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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Althalus.«
    »Gehen wir.«
    Sie traten durch Eliars Tür und kamen in der Gasse hinter der Taverne heraus. Beide trugen die hier übliche Kleidung, um nicht aufzufallen, und mischten sich unter die wenigen Vorübergehenden.
    Das Äußere der Taverne wirkte gediegen, beinahe schlicht, und zwei offenbar gut betuchte Kaufleute standen am Eingang und unterhielten sich über das Wetter. Bheid ging Althalus voraus und gestikulierte auf unauffällige Weise. Sofort machten die beiden Männer ihm höflich Platz. »Es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme«, sagte Bheid leise zu Althalus. »Der Wirt hat es nicht gern, wenn Fremde von der Straße hereinkommen.« Dann lächelte er schwach. »Ich warne Euch lieber gleich. Nehmt keinen zu tiefen Schluck von dem Bier, das hier eingeschenkt wird. Es dient nur als Vorwand und schmeckt nicht sehr gut. Uneingeweihte, die durch Zufall hier ein kehren, kommen so gut wie nie wieder in diese Taverne, nachdem sie von dem Gebräu gekostet haben.«
    »Schmeckt es wirklich so schlecht?«
    »Noch schlechter. Das Haus soll wie eine Taverne aussehen, mehr nicht.« Bheid ging zu einem Tisch ganz hinten in der Gaststube. »Ich hole uns zwei Humpen und spreche mit dem Wirt, dass er Sarwin und Mengh holen lässt.«
    »Deine Auftragsmeuchler? «
    Bheid nickte. »Bin gleich wieder da.«
    Althalus nahm Platz und schaute sich um. Die wenigen Gäste trugen Straßenkleidung, und ihre Bierkrüge standen unbeachtet auf den Tischen, während sie sich in gemessenem Tonfall unter hielten. Beinahe gegen seinen Willen war Althalus beeindruckt. Die Taverne, einschließlich der meisten Gäste, war eine geschickte Täuschung. Er hatte das sichere Gefühl, dass sofort ein Streit aus brechen würde gefolgt von einer Schlägerei -, falls jemand hier erschien, der unerwünscht war.
    Bheid kehrte mit zwei Krügen Bier zurück. Althalus roch daran und hatte nicht mehr das geringste Bedürfnis, auch nur einen Schluck zu nehmen.
    »Grässlich, nicht wahr?«, murmelte Bheid.
    »Es ließe sich vielleicht zum Sockenwaschen verwenden«, antwortete Althalus. »Wie lange gibt es diese so genannte Taverne denn schon? «
    »Ein paar Jahrhunderte ganz sicher. Bei der treboreanischen Priesterschaft handelt es sich um Schwarzkutten -das heißt, dass sie den richtigen Gott anbeten -, aber sie weigern sich, die Oberhoheit unseres Heiligen Exarchen anzuerkennen. Seit Tausenden von Jahren versuchen wir ihnen klarzumachen, dass ihre Einstellung der Ketzerei nahe kommt, doch…« Bheid hielt inne, als er Althalus' Lächeln bemerkte. »Was ist los?«, fragte er.
    »Überleg doch, Bheid. Hat sich deine theologische Einstellung in letzter Zeit nicht auch ein wenig geändert? «
    »Ich habe nur versucht…« Bheid lachte verlegen. »Es ist wahrscheinlich reine Angewohnheit und übermannt mich hin und wie der. Wenn man es recht bedenkt, besteht kein großer Unterschied zwischen der treboreanischen und der medyonischen Theologie. Wir sind geteilter Meinung über Kirchenpolitik, doch das ist im Grunde genommen schon alles. Wie dem auch sei, diese Taverne ist eine Art geheimer Außenposten der wahren Religion -wenn es so etwas überhaupt gibt -und für uns ein Treffpunkt, wo wir die Politik der Schwarzkutten fördern können.«
    »Hin und wieder auch durch Mord, nehme ich an.«
    »Hin und wieder, ja. Das kommt natürlich nicht oft vor, aber die Möglichkeit besteht.«
    »Du brauchst dich nicht vor mir zu rechtfertigen, Bheid«, versicherte Althalus. »Ich bin in dieser Beziehung sehr verständig. Ich vermute, dass eure Meuchelmörder eine Art Gehalt bekommen?«
    »Ja, ein Jahressalär und eine Prämie für jeden erfolgreich ausgeführten Auftrag.«
    »Dann sind sie also keine Fanatiker, die für ihren Gott töten?«
    »Um Himmels willen, nein! Fanatiker wollen gefasst und hingerichtet werden, denn das macht sie zu Märtyrern, und Märtyrer werden mit dem Himmelreich belohnt. Unsere Assassinen sind Fachleute, die nie gefasst werden.«
    »Das ist die richtige Einstellung. Man sollte nur jemand verdingen, der sein Handwerk von Grund auf gelernt hat. Einen erfahrenen Fachmann.«
    »Ah, da sind sie schon!« Bheid blickte zum Hintereingang.
    Die zwei Männer, die soeben eintraten, waren von so alltäglichem Aussehen, das man sie kaum bemerkte. Das Wort »mittelmäßig« passte in jeder Beziehung zu ihrem Äußeren. Sie waren weder groß noch klein, weder dick noch dünn, und ihre Haut- und Haarfarbe weder hell noch dunkel. Auch ihre Kleidung war weder

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