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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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von ganz allein entstand.«
    »Ach, das«, brummte Althalus wegwerfend. »Das war nichts, Sergeant. Ich hab mich bloß zurückgelehnt und ein Wunder vollbracht, nichts weiter.«
    »Ach, wirklich?«
    »Hast du noch nie zuvor Wunder erlebt?«
    »Ich meine es ernst, Althalus. Was ist tatsächlich passiert?«
    »Du traust es mir also nicht zu?«
    »Kaum.«
    »Du nimmst der Sache den ganzen Spaß, Sergeant. Nun ja, offenbar war es reiner Zufall. Der Turm steht anscheinend auf nicht allzu festem Untergrund. Das hätte uns bereits klar werden müssen, als wir ihn sahen. Irgendetwas muss ihn schließlich aus den flachen Wiesen rundum emporgehoben haben. Außerdem haben wir uns nicht die Mühe gemacht, die Höhle gründlich zu erforschen, in der sich die Quelle befindet. Wären wir ein Stück tiefer vorgedrungen, hätten wir auch diese andere Höhle gefunden, durch die Hauptmann Dreigon mit seinen Leuten kam. Bei brüchigem Untergrund und einsturzgefährdeten Höhlen kann die ganze Umgebung sich plötzlich verändern. Bricht bei einem Erdbeben die Decke einer Höhle ein, hat man plötzlich einen Graben, ohne auch nur eine Schaufel angerührt zu haben.«
    »Ja, das hört sich verständlich an«, gab Gebhel zu. »Aber woher ist das Wasser gekommen? «
    »Wahrscheinlich von demselben Ort wie die Quelle.« Althalus zuckte die Schultern. »Wen schert es, woher das Wasser kam, Sergeant? Es hat uns den Hals gerettet.«
    Gebhel blieb hartnäckig. »Wasser fließt nicht bergauf!«
    »Nein, für gewöhnlich nicht. Es ist nur eine Annahme, aber ich könnte mir vorstellen, dass hier irgendwo ein großer unterirdischer Fluss aus dem Gebirge von Kagwher oder sonst wo herunter kommt. Wie gesagt, der Boden ist hier nicht allzu fest. Wahrscheinlich wurde dieser Fluss vor ein paar Jahrhunderten durch einen Erdrutsch aufgestaut, seither hat sich ein gewaltiger Druck gebildet. Das neue Erdbeben löste diesen Druck -gerade rechtzeitig, um die Truppen mitzureißen, die deine Stellung angriffen.«
    »Reiner Zufall?«, brummte Gebhel skeptisch.
    »Wir können auch sagen, ein Wunder, wenn Zufälle dir so zuwider sind«, meinte Althalus.
    »Das könnte Euch so passen, Althalus!«, schnaubte Gebhel.
    »Sobald die Sonne untergeht, solltest du und der Rest der Familie
    heimkommen, Althalus«, forderte Dweia ihn auf.
    »Ja, allerdings«, pflichtete eine andere Stimme ihr bei.
    Althalus blinzelte. Die zweite Stimme in seinem Kopf gehörte Andine. »Was geht bei euch vor?«, fragte er.
    »Die Familie wächst«, antwortete Dweia. »Es hat uns beschäf tigt, während Eliar allmählich gesund wurde. Ich hatte es nicht beabsichtigt, aber ich glaube, es ist ganz gut so.«
    »Leitha fühlte sich dadurch besser, Althalus«, fügte Eliar hinzu. »Es war ihr nicht wohl, so ganz allein mit mir, darum hat Emmy Andine eingeladen, ebenfalls hereinzukommen. Eine Zeit lang war in meinem Kopf ein ziemliches Gedränge.«
    »Wir wollen jetzt nicht in Einzelheiten gehen«, schalt Dweia. »Bheid und Gher sind nicht dabei, und ich möchte auf keinen Fall, dass Koman lauscht. Warten wir bis zum Abend, dann können wir uns ungestört unterhalten.«
    »Es ist schön, wieder zu Hause zu sein.« Althalus schaute sich nach ihrer langen Abwesenheit im Turmgemach um.
    »Wie lange hat es gedauert, bis deine Augen besser wurden, Eliar?«, fragte Gher.
    »Nach ein paar Tagen konnte ich Lichtschimmer sehen«, antwortete Eliar. »Es dauerte allerdings noch eine Weile, bis ich Einzelheiten zu erkennen vermochte.«
    »Dann muss Emmy die Zeit angehalten haben.«
    »Ich habe nicht besonders aufgepasst«, gestand Eliar. »Es sind sehr viele Dinge geschehen, die viel interessanter waren.«
    »Vielleicht solltest du mich das erklären lassen, Eliar«, meinte Dweia.
    »Was hat Euch dazu gebracht, durch Gher zu Althalus zu reden?«, fragte Bheid.
    »Nun, er war da«, antwortete sie, »und ich fand es passend. Immerhin ging es darum, unsere Pläne vor Koman zu verbergen. Althalus begriff das ziemlich schnell. Hätte Ghend gewusst, dass Eliar sich von dem Hieb erholt, hätte er anders gehandelt.«
    Bheid war immer noch neugierig. »Sind wirklich Höhlen unter diesem Turm?«
    »Bei weitem nicht so viele, wie Hauptmann Dreigon glaubt«, erwiderte Eliar lächelnd. »Die meisten hatten wir hier im Haus vorgetäuscht. Nachdem er sein Lager draußen auf der großen Weide aufgeschlagen hatte, führte ich ihn etwa eine halbe Meile auf euren Berg zu und dann durch eine Tür zurück ins Haus. Näher wollten wir

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