn Ihr diesen Laut hört, spielt Ghend seine Spielchen mit Eurem Verstand, und was Ihr seht, ist nicht wirklich, sondern von Ghend geschaf fen.«
    »Wie habt Ihr das herausgefunden? «
    »Ihr wollt doch gar nicht, dass ich Euch diese Frage beantworte, Albron. Ihr

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