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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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»Einer der größten Nichtsteuerzahler ist zufällig ein Kaufmann, der mit Wolle handelt. Wir leerten sein Lager und füllten die Keller vieler Häuser mit Wolle. Dann tränkten wir die Wolle mit Lampenöl und aufgewärmtem Schweineschmalz. Einer meiner Bogenschützen hat soeben einen brennenden Pfeil durch ein Kellerfenster des Hauses dort drüben geschossen. Rauch einzuatmen ist nicht sehr gesund, wie ich hörte, doch was mich besonders begeistert: Das Haus ist der Palast dieses Wollhändlers gewesen.«
    Althalus grinste. »Ich würde meinen, seine Steuern sind gerade sehr gestiegen.«
    »Das kann man wohl sagen, Althalus. Richtet Khalor bitte aus, dass ich hier in Poma alles im Griff habe. Ich sorge für Gerechtig keit und halte den Feind fest.«
    »Ich werde es ihm sagen. Könntet Ihr die Eindringlinge aus der Stadt verjagen, falls nötig?« »Das wäre nicht schwierig. Aber warum? Khalor möchte doch, dass ich sie hier festhalte.«
    »Nur eine Zeit lang, Häuptling Twengor. Wir haben Reiterei in Reserve, um mit dem Feind aufzuräumen, sobald das Laub sich rot gefärbt hat. Ich gebe Euch Bescheid, wenn es an der Zeit ist. Dann könnt Ihr Euren Besuchern die Tür weisen, und sie werden draußen für die Unterhaltung der Reiterei sorgen.«
    »Dann dürften wir noch vor dem Winter alle wieder zu Hause sein.«
    »Das war unsere Absicht. Krieg im Winter ist sehr lästig.«
    »Ganz meine Meinung. Lasst es mich wissen, Althalus, dann verjage ich unsere ungebetenen Besucher aus Poma, und wir können für
    die Heimreise packen.«
    »Keine Siegesfeier, Twengor?«
    »Diesmal nicht. Am Morgen ohne bohrende Kopfschmerzen aufzuwachen ist zwar fast ungewohnt für mich, aber ich möchte mich noch länger daran erfreuen. Sagt Khalor, dass ich immer noch nüchtern bin und dass ich den Feind jederzeit aus der Stadt vertreiben kann. Das wollte er doch wissen, nicht wahr?«
    »Ihr habt mich also durchschaut?«
    »Natürlich. Jetzt, da ich nicht mehr alles doppelt sehe, sind mein Blick und mein Verstand klar. Verzieht Euch, Althalus. Ich bin beschäftigt.«
     

34
     
    »Wie ist es Euch geglückt, an meiner Armee da draußen vorbeizugelangen?«, fragte Koleika, als Althalus, Eliar und Khalor in Herzog Nitrals Palast in Mawor eingelassen wurden.
    »Wir kamen mit einem Eurer Versorgungsschiffe über den Fluss«,
    log Althalus. »Es gehörte ziemliche Überredungskunst dazu, aber schließlich glaubte uns der Kapitän, dass wir Freunde sind.« »Wie sieht es mit Kadon und Poma aus?«, erkundigte Herzog Nitral sich. »In Kadon geht alles viel glatter, seit Laiwon Herzog Olkar in seinem Palast eingesperrt hat, Durchlaucht«, antwortete Khalor.
    »Er hat was?«, rief Nitral.
    »Olkar hat sich überall eingemischt«, erklärte Althalus. »Und er regte sich jedes Mal schrecklich auf, wenn ein Ladenfenster zersprang oder Laiwon einen Teil der städtischen Arbeiter rekrutierte. Ich glaube, Herzog Olkar versteht nicht recht, was das Wort ›Krieg‹ bedeutet.«
    »Jedenfalls wurde Laiwon seiner ständigen Einmischung leid und sorgt jetzt dafür, dass er den Palast nicht verlassen kann«, fügte Khalor hinzu. »Die Stadtmauer von Kadon hält, und die Stadt ist in keiner echten Gefahr.«
    »Wie steht es mit Poma?«
    »Das ist eine andere Sache. Der Kampf wird in den Straßen der Stadt ausgetragen. Wenn Twengor es geschafft hat, wird von Poma nicht viel übrig sein.«
    Nitral seufzte. »Der arme Bherdor.«
    »Es ist seine eigene Schuld, Durchlaucht. Mit ein bisschen Durchsetzungsvermögen hätte er die Stadtmauer befestigen können. Aus strategischer Sicht war die verwahrloste Mauer allerdings genau richtig. Die Belagerer gelangten in die Stadt, und Twengor sorgt dafür, dass sie darin bleiben, bis ich ihm Bescheid gebe, sie hinauszulassen.«
    Ein schwer bewaffneter treboreanischer Soldat betrat das Gemach und meldete: »Der Feind greift erneut am Haupttor an.« »Zeit, sich an die Arbeit zu machen.« Der Herzog griff nach seinem reich verzierten Helm. »Haben sie schon oft angegriffen, Häuptling Koleika?«, fragte Eliar, während sie aus dem Hof des Palastes auf die Straße traten.
    Koleika zuckte gleichmütig mit den Schultern. »Täglich drei-oder viermal. Sie wissen offenbar nicht so recht, was sie tun und verlieren sehr viele Männer.«
    »Ein dummer Feind ist ein Gottesgeschenk«, sagte Khalor. »Dieser Feind ist nicht nur mit Dummheit gesegnet«, erklärte Koleika, »der Befehlshaber ist noch dazu eine Frau.«
    »Eine große, hässliche

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