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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Frau mit schriller Stimme?«, vergewis serte
    Khalor sich.
    »O ja.«
    »Unterschätzt sie nicht, Koleika«, warnte Althalus. »Sie ist keine gewöhnliche Frau.« »Ihr hattet schon mit ihr zu tun?« »Ja, in Wekti. Das Leben ihrer Krieger bedeutet Gelta nichts. Sie
    setzt erbarmungslos all ihre Kräfte ein, um zu bekommen, was sie
    will.«
    »Das ist Wahnsinn!«, rief Koleika.
    »Eine gute Beschreibung für Gelta«, meinte Althalus. »Sie ließe sich allenfalls von Pekhal etwas sagen, aber der ist nicht mehr
    bei ihr.«
    Die Stimme der Königin der Nacht kreischte in voller Lautstärke, als Althalus und die anderen die Zinnen an der Ostseite der Stadt erreichten. Geltas Katapulte schmetterten mit eintöniger Regelmäßigkeit gewaltige Steine gegen die Mauer. »Mir reicht es jetzt!«, knurrte Herzog Nitral. »Ich habe ein Vermögen für die Marmorverkleidung der Außenwand ausgegeben und sie bricht nun alles in Scherben. Entschuldigt mich, meine Herren. Ich werde jetzt sofort etwas dagegen unternehmen.« Er schritt über die Brustwehr zu mehreren seltsam aussehenden Maschinen.
    »Was ist das?«, erkundigte Eliar sich neugierig.
    »Nitral nennt sie Armbrüste«, erklärte Koleika. »Sie sind so etwas wie übergroße Bogen und schießen Speere eine halbe Meile weit. Nitral und ich haben uns eine Möglichkeit ausgedacht, wie wir das Leben der Katapult-Besatzungen da draußen ziemlich interessant gestalten können.«
    Herzog Nitral brüllte einen scharfen Befehl an die Männer bei den Armbrüsten, und gleich daraufjagte eine dichte Wand aus brennenden Speeren in hohem Bogen durch die Luft.
    »Sehr hübsch«, bemerkte Kh alor, »aber ich verstehe nicht recht…«
    »Abwarten!« Koleika rieb sich schadenfroh die Hände.
    Die feurigen Speere landeten in einer beinahe anmutigen Formation auf den Belagerungsmaschinen des Feindes. Sofort strömte von den Geschossen Feuer in alle Richtungen und hüllte die Katapulte ein.
    »Was ist passiert?«, rief Eliar erstaunt.
    »Ein Speer konnte immer nur einen Mann töten«, antwortete Koleika, »und das auch nur, wenn er traf. Darum habe ich Nitral vorgeschlagen, die Stahlspitzen durch Tontöpfe mit kochendem Pech zu ersetzen.« Er verzog das Gesicht. »Wenn man Nitral einen Vorschlag macht, muss man mit allem rechnen. Er hat meine Idee aufgegriffen und erweitert. Die Sache mit dem kochenden Pech hat ihm so gut gefallen, dass er Öl, Schwefel und noch etwas hinzugefügt hat, das seine Brauer aus gutem, starkem Bier herauskochen. Ein Funke genügt, diese Mischung zu entzünden. Und ihr habt sicher bemerkt, dass jeder Speer einen brennenden Lappen um den Schaft gebunden hatte.«
    In Flammen stehende Männer rannten aus den lodernden Feuern hervor, die ihre Belagerungsmaschinen umhüllt hatten, und schrien vor Schmerzen.
    »Das liegt hauptsächlich an dem Pech in der Mischung«, erklärte Koleika. »Pech klebt gut und wenn der Tontopf zerbricht, spritzt die Mischung über alles und jeden ringsum. Und dann entzünden die brennenden Lappen die Mischung.« Er blickte auf das furchtbare Bild in der Tiefe. »Sie sehen fast wie Kometen am Nachthim mel aus, findet ihr nicht? Eigentlich ein recht hübscher Anblick.«
    »Damit hatten sie offenbar nicht gerechnet«, meinte Khalor.
    »Bestimmt nicht. Es ist das erste Mal, dass wir es ausprobieren.«
    »Woher habt ihr dann diese Treffsicherheit?«
    »Als Baumeister kennt Nitral sich mit Berechnungen aus. Zwei Tage lang hat er versucht, mir alles über Neigungswinkel, Zahlen und dergleichen zu erklären. Viel habe ich nicht davon verstanden, aber er hat mir versichert, dass es funktionieren würde -wie sich jetzt ja auch gezeigt hat.«
    »Es sieht so aus, als stimmten seine Berechnungen, Häuptling Koleika«, meinte Khalor und blickte noch immer staunend auf das todbringende Feuerwerk. »Könnt Ihr Nitral das Rezept für diese Suppe entlocken, die er in die Töpfe gefüllt hat? Ich glaube, ein Kampf ließe sich rasch entscheiden, wenn man dem Feind so gründlich einheizt. Habt Ihr bereits Einzelheiten ausgearbeitet, wie Ihr die Belagerer davon abhalten könnt, hier aufzugeben und nach Osthos weiterzumarschieren?«
    »Bei diesem Versuch würden sie mehr als die Hälfte ihrer Armee verlieren«, antwortete Koleika. »Ich habe den Fluss an meiner Hintertür, Osthos jedoch liegt flussabwärts. Ich kann meine Leute mit Booten ausschicken, um Hinterhalte für alle Truppen zu legen, die südwärts marschieren. Und sobald sie einen Teil der Belagerer abziehen,

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